Organisationen mit Lob und Kritik zu Apples Bezug von Rohstoffen
In den vergangenen Tagen sind gleich zwei Berichte über IT-Zulieferer durch die Gazetten gewandert, in denen auch immer wieder der Name Apple genannt wird. Klar, der Name des größten und wohl bekanntesten Technik-Konzerns der Welt zieht eben. Dabei werden leider so gut wie immer nur die negativen Meldungen breitgetreten. So hatte kürzlich Amnesty International einen neuen Bericht veröffentlicht, in dem man Apple und weiteren Konzernen erneut vorwarf, Kinderarbeit im Kongo zu fördern, indem man aus den dortigen Minen das für die eigenen Produkte benötigte Kobalt bezieht. Zwar konnte man Verbesserungen gegenüber dem vorherigen Bericht verzeichnen, allerdings werde immer noch zu wenig gegen die Kinderarbeit getan. Dies trifft vor allem auf den Kongo zu, der mit Abstand der größte Kobalt-Produzent der Welt ist. Dort sollen allerdings auch rund 40.000 Kinder ab einem Alter von 7 Jahren an der gesundheitsgefährdenden Förderung beteiligt sein.
Im Anschluss an den ersten Bericht Amnesty International hatten Apple und weitere Unternehmen die Responsible Cobalt Initiative gegründet, um gegen die Zustände im Kongo vorzugehen. Apple war dabei das erste Unternehmen, welches die Namen seiner Kobalt-Lieferanten offengelegt und somit für mehr Transparenz gesorgt hatte. Dies sei zwar laut AI ein wichtiger Schritt gewesen, von einer lückenlosen Prüfung könne allerdings auch weiterhin keine Rede sein. Andere Unternehmen stehen dabei aber deutlich mehr am Pranger als der iPhone-Hersteller aus Cupertino.
Beinahe zeitgleich hat auch das Enough Project seine 2017 Conflict Minerals Company Rankings veröffentlicht, in denen diejenigen Unternehmen gelobt werden, die sich für einen konfliktfeien Handel mit Mineralien über die gesamte Zuliefererkette hinweg einsetzen. Die Organisation lobt Apple hier als "clear leader" und gibt dem Unternehmen damit den ersten Platz in seiner Rangliste. Ebenfalls in den Top 5 konnten sich Google bzw. Alphabet, HP, Microsoft und Intel platzieren. Betrachtet wurde dabei vor allem der Bezug von Zinn, Wolfram, Tantal und Gold, alles Materialien, die vor allem in von Krisen und Kriegen gebeutelten Regionen abgebaut werden, in denen auch die Arbeiter nur wenige Rechte genießen.
Apple wird in den weiteren Ausführungen des Berichts vor allem dafür gelobt, dass man Meldungen von Problemen in der Zuliefererkette lückenlos nachgehe und sich um eine Aufklärung und Verbesserung bemühe. Dies hebe das Unternehmen vor allem auch von vielen anderen Unternehmen ab, die die genannten Materialien direkt und indirekt durch ihre Zulieferer beziehen und verarbeiten.
Sowohl der eingangs erwähnte Bericht von Amnesty International, als auch der des Enough Projects loben Apple für seine Bemühungen. Ob diese ausreichen, steht wiederum auf einem anderen Blatt. Wünschenswert wäre es aus meiner Sich allerdings, wenn in der allgmeinen Presse nicht immer nur die Skandale und Negativmeldungen breitgetreten, sondern auch mal die positiven Bemühngen gewürdigt werden. Schlechte Nachrichten gibt es schließlich schon genug.
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