Smart Home Kamera-Anbieter Ring in der Kritik wegen Einsicht in Nutzer-Videofeeds
Nein, ich fange jetzt nicht wieder damit an, dass ich ein großer Kritiker in Sachen Smart Home bin. die aktuell von The Intercept veröffentlichten Informationen bestärken mich jedoch weiter in meiner Meinung. So soll der inzwischen zu Amazon gehörende Überwachungskamera-Anbieter Ring seinen Mitarbeitern in den USA und Großbritannien über Monate hinweg Zugriff auf den Live-Videofeed seiner Nutzer gewährt haben. Die Feeds sollen un verschlüsseltn und bestimmten Nutzern zuordenbar sein. Dabei sollen sowohl Outdoor-, als auch Indoorfeeds betroffen sein.
Grundsätzliches Ziel soll gewesen sein, die Gesichts- und Objekterkennung in den Feeds zu optimieren. Allerdings sollen auch Mitarbeiter Zugriff auf die Feeds gehabt haben, die dies für die Ausübung ihres Jobs gar nicht bräuchten. Für den Zugriff benötigte man lediglich die E-Mail Adresse des jeweiligen Nutzers.
Dem Bericht zufolge soll Ring auch weiterhin ähnliche Ansätze verfolgen, um Objekte in den Videos zu identifizieren und zu taggen und hiermit die Algorithmen zur besseren Erkennung zu füttern. Ein Sprecher des Unternehmens bestätigte die Praxis gegenüber The Intercept zumindest dahingehend, dass man bestimmte öffentliche Ring-Videos und solche für die man eine ausdrückliche Genehmigung habe analysiert. Angestellte, die sich nicht an die nach eigener Aussage hohen ethischen Standards hielten, müssten mit einer "Zero Tolerance" Politik rechnen.
Nach Informationen von The Intercept soll die Praxis seit der Übernahme durch Amazon allerdings deutlich strikter gehandhabt werden und der Zugriff nur noch auf bestimmte Angestellte eingeschränkt sein. Allerdings stimmen Ring-Nutzer offenbar unwissentlich der Analyse ihrer Videos zu, wenn sie die Nachbarschafts-Funktion ihrer Kameras aktivieren. Hierauf werden sie allerdings an keiner Stelle hingewiesen.
Kommentare
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Fl0r am :
Wenn man damit anderen (Nachbarn) wissentlich Zugriff auf die Kamera gew\344hrt werden die Besitzer zumindest damit schonmal kein Problem gehabt haben.
Sugarcane am :
Und dass der Datenschutz scheinbar bei all diesen Anbietern mit den F\374ssen getreten wird (ich erinnere mich vage an die ungefragte Ver\366ffentlichung von Ger\344usch/L\344rmpegel zur WM aus den Wohnzimmern von tausenden von Haushalten aus ganz Europa von Netatmo) d\374rfte inzwischen eigtl. hinl\344nglich bekannt sein.
udo am :
Dort darf alles in der \326ffentlichkeit gefilmt werden und in der \326ffentlichkeit gibt es keine Privatsph\344re.