Wall Street Journal: Siri hängt der Konkurrenz immer deutlicher hinterher
Zugegeben, ich hatte ein wenig mehr zum Thema Siri auf der Keynote zur Eröffnung der WWDC am vergangenen Montag erwartet. Während Apple kaum auf Verbesserungen bei seinem Sprachassistenten einging, wurde das Thema "Machine Learning" ein wenig in den Fokus gerückt, von dem man sich offenbar auch stetige Verbesserungen bei der Intelligenz von Siri erwartet. Dies tut auch dringend Not, betrachtet man den inzwischen beachtlichen Rückstand, den sich Apple mittlerweile auf die Konkurrenz, bestehend aus Amazon Alexa, Microsoft Cortana oder den Google Assistant eingehandelt hat. Da man ab Ende des Jahres mit dem HomePod nun auch noch in den Markt der smarten Speaker einsteigt, stellt sich die Frage, wie man sich künftig gegen die Konkurrenz behaupten möchte.
Das Wall Street Journal hat hierzu einmal Siri mit den Produkten der anderen Anbieter verglichen und lässt dabei auch verschiedene ehemalige Apple-Mitarbeiter zu Wort kommen. Die einhellige Meinung ist dabei, dass sich Apple wohl ein wenig zu sehr in Sicherheit gewogen und auf den ersten Lorbeeren für Siri zu sehr ausgeruht habe. Wirklich bemerkt wie sehr man ins Hintertreffen geraten ist, habe man erst bei der vorstellung von Amazon Alexa, die die Apple-Mitarbeiter vor Ort geradezu in Panik versetzt habe. Den Rückstand nun wieder aufzuholen wird keine leichte Aufgabe.
Dies liegt nicht zuletzt auch daran, dass Apple sich das Thema Datenschutz ganz oben auf die Agenda geschrieben hat. Dies behindere die Weiterentwicklung der Produkte und ihrer Personalisierung. Wie man nun dazu stehen mag, ist jedem selbst überlassen, allerdings scheint es so, als seien viele Nutzer bereit, einen Teil ihrer Privatsphäre für ein bisschen mehr Komfort zu opfern. Auch leide die Weiterentwicklung anderer Produkte darunter, dass sich sehr stark auf das iPhone konzentriere und last but not least wird auch immer wieder das Fehlen von Steve Jobs und damit einer treibenden Kraft für Innovation und Risikofreude angemerkt. Zudem hat das ursprünglich von Apple übernommene Siri-Team das Unternehmen inzwischen wieder verlassen, weil sie mit Apples Plänen für die Weiterentwicklung von Siri nicht mehr inverstanden waren.
Dies wirkt sich nach wie vor auch auf die Qualität von Siri aus. So hat das Wall Street Journal für seinen Beriucht die Sprachassistenten mit 5.000 verschiedenen Fragen gefüttert, wobei Siri lediglich eine Erfolgsquote von 62% richtiger Antworten aufweisen konnte. Alexa und Google Assistant konnten hier rund 90% erzielen. Die Panik in Cupertino dürfte also weiterhin einigermaßen groß sein.
Kommentare
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MYTHOSmovado am :
Und warum brechen die Apple-Siri-MA erst bei Erscheinen von Amazon Alexa in Panik aus?? Die Spracherkennung bei Google war doch schon lange vorher um L\344ngen besser!
Fragen \374ber Fragen ...
SOE am :
"Siri" wurde von Apple eingekauft, direkt um 80% beschnitten, bevor es als "tolle, neue, eigene Innovation" in das iPhone implantiert wurde.+
Während Apple die Abfrage von Football-Ergebnissen als "Neuerung" verkauft, hat Amazon seinen Sprachcomputer für Dritte geöffnet. Die Spracherkennung (und damit die Ergebnisse) kommt auch bei den "Skills" von Amazon.
Dass die Apple-MA in Panik ausbrechen, wenn sie sehen, dass ein Neuling mal eben besser ist als sie selbst, darf da noch nicht mehr verwundern. Ist halt ein Unterschied, ob man sich mit einem erfahrenen Anbieter (wie Google) messen lassen kann oder plötzlich einem Rookie (hier Amazon) gegenübersteht.
Bei Google konnten sich MA und Fans sagen "Ja, die sind 15 Jahre voraus, Apple ist so innovativ, das wird schon". Amazon's Lexa beweist - mal wieder - wie sich Apple und Fans selbst belogen haben und den Stillstand als Fortschritt verkaufen wollten.
Siehst du, die Antworten auf deine Fragen sind gar nicht so schwer, wenn man mal den Kontext beachtet. :-p
MYTHOSmovado am :
Aber egal, es ist, wie es ist\u2026
Die jetzige Situation wird f\374r uns, die Endkunden, unterm Strich hervorragend ausfallen! Der Zugzwang ist gewaltig\u2026 mehr f\374r Apple sicherlich als bei den anderen, aber wir werden schlussendlich davon profitieren!!
Oxi am :
Also ganz klar wird jetzt wohl trotzdem nicht woher das kommt.
Bei Amazon fragte ich mich auch woher das alles aufeinmal kommt, wer was oder wen sie gekauft haben.
Wahrscheinlich schafft es Amazon mehr im geheimen zu entwickeln, was Apple inzwischen wohl nicht mehr so gelingt. Alles wird ja mehr oder weniger geleakt.
running3000 am :
Ich nutze das nicht. Ich will das nicht. Ich werde mit meinem Telefon auch weiterhin nur zum Telefonieren reden.
MYTHOSmovado am :
Leute, wisst ihr eigentlich, warum Google so einen riesigen Vorsprung hat? Woher diese ganzen Sprech-Daten kommen, die man in mehreren Jahren Labor-Arbeit (Apple) nicht einfach so aus dem \304rmel sch\374tteln kann?
Wolfgangster am :
Filip am :
Alex am :
Buggy\u2122 am :
Seh da aber kein Problem drin.
Marcel am :
Filip am :
Wolfgangster am :
MYTHOSmovado am :
Apple hat vielmehr "gemerkt", dass im Gegensatz zu den auf den Keynotes gesprochenen komplexen Sätzen an Siri die Anfragen nur sehr "dahingerotzt" erfolgen: "Hey Siri...Wetter!". Daher konzentriert sich Apple nur sehr peripher darauf. Wer es also Craig Federighi nachmachen will, ist von vornherein im Nachteil.
Dass Apple auch schon seit Jahren an HomePod arbeitet, also nicht erst jetzt als Reaktion auf Amazon Alexa darauf reagiert, scheinen viele unter den Tisch fallen zu lassen.
Und dann noch:
1. MIR gefällt das Design des HomePod.
2. Mondpreis? Im Vergleich zu WAS? Der Schepperkiste Amazon Echo?? Nicht Dein Ernst?!
Woher nimmst Du Deine Gewissheit, dass sich Siri nicht verbessern wird? Wann hast Du Siri das letzte mal benutzt?
Dass Apple gepennt hat, darüber sind wir uns einig. Aber alle Anzeichen stehen auf "Wir haben verstanden."
Ich für meinen Teil bin positiv gespannt, was da in den nächsten Monaten an spürbaren Verbesserungen kommen wird. Die Frage wird nur sein: "Wird man Google, Amanzon und Co. ein- bzw. überholen können, oder reicht's nicht aus ... weil die sich ja auch verbessern werden?"
holgi am :
Conni am :
Ulf am :
Sie bekommen es nichtmal gebacken, dass ein neues Produkt das beste der Produktkategorie ist.
Die iPads und das iPhone sind die besten Beispiele, die zeigen, welche Defizite und massenhafte Produktstreuung Apple inzwischen betreibt.
Bis zum iPadAir2 war das neu vorgestellte iPad immer das beste iPad. Man kaufte es oder nicht. Die Neuerungen lie\337en die Kunden Pro oder Contra entscheiden.
Beim iPhone galt dies auch bis vor wenigen Jahren.
Seit einigen Jahren \344ndert Apple das. Sie aktualisieren bestimmte Produkte \374ber mehrere Jahre nicht und stellen dann ein neues Ger\344t vor, das pl\366tzlich nicht mehr das neue iPad ist, das alle toll finden (preislich und funktionell) sondern es wird die neue Kategorie "Pro" eingef\374hrt. Neuerungen bekommt fortan nur noch das Ger\344t, das 50% mehr kostet. Die normalen Ger\344te werden jahrelang weiter verkauft und wenn dann ein Nachfolger kommt, dann ist das eine extrem lausige Neuauflage, abgespeckt, reduzieet und technisch alt, sogar die H\374lle eines 4 Jahre alten Ger\344ts wird pl\366tzlich wiederverwendet.
Gebauso schlimm wird es wohl auch beim
iPhone kommen.
Dann wird Apple die normale iPhone-Serie (7) nicht mehr vern\374nftig updaten sondern nur einen neuen Namen vergeben (7s). Der Preis bleibt gleich. Wer dann ein wirklich neues Ger\344t mit weiterentwickelten Technologien m\366chte, muss pl\366tzlich das Pro-Ger\344t f\374r 300-400 Euro mehr kaufen (was viele derzeit als iPhone 8 bezeichnen).
Ein Schelm, der B\366ses dabei denkt. Die Standardprodukte werden nicht mehr oder nur namensm\344\337ig weiterentwickelt, nur wer 30-40% mehr ausgibt (Pro), erh\344lt dann ein echtes Update.
Krass! Und ekelhaft!
Archer am :
Flip am :