Weiteres Beispiel: Keine Besserung bei Apples schlechtem Umgang mit Bugreports
Manchmal muss man sich schon die Frage stellen, wie manche Dinge eigentlich so entstehen. Keine Frage, Apple ist sicherlich ein Vorreiter in Sachen Datenschutz im Silicon Valley, daher ist die Entdeckung, die der IT-Spezialist Bob Gendler (via The Verge) nun gemacht hat umso unverständlicher. Gendler hat nämlich eine schwere Sicherheitslücke in der Mail-App unter macOS entdeckt, durch die eigentlich verschlüsselte Mails in Klartext auf dem Mac gespeichert werden. Dies geschieht offenbar im Zusammenhang mit der Vorschlagsfunktion für Kontakte über Siri, erfolgt aber auch dann, wenn Siri deaktiviert ist. Laut Gendler werden Mails hierzu in Klartext in einer Datenbank namens snippets.db auf dem Mac gespeichert. Dies trifft auf macOS Catalina zu und geht zurück bis macOS Sierra.
Um die Sache noch schlimmer zu machen, hat Gendler den Bug bereits seit Ende Juli versucht über mehrere Wege bei Apple zu melden - ohne Erfolg. Erst als sich der IT-Spezialist nun an The Verge wandte, nahm man die Sache in Cupertino offenbar endlich ernst. So hat man den Kollegen gegenüber inzwischen verlautbaren lassen, dass man das Problem in einem künftigen Softwareupdate beheben wird.
Das Problem selbst betrifft zwar nur eine gewisse Anzahl von Nutzern (wie Apple auch noch einmal betont) und ist nur dann ein echtes Problem, wenn man beispielsweise die macOS-Funktion FileVault deaktiviert hat, dennoch wirft Apples Umgang mit derlei Meldungen mal wieder ein äußerst schlechtes Licht auf das Unternehmen. Bereits mehrfach haben sich Entwickler und Sicherheitsspezialisten in der Vergangenheit über den unklaren Weg beschwert, wie und auf welchem Wege man denn nun Bugs an Apple melden soll und wie es danach weitergeht. Der aktuelle Fall liefert nun in weiteres Negativ-Beispiel in dieser Richtung.
Kommentare
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Anonym am :
\uf8ff Noddy am :
verAppler am :
SOE am :
Wenn man mal Mitarbeiterzahl in Relation zu Produktpalette und Serviceangebot stellt, scheint Apple äußerst ineffizient zu sein.
Vielleicht liegt es auch an dem Versuch der Geheimhaltung, dass keiner von den Bugs reden kann.
SOE am :
Das Unternehmen hat allein 37 Jahre gebraucht, um (ganz versteckt online) in seiner Produktbroschüre zuzugeben, dass auch Macs nicht absolut sicher sind und von Malware angegriffen werden können.
Eine Tatsache, die auch knapp 7 Jahre danach hartgesottene Fans nicht akzeptieren können.
Unter solchen Voraussetzungen ist Selbstreflexion äußerst schwer. Obwohl es durch Cook schon besser geworden ist. Wenigstens hat es Apple seitdem geschafft, überhaupt zu reagieren und sich auch mal zu entschuldigen.
Jotter am :
Bernd am :
Rolf am :
merc am :
an dieser stelle m\366chte ich flo mal loben. das sieht nach einer zunehmend journalistisch-neutralen sichtweise aus.
sich nicht komplett kritiklos w\344hnend, hatte flo in der vergangenheit aber einen, im rahmen allzu wohlwollendens commitments, sehr apple-freundlichen ductus.
nun denke ich nicht, dass flo apple nicht mehr im allgemeinen wohlgesonnen ist. auch denke ich nicht, dass man dies als apple-kunde grunds\344tzlich sein muss.
allerdings gibt es bereiche in welchen man als normb\374rger einer westlichen industrienation nicht kritiklos gegen\374ber gro\337en konzernen sein darf, da man ansonsten seine mitsprachem\366glichkeit verschenkt.