Vor der WWDC: Entwickler fordern von Apple öffentliche APIs zur Umsetzung von Screentime-Funktionalitäten
Der Streit zwischen Apple und den Entwicklern über die Implementierung von Schnittstellen (APIs) für die Überwachung der Smartphone-Nutzungszeiten von Kindern geht kurz vor Beginn der WWDC in die nächste Runde. So haben sich inzwischen ein Dutzend Entwickler zusammengeschlossen und eine gemeinsame Forderung unter dem Titel "Time to put kids first." an Apple verfasst. Auf der geschalteten Webseite Screen Time API fordert man dabei öffentliche APIs, die von den Entwicklern genutzt werden können, um in ihren Apps ähnliche Funktionalitäten anbieten zu können, wie Apple selbst dies seit iOS 12 in seiner "Screentime"-Funktion tut. Dabei liefert man sogar bereits Vorlagen für entsprechende APIs inkl. Codebeispielen und Ablaufdiagrammen, wie diese funktionieren.
Zu den teilnehmenden Entwicklern gehören laut der New York Times OurPact, Kidslox, Qustodio, Screen Time Labs, Safe Lagoon, MMGuardian, Boomerang, Family Orbit, Netsanity, unGlue, Mobicip, Activate Fitness, Parents Dans Les Parages, Lilu, FamilyTime, Bosco und Tittle. Apple war in den vergangenen Monaten verstärkt gegen Apps, die der Screentime-Funktion ähnliche Apps anboten vorgegangen und hat diese aus dem AppStore entfernt. Während man dies mit Sicherheits- und Datenschutzbedenken begründete, werfen Zeitpunkt und Art des Vorgehens nicht unbedingt das beste Licht auf Cupertino. Unter anderm hatte auch der ehemaligen hochrangige Apple-Manager Tony Fadell die Entwickler zu einem entsprechenden Vorgehen ermutigt und ergänzt, dass dies am besten noch vor Beginn der WWDC geschehen sollte.
Bislang lässt sich noch nicht absehen, ob und wenn ja wie Apple auf die Kritik und die API-Forderung auf der morgen beginnenden WWDC reagieren wird. Aufgrund der öffentlichen Aufmerksamkeit sollte man sich jedoch eine wie auch immer gelagerte Antwort überlegen und am besten in der Tat die geforderten APIs bereitstellen, um jegliche Diskussionen um eine Behinderung des Wettbewerbs direkt im Keim zu ersticken.
Kommentare
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SOE am :
So schaffen wir gemeinsam eine neue Generation technikhöriger Menschen, die per Internet wählen, Staatstrojaner nicht mehr hinterfragen und asozial ihren eigenen Weg gehen. Nicht zu vergessen, dass wir als Entwickler daran verdienen, dass du uns als Erziehungsersatz benutzt.
Vielleicht hast Du Glück und dein so trainiertes Kind wird der nächste Anwalt von Facebook:
„Es gibt keine Verletzung der Privatsphäre (auf FB), da es überhaupt keine Privatsphäre gibt".