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Apple drängt Facebook zur Entfernung seiner Spyware-App aus dem AppStore

Na, Lust sich mal wieder ein wenig über das Geschäftsgebaren von Facebook aufzuregen. Grund gibt es am heutigen Morgen an gleich zwei Fronten. Beginnen wir mit Facebooks VPN-Service Onavo, der in der vergangenen Nacht aus dem AppStore entfernt wurde. Wenn man ganz ehrlich ist, war schon die Zulassung dieser App für den Store im Februar einigermaßen befremdlich, worauf ich auch damals bereits hingewiesen hatte. Wenn man sich die Beschreibung einmal genauer angeschaut hat, handelte es sich hierbei nämlich schlicht und einfach um Spyware. Zumindest in der englischen Version der Beschreibung. Dort heißt es:

To provide this layer of protection, Onavo uses a VPN to establish a secure connection to direct all of your network communications through Onavo’s servers. As part of this process, Onavo collects your mobile data traffic. This helps us improve and operate the Onavo service by analyzing your use of websites, apps and data. Because we’re part of Facebook, we also use this info to improve Facebook products and services, gain insights into the products and services people value, and build better experiences.

In der deutschen Version klingt dies hingegen deutlich harmloser:

Onavo bietet darüber hinaus Analyse-Dienstleistungen für Entwickler an. Weitere Informationen und Details finden Sie unter insights.onavo.com.

Im endeffekt bedeutet dies jedoch, dass Onavo und damit natürlich auch Facebook Zugriff auf den kompletten Web-Verkehr eines Geräts erhält, so lange die VPN-Verbindung aktiv ist. Also nicht nur den Verkehr über den Safari-Browser, sondern auch alles, was aus Apps generiert wird.

In der vergangenen Nacht hat Facebook die App auf Druck von Apple nun aus dem AppStore genommen, wie das Wall Street Journal berichtet. Demnach habe Apple Facebook darüber informiert, dass die App aufgrund der Sammlung von Nutzerdaten gegen die AppStore-Richtlinien verstoße. Was ich fast noch erschütternder finde ist die Tatsache, dass laut letzten Zahlen 33 Millionen Nutzer die Onavo-App aus dem AppStore geladen haben. Da stelle ich mir doch die Frage, ob sich wirklich niemand mehr die AppStore-Beschreibung durchliest. Apple hat inzwischen das folgende Statement zu dem Vorfall veröffentlicht:

We work hard to protect user privacy and data security throughout the Apple ecosystem. With the latest update to our guidelines, we made it explicitly clear that apps should not collect information about which other apps are installed on a user's device for the purposes of analytics or advertising/marketing and must make it clear what user data will be collected and how it will be used.

Nutzer der App können diese auch weiterhin nutzen, sollten sich allerdings über die Datensammlung bewusst sein. Möchte man dies nicht mehr, sollte die App vom Gerät gelöscht werden. Eine sehr gute, seriöse und günstige Alternative bietet aktuell der Anbieter NordVPN, bei dem man 3 Jahre lang eine sichere und verschlüsselte VPN-Verbindung zum Preis von nur $ 2,75 pro Monat erhalten kann. Unter Android ist die Onavo-App übrigens auch weiterhin im Play-Store verfügbar.

Und auch an anderer Stelle gibt es mal wieder eine Hiobsbotschaft aus dem sozialen Netzwerk, welches derzeit mit einer großen Imagekampagne in Fernsehen, Print und Web unterwegs ist, zu berichten. Nachdem Anfang der Woche bereits durch die Presse ging, dass Facebook mehrere hundert Fake-Accounts gelöscht habe, erklärte man nun, dass dies auch auf über 400 Apps zutrifft, die gegen die neuen Facebook-Richtlinien verstoßen haben. Darunter befindet sich auch eine App namens myPersonality, ein Persönlichkeits-Quiz, welches vor allem bis 2012 aktiv war. Hierüber wurden in unrechtmäßiger Weise persönliche Daten von ca. 4 Millionen Nutzern gesammelt, wie Facebook nun in einem Blogpost bekanntgab. Die betroffenen Nutzer sollen in Kürze von Facebook benachrichtigt werden.

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Kommentare

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Techl am :

Super - \ud83d\udc4d\ud83c\udffb und bye \ud83d\udc4b\ud83c\udffb Das die immer nicht genug bekommen k\366nnen...

Deinleser am :

Moin, das macht doch jedes Unternehmen um so zielgerichtete Werbung zu platzieren!
Bsp. Amazone und seine Dienste,.....
Nutze ich das Internet/mobil gehe ich Vereinbarungen ein bei der Nutzung von App und Browsern und Suchmaschinen!
Das l\344\337t sich endlos ausbauen, Bewusster Umgang mit den Daten verhindert das Aufschreien in den Sozialen Medien und man muss nicht alles Mitmachen und Dabei sein!

SOE am :

Nein, das macht nicht jedes Unternehmen auf diese Art und Weise. Höre auf zugunsten von Facebook zu relativieren und das Sammeln von Statistiken mit dem direkten Abgreifen jedweden Datenverkehrs gleichzusetzen.

Und gib nicht den Opfern die Schuld, in dem du sagst "man muss nicht überall mitmachen", sonst werfe ich dir einen Kurzer-Rock-lädt-ein-zur-Vergewaltigung-Vergleich an den Kopf. Ist nämlich das Gleiche.

SOE am :

Facebook hat nur einen Rückzieher gemacht, weil der öffentliche Druck zu groß war. Interessanter finde ich da schon, dass Apple knapp acht Monate brauchte, um zu erkennen, was sie da autorisiert hatten.

Deffi am :

F steht f\374r unsere Fehler.........

J\374rgen am :

Soziale Medien die Seuche unserer Zeit

Blueberry am :

\334brigens: Onavo gabs schon vor \374ber einem Jahr... ob das erst sp\344ter vom FB \374bernommen wurde und deshalb \u201eseit Februar\u201c im Text steht weiss ich nicht. Ist auch nicht so wichtig... Wichtiger ist, dass Onavo (zumindest damals) auch noch ein (VPN-)Profil auf dem iPhone hinterlegt hat. Wen man die App gel\366scht hat blieb das Profil immer noch auf dem Ger\344t. Wer also diese Seuche wirklich loswerden will muss pr\374fen ob nicht noch ein Profil vorhanden und dieses ggf. entfernen (Einstellungen -> Allgemein -> ProfileundGer\344teverwaltung).

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