Jimmy Iovine im Interview zu Apple Music: iOS 11 Musik-App mit Schwerpunkt auf Videos
Der im Zuge der Beats-Übernahme nach Cupertino gewechselte Musik-Manager Jimmy Iovine ist ein absolutes Schwergewicht der Branche. Bei Apple ist er seither einer der Entscheider in Sachen Apple Music. Seine Vision ist es dabei, aus dem Musik-Streamingdienst eine ganzheitliche Popkultur zu formen, die sich nicht nur rein auf Musik begrenzen lässt. Dies hat er in der Vergangenheit in mehreren Interviews immer wieder betont und tat dies auch aktuell wieder gegenüber den Kollegen von Bloomberg. Im Gegensatz zu anderen Apple-Managern präsentiert sich Iovine dabei stets verhältnismäßig redselig und plaudert über geplante Kooperationen mit dem Filmproduzenten J.J. Abrams und Rapper R. Kelly. Dabei betont der Manager, dass man sich die Zeit nehme, den Markt zu verstehen und das Angebot Stück für Stück aufzubauen und an die Anforderungen der Nutzer anzupassen. Dabei nehme man auch Fehlschläge in Kauf, um hieraus zu lernen und es beim nächsten Mal besser zu machen.
Spannend sind auch Iovines Aussagen zur mit iOS 11 in diesem Herbst wohl erneut komplett überarbeiteten Musik-App. Diese werde demnach das Thema Video deutlich mehr in den Mittelpunkt stellen. Auf diese Weise verspricht sich Apple eine bessere Sichtbarkeit der eigenen Bestrebungen, wodurch man unter anderem auch den Fehler von Spotify vermeiden wolle, wo man zwar Videoinhalte produziert, diese aber nicht genügend beworben habe. Aktuell plant Apple in diesem Bereich unter anderem die Serien "Carpool Karaoke: The Series" und "Planet of the Apps", sowie die Verfilmung der Lebensgeschichte von Beats-Gründer Dr. Dre "Vital Signs" und offenbar die Fortsetzung von R. Kellys Rap-Oper "Trapped in the Close".
In den vergangenen Monaten gab es immer wieder Gerüchte um Apple und die dortigen Bestrebungen in Sachen Videoinhalte und TV-Formate. Während diese aus meiner Sicht eigentlich eher auf das Apple TV gehören, plant Apple offensichtlich eher im großen Stil und will Apple Music zur allumfassenden Plattform für Medienformate aller Art ausbauen. Selbstverständlich ließe sich dies dann auch auf dem Apple TV konsumieren, wenn auch gegen eine entsprechende monatliche Gebühr. In Iovines Augen ist die Reise von Apple Music zumindest noch lange nicht beendet wenn er sagt: "Apple Music is nowhere near complete in my head."
Einen wesentlichen nächsten Schritt darf man dann wohl auf der WWDC Anfang Juni erwarten, wenn Apple traditionell die neue Version von iOS und damit dann wohl auch die nächste Iterationsstufe von Apple Music vorstellen wird.
Kommentare
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Ulf am :
Damals war die MusikApp nicht mehr zu gebrauchen, da sie alle Musikinhalte komplett durcheinander w\374rfelte, die Titel aus AppleMusic im Testzeitraum und die eigenen gekauften oder \374ber iTunesMatch hochgeladenen Musiktitel.
Bei vielen waren pl\366tzlich eigene Musiktitel, die man achon jahrelang auf dem Rechner und in der Cloud hatte, pl\366tzlich als AppleMusic-Titel gebanntmarkt und nach Ende der AppleMusic-Testphase dann pl\366tzlich nicht mehr aufrufbar (als das Abo auslief).
Die eigene Musik musste man so wieder neu kaufen oder ein AppleMusic-Abo abschlie\337en, um sie weiterhin h\366ren zu k\366nnen. Mir haben sie danals als Entsch\344digung ein USB-Ladekabel angeboten...
Mit dem Start von AppleMusik hat man sich einen Dreck um die bisherigen iTunesMatch-Abonnenten (30 Euro/Jahr) geschert und sich nur noch um den Zuwach an AppleMusic-Abonnenten gek\374mmert.
Ich hoffe, dass Apple eine Lehre aus dem Chaos von damals gezogen hat und uns nicht schon wieder den ganz gro\337en Mist pr\344sentieren wird.