Kritik an Apples PR-Kampagne zum iPhone X
Wie bereits vorhin vermeldet, hat Apple bei der PR-Kampagne für das iPhone X einen anderen Weg eingeschlagen, als man dies aus der Vergangenheit bei neuen Produkten aus Cupertino gewohnt war. War es sonst so, dass die einschlägige US-Fachpresse bereits mehrere Tage vor dem Verkaufsstart mit einem Testgerät ausgestattet wurde und dann zu einem von Apple festgelegten Stichtag ihre Erfahrungen veröffentlichte, erhielten die Tester dieses mal weniger als 24 Stunden, ehe Apple das Review-Embargo lüftete. Die Ausnahme bildeten dabei jedoch überraschend eine handvoll ausgewählte Personen, die man so eigentlich nicht unbedingt auf dem Zettel hatte. Hierzu zählten unter anderem der erste iPhone-Reviewer überhaupt, Steven Levy, aber auch sogenannte "Infulencer", wie die Schauspielerin Mindy Kaling, die ihre Erfahrungen mit der Zeitschrift Glamour teilte, der 12-jährige Entwickler Alex Knoll, der das Gerät stolz in der Ellen DeGeneres Show im US-Fernsehen präsentierte oder auch der Polit-Journalist Mike Allen, der das Gerät von seinem technikaffinen Neffen testen ließ und dessen Meinung veröffentlichte.
Da wundert es natürlich nur wenig, dass sich die bisher von Apple bevorzugten US-Medien mit Kritik an dieser neuen Ausrichtung nicht zurückhalten. So unter anderem auch das Apple normalerweise wohlgesonnene Wall Street Journal. Während man grundsätzlich Verständnis dafür haben muss, dass Apple die sozialen Kanäle und damit auch die große Reichweite von Influencern nutzen möchte, ist es alles andere als befriedigend, dass in den USA lediglich drei Publikationen (BuzzFeed, TechCrunch und Mashable) eine ganze Woche Zeit zum Testen des Geräts erhielten. In Großbritannien waren es mit dem Telegraph und dem Independent lediglich zwei traditionelle Publikationen. Das Verhältnis von Influencern zu traditionellen Reviews wurde hier doch arg in die falsche Richtung gelenkt, so die Meinung der geprellten Kollegen.
Ich persönlich sehe das ähnlich. Auch ich kann Apples Vorgehen verstehen, sehe das Verhältnis allerdings kritisch. Gerade ein Unternehmen, welches sich auf die Fahne geschrieben hat, den Kampf gegen Fakenews und Co. aufzunehmen, sollte Wert auf eine seriöse und fundierte Berichterstattung zu dem so wichtigen Gerät legen und nicht fast ausschließlich auf die Meinung von nicht ausgewiesenen und technikaffinen YouTubern. Man darf gespannt sein, in welche Richtung sich dieses Thema bei den nächsten Neuvorstellungen aus Cupertino entwickelt.
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