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Willkommen im Land der Digitalisierung: Datenschützer empfiehlt Widerspruch gegen Apples Kamerafahrten

Ich hatte mich kürzlich bereits beim Thema der hiesigen Kamerfahrten für die Apple Karten-App ein wenig ironisch zum Thema Datenschutzpraktiken in Deutschland geäußert, die in meinen Augen an verschiedenen Stellen inzwischen eher an einen ausgeprägten Verfolgungswahn erinnern als an einen gesunden Menschenverstand. Versteht mich nicht falsch, ich halte Datenschutz für ein überaus wichtiges Thema. Die Art und Weise, wie er in Deutschland aber vor allem von Seiten verschiedener Behörden in der Praxis ausgeübt wird muss einen schon an der Eignung bestimmter Personen für ihren Job zweifeln lassen.

Mit dieser Einleitung verweise ich gerne auf ein aktuelles Beispiel, bei dem es erneut um die oben angesprochenen Kamerafahrten geht. Nachdem die für Apple zuständigen Datenschutzbeauftragten Bayerns keine grundsätzlichen Einwände gegen Apples Kamerafahrten haben, melden sich nun ihre Kollegen aus Thüringen in Person des dortigen Datenschutzbeauftragten Lutz Hasse zu Wort. Hasse rät im MDR (via iPhone-Ticker) dazu, seine "Privatsphäre" proaktiv schützen zu lassen und bereits vor dem eigentlichen Aufzeichnen Widerspruch gegen die Datenverarbeitung einzulegen. Hierzu wurde sogar extra ein PDF-Formular zum Download bereitgestellt, mit dem man dies erledigen kann.

Während bereits seit einigen Tagen klar ist, dass Apple sein Pendant zu Google Street View mit Namen "Umsehen" in Deutschland nicht an den Start bringen wird, erklärte das Unternehmen, dass die Kamerafahrten vor allem für die Verbesserung der Detailgenauigkeit und die Qualität der Karten-App durchgeführt werden. Thüringens Datenschutzbeaufrtragter glaubt dieser Ankündigung aber anscheinend nicht so sehr und traut auch Apples Ansage, Personen und Kennzeichen zu verpixeln nicht. Ginge es nach dem Willen mancher Behörden und Datenschützer, sollten wir Straßen- und Landschaftskarten demnächst vielleicht besser wieder von Hand zeichnen. Im Anschluss eine Minute YouTube-Video zum Thema: Willkommen im Land der Digitalisierung!



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Kommentare

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Meik am :

Mir fehlen die Worte. Warum hat der Hasse eigentlich nicht sein Gesicht f\374r den MDR Beitrag verpixeln lassen?!

Tom am :

\ud83d\ude02 Made my Day!

Tobi am :

\ud83d\ude4f\ud83d\udc4d

Bonze am :

Wir sollten generell Kameras verbieten lassen. Wenn jemand ein Foto haben will, das soll er ein Bild malen lassen oder anstelle von Videos auf Zeichentrick umschwenken. Das w\344re konsequent..

Rolf am :

Naja, mit diesen Animojis bedient Apple sogar diesen Markt. #facepalm Was es nicht alles so gibt :).

Michi am :

Die deutschen Datensch\374tzer sind wahrscheinlich erst zufrieden, wenn wir alle wieder im Neandertal sitzen und Steine kloppen.

Quax am :

Du bist ja locker drauf!
Und was machst du, wenn der Stein dir dann \344hnlich sieht?
Ja genau! Dann ist es n\344mlich zu sp\344t!

Ich bin dagegen, dass hier jeder einfach so Steine kloppen darf und dann mit krimineller Energie einiges draus abzulesen ist! \ud83e\udd23

Loki am :

\ud83e\udd23\ud83e\udd23\ud83e\udd23\ud83d\udc4d\ud83c\udffb

Anonym am :

Da bringen uns schon die Gr\374nen hin \ud83d\ude02

seat-fan am :

Datenschutz ist ja ganz in Ordnung. Nur \374bertreiben sollte man das auch nicht. Gesundes Augenmerk bitte.

seat-fan am :

Noch einen kleinen Zusatz zum Hinweis auf \u201emanche Beh\366rden\u201c im Artikel. Lieber Flo. Nicht jeder Beh\366rden Bediensteter hat Spa\337 an manchen Auslegungen und Handhabung in Sachen Datenschutz. Jeder \u201ekleine Angestellter oder Beamter\u201c hat Vorgesetzte, die seine Arbeit dahingehend, teilweise sehr bestimmt, \374berpr\374fen. Und dann musst Du parieren, egal was du pers\366nlich davon h\344lst.

Flo am :

Die Aussage sollte auch keinesfalls pauschalisierend sein.

Anonym am :

Jeder ist frei, seine Meinung zu sagen auch seinem Chef. Man sollte nichts tun, was man nicht unterst\374tzt, dann lieber den Job wechseln.

Veganer arbeiten auch nicht in der Metzgerei.

seat-fan am :

Jobwechsel ? Ab einem gewissen Alter fast unm\366glich.

Nico am :

Man kann es echt \374bertreiben...\ud83e\udd26\ud83c\udffc\u200d\u2642\ufe0f

Franz am :

Deutschland geht echt kaputt. Das Baurecht ist so kompliziert, das das Bauen immer teurer wird, das Vergaberecht wird immer komplizierter, eine Folge davon sind Gro\337 Projekte funktionieren nicht mehr siehe Flugh\344fen oder Opern.
K\374nstliche Intelligenz ist hier abgeh\344ngt, beim Autonomen Fahren spielt die Musik woanders.
Wo man hinschaut, es wird nix.

Bernd am :

Wer es als \374bertrieben empfindet, braucht nichts weiter zu machen. M\366chte jemand auf Nummer sicher gehen, dann kann es das Formular doch ausf\374llen und abschicken.

Wor\374ber regen sich denn nun die Leute auf?
Jeder wie er mag.

Uwe am :

Ich glaube es geht weniger um das aktuelle Beispiel als vielmehr um die generelle Position zu dem Thema. Wir bremsen uns damit an allen Ecken und enden selber aus.

Bernd am :

Bei manchen Dingen empfinde ich auch, dass der Datenschutz eher ein Hindernis ist. Gestohlene Fahrzeuge k\366nnen nur deshalb so einfach \374ber die Grenze gefahren werden, weil der Datenschutz nicht zul\344sst die Nummernschilde zu Fotografieren und mit einer Datenbank abzugleichen.

Wer in einem Einfamilienhaus lebt und schon Erfahrung mit Einbruch machen musste, der hat wohl verst\344ndlicherweise ein mulmiges Gef\374hl, wenn die H\344user im Netz gut einsehbar sind. Das macht es f\374r Einbruchsvorbereitung viel einfacher. Es k\366nnen eben lohnende Ziele besser erkannt werden.

Wolf am :

Lustig, Name und Anschrift werden durch die Gegend geschickt. Ob das mal gut geht. Also sicherheitshalber falschen Namen und falsche Adresse angeben. Ich lache mich schlapp.

Pasfield am :

Der Datenschutz in den meisten Dingen mehr hinderlich als n\374tzlich...

Manuel am :

Datenschutz...Datenschutz.... und dann kommen sie nach Hause und sagen: \u201eAlexa mach bitte das Licht an.\u201c \ud83e\udd2a\ud83e\udd2a\ud83d\ude35

Richard am :

Also als Einbrecher w\374rden mich die verpixelten Geb\344ude besonders interessieren.
Die haben etwas zu verb\344rgen also muss es was wertvolles sein!

Pet am :

Aha, die Beh\366rden (einschl. Polizei) raten also dazu die Privatsph\344re zu sch\374tzen.

Gleichzeitig erhalten genau die gleichen Beh\366rden (unter fadenscheinigen Aspekten) immer mehr Befugnisse um genau in diese Privatsph\344re (oder noch tiefer) einzubrechen. Um anschlie\337end dank Kommissar Zufall Ergebnisse zu pr\344sentieren.

Anonym am :

Hakt mal nicht so auf den Datensch\374tzern ein, ist ja fast ein Job wie bei den Schiedsrichtern. Ich glaube die Meisten wissen um das Problem \u201eInnovation vs Schutz\u201c. Aber vergesst nicht, dass nahezu w\366chentlich ein Gro\337er (!!) Skandal berichtet wird - \374ber kleine sprechen wir doch schon gar nicht mehr. Das gro\337e Firmen Fakten schaffen und irgendwas beginnen kann ja nicht dazu f\374hren, dass die Datensch\374tzer ihren Job an den Nagel h\344ngen sollten - im Gegenteil.

MYTHOSmovado am :

Nein, sie sollen ihn nicht aufgeben (an den Nagel h\344ngen), sie sollen ihn nur ordentlich erledigen!

Hier geht\u2019s ja nicht um den allgemeinen Datenschutz, die allgemeine Privatssph\344re. Hier geht es ganz klar um spezielle \u201eDaten\u201c, die jeder mit offenen Augen sehen kann. Nichts ist versteckt, jeder kann dort durchfahren und gucken\u2026
Nat\374rlich kann man es den potentiellen Einbrechern einfach machen damit, aber jemanden mit wirklich krimineller Energie wird das Fehlen dieser Daten von seinem Vorhaben nicht abbringen. Diese Menschen wissen schon, wo die anderen Menschen wohnen, bei denen was zu holen ist!

OE am :

Wir sind halt ein Land der Bewahrer; wo k\344men wir denn nur hin, wenn wir technologischen Fortschritt auch noch nutzen w\374rden, um Informationen leichter f\374r alle zug\344nglich zu machen?! Dieses Einbrecher-Beispiel ist ein tolles Indiz f\374r diese Denkweise. Statt die Millionen n\374tzlichen M\366glichkeiten einer solchen Technologie zu sehen, denken wir zuerst an das Risiko. Ich kann\u2019s auch irgendwo verstehen, finds aber pers\366nlich vor allem schade. Im internationalen Vergleich sind wir dadurch nicht mehr interessant f\374r z. B. Start-Ups, die aus solchen Daten gute und konjunkturf\366rderliche Gesch\344ftsmodelle entwickeln w\374rden, von denen wir als Land langfristig profitieren k\366nnten. Aber auch privat nutze ich StreetView z. B. f\374rs Vorab-Besichtigen von Hotels oder Reiseorten sehr gerne. Das ist einfach ne coole Sache. Hoffentlich setzt es sich mittelfristig durch.

Frank am :

Nur kann man anders herum nichts tun. Unser Haus fehlt bei Google weil irgend ein Arsch widersprochen hat. Einer von 12 was die anderen wollen ist hinf\344llig!

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