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Wegen Protesten in Hongkong: Apple droht Zoff mit China [UPDATE]

Das Verhältnis zwischen Apple und China als "schwierig" zu bezeichnen, kommt inzwischen einer mittelmäßigen Untertreibung gleich. Und inzwischen wird auch der öffentliche Ton rauher. Grund hierfür ist aktuell die wachsende Kritik an der chinesischen Regierung an ihrem Umgang mit den Aufständen in Hongkong. So hat Apple kürzlich nach einigen Kontroversen eine App namens "HKmap Live" für den AppStore zugelassen, die von den Demonstranten offen dafür genutzt wird, um die Standorte und die Bewegungen der örtlichen Polizeikräfte zu tracken. Inzwischen ist die App in der Reise-Kategorie die am häufigsten geladene App im Hongkonger AppStore.

Nun hat die staatliche chinesische Publikation People's Daily deswegen Apple offen angegriffen und dem Unternehmen vorgeworfen, die "unrechtmäßigen" Proteste in Hongkong zu unterstützen (via The Guardian). Zudem wirft man die rhetorische Frage auf, welche Absichten Apple wohl mit dieser Unterstützung verfolge und kritisiert zudem, dass man den von den Protestlern gesungenen Song "Glory to Hong Kong" aus dem iTunes Store laden könne.

Der Ausgang der Situation ist aktuell ungewiss, zumal immer mehr echte USA-Institutionen in den Konflikt mit hineingezogen werden. Unter anderem knirscht es derzeit wegen den Hongkong-Protesten auch zwischen China und der NBA, was sogar zu der Absage von geplanten Trainingsspielen zwischen den LA Lakers und den Brooklyn Nets im Reich der Mitte führte.

UPDATE, 10.10.2019: Inzwischen hat Apple die o.g. App aus dem AppStore entfernt. Gegnüber der New York Times gab man diesbezüglich das folgende Statement ab:

"The app displays police locations and we have verified with the Hong Kong Cybersecurity and Technology Crime Bureau that the app has been used to target and ambush police, threaten public safety, and criminals have used it to victimize residents in areas where they know there is no law enforcement. This app violates our guidelines and local laws."

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Kommentare

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SOE am :

Gut so. Mal sehen, ob Apple sich irgendwann traut Stellung zu beziehen.

Glaube ich zwar nicht, aber Cookie könnte inzwischen klar werden, dass man in einer Welt unterschiedlicher Regierungsformen nicht unpolitisch handeln kann und "Wir stehen zu Menschenrechten" eine Parole ist, die besonders dann interessiert, wenn diese Rechte in Gefahr sind.

In den USA hat sich Apple schon offen gegen die Staatsspionage gestellt. Ich bin gespannt, wie Apple in China vorgehen wird.

Nick am :

W\374nschte Apple w\374rde hier mal klar Stellung beziehen und nicht nur immer bei LBQTX

Uferno am :

Apple hat die Protest App gel\366scht.
Was soll man davon halten?
\ud83d\ude43

WGS am :

\u201e... wir haben mit dem Hong Kong Cybersecurity and Technology Crime Bureau \374berpr\374ft ...\u201c
Das sagt schon alles. Die Einen haben behauptet und die Anderen haben geglaubt. Eine Lachnummer.

Fl0r am :

Wenn die erw\344hnte Steigerung der Kriminalit\344t an Orten mit weniger Polizeipr\344senz stimmt, dann ist die Begr\374ndung von Apple auch teilweise nachvollziehbar.

Pingui am :

"Steigerung der Kriminalität" - alles eine Sache der Sichtweise. Apple hat sich jedoch auf die Seite eines Unrechtsregimes gestellt. Gut, dass ich kein Applekunde mehr bin. Lediglich ein paar beatsX habe ich noch, solange der Akku nicht seinen Geist aufgibt. FU APPLE, es lebe Linux.

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