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New York Times: Uber wollte Apple beim Tracking seiner Nutzer austricksen

Während sich die Taxi-Alternative Uber in den USA großer Beliebtheit erfreut, kämpft sie in Europa nicht nur mit der Akzeptanz, sondern auch mit regulatorischen Schwierigkeiten durch Taxiverbände und Behörden. Allerdings wird Uber auch in den USA mehr und mehr mit Argusaugen beobachtet. Zuletzt gab es sowohl Meldungen, wonach Uber die Fahrtrouten seiner Nutzer tracken würde, als auch Berichte, wonach Experimente mit selbstfahrenden Autos durch das Unternehmen zu diversen Unfällen auf kalifornischen Straßen geführt haben. Nun sorgt ein aktuelles Profil über den Fahrdienst in der New York Times für Aufsehen, in der unter anderem erneut unlautere Methoden von Uber thematisiert werden, die beinahe dazu geführt hätten, dass die Uber-App aus dem iOS AppStore geflogen wäre.

So hatte Uber ursprünglich geplant, seine Nutzer über ihr iPhone eindeutig identifizieren zu können, eine Methode, die in der Branche als "Fingerprinting" bekannt ist. Allerdings steht diese Methode im kompletten Widerspruch zu Apples AppStore-Richtlinien, die eine Identifizierung der Nutzer auf Basis ihres Geräts strikt untersagen. Um dieses Verbot zu umgehen, haben die Uber-Entwickler eine Geofence-Funktion für Apples Firmensitz in Cupertino in ihre App implementiert, die den Fingerprinting-Code vor den dort beheimateten AppStore-Begutachtern verstecken sollte. Da man bei Apple aber nun mal auch nicht gerade auf dem Baum schläft, kam man dieser Praxis natürlich auf die Schliche.

Dies führte letztlich zu einem Gespräch zwischen Apple CEO Tim Cook und Uber CEO Travis Kalanick zu diesem Thema, bei dem Cook sein Uber-Pendant direkt mit der angewandten Praxis konfrontierte. Er schob dann auch gleich nach, dass man die App sofort aus dem AppStore entfernen würde, sollte der Code nicht restlos aus der App entfernt würde. Dies hätte wohl im Endeffekt das Ende von Uber bedeutet, bedenkt man, dass man auf einen Schlag den Zugang zu Millionen von iPhone-Nutzern verloren hätte.

Ich persönlich finde es schon spannend, welcher Praktiken sich große Apps bedienen, um den Datenschutz der Nutzer möglichst umfangreich zu untergraben. Während WhatsApp hierfür in der Vergangenheit das Paradebeispiel war, schickt sich Uber an, dem Messenger hier deutlich den Rang abzulaufen. Eine Praxis, die ich für meinen Teil nicht unterstütze und Uber schlichtweg auch in den USA nicht nutze. Die Bequemlichkeit der meisten Nutzer und der Nutzern der App wird jedoch dafür sorgen, dass auch der aktuelle Bericht keine großen Auswirkungen auf Ubers Erfolg haben wird. Mit Hinblick auf den persönlichen Datenschutz eine bedenkliche Entwicklung.

Trackbacks

Flo's Weblog | Apple News and more... Alles über Apple und Gadgets am : Unroll.me: Ein weiteres Beispiel dafür, wie sehr manchen Anbietern Datenschutz egal ist

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Das Thema Datenschutz und der Umgang mit selbigem ist aktuell mal wieder ziemlich heiß. Nachdem ich heute Morgen bereits über die unsäglichen Praktiken des US-amerikanischen Fahrdienstleisters Uber berichtet hatte, kommt nun der nächste Skandal ans Licht.

Kommentare

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LenZen am :

Hallo Flo,

ich hatte vor einiger Zeit noch den Eindruck, dass Deine Kommentare hinsichtlich Privatsphäre / Datenschutz eher in die Richtung "so ist halt die Entwicklung, das kann man nicht stoppen" tendierten.

Inzwischen liest man von Dir jedoch immer häufiger Warnungen in dieser Angelegenheit.

Da ich selbst ein Skeptiker bin was diese Sache angeht, habe ich Deine Meinung sehr interessiert verfolgt und frage mich, ob es bei Dir einen Sinneswandel gegeben hat oder das nur meine subjektive Wahrnehmung ist?

Beste Grüße und frohes Schaffen!

Anna am :

Ich pers\366nlich finde, es macht einen gro\337en Unterschied, ob ich mich z. B. bei Facebook anmelde und mir dabei im Klaren dar\374ber bin, dass alle Informationen \374ber mich gespeichert werden, oder ob ein Unternehmen mit geradezu betr\374gerischen Methoden versucht, heimlich an pers\366nliche Daten zu gelangen.

Flo am :

Es geht eher in die Richtung wie Anna es schon geschrieben hat. So lange man selber Einfluss auf die Datennutzung hat, geht das in Ordnung. Auch, wenn man sich dann mal ein wenig mit der Thematik auseinandersetzen muss. Kein Verst\344ndnis habe ich hingegen bei Praktiken wie der von Uber. Das ist aus meiner Sicht nicht nur ein Versto\337 gegen die AppStore Regeln sondern auch ein St\374ck weit kriminell...

colouredwolf am :

\334ber ist sowieso ein absolutes No-Go - die Wiedereinf\374hrung der Sklavenhaltung unter dem Deckm\344ntelchen der Share-Gesellschaft!

Weilicheinapfelbin am :

Sklaven? Ist doch alles freiwillig

Anonym am :

Schade das Tim C nicht konsequent war und die App runter ist. Die softe L\366sung eines Gespr\344chs halte ich bei dem vorliegenden Sachverhalt f\374r nicht ausreichend. Unwissentliches Aussp\344hen durch heimliche Installation eines digitalen Fingerabdrucks im iPhone ist das Hinterletzte. Uber ist damit sp\344testens jetzt durch, so behandelt man keine Kunden. Die L\366schung der App aus dem Store w\344re das richtige Signal an ALLE gewesen, das Apple Datenschutz ernst nimmt.

Thorsten Hindermann am :

Des Menschen Wille ist sein K\366nigreich. Wenn die gro\337e Masse der Leute kein Bewusstsein f\374r Ihren Datenschutz von sich aus entwickeln, k\366nnen eben die Firmen mit Ihren/deren privaten Daten machen was Sie wollen.
So ist das eben, wenn die Datenschutzerkl\344rung nur eine Sekunde "gelesen" wird.

Goma am :

Wie hat Travis Kalanick mal so "sch\366n" gesagt:


Arschloch Taxi - sagt doch alles!!

Und da versteh ich es nicht, dass manche Taxen auch noch mit der Werbung von diesem Verein rum fahren.

Ich habe nichts gegen Uber.
So lang dieses Unternehmen an die Gesetze h\344lt.
Konkurrenz belebt nun mal das Gesch\344ft.

Aber was Uber da macht, geht gar nicht.

ARSCHLOCH TAXI - .... Dich Travis Kalanick.

Jotter am :

\ud83d\udc49\ud83c\udffbDiese Betr\374ger App nicht laden. Fertig. Schade dass \uf8ff die App nicht entfernt hat. Das w\344re die gerechte Strafe mit Uber- Insolvenz als Folge! \ud83e\udd20

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