Oscar-Verleihung 2021: Erstmals auch offen für Produktionen von Streaming-Diensten
Zumindest für mich fühlt sich die aktualle Corona-Situation nach wie vor surreal an. Erst wenn man sich vergegenwärtigt, dass deswegen weltweite Großereignisse wie die Olympischen Spiele, die Tour de France, Wimbledon oder die Fußball-EM ausfallen oder verschoben werden müssen, bemerkt man, wie groß die Auswirkungen wirklich sind. Mal ganz abgesehen von Kontaktbeschränkungen, Ausgangssperren und Reiseverboten. Nun wurde bekannt, dass auch die Oscar-Verleihung im kommenden Jahr unter dem Eindruck des Corona-Virus stehen wird. Bereits in den vergangenen Wochen schlugen immer wieder Filme im iTunes Store und auf Streaming-Plattformen auf, die dieser Tage eigentlich im Kino laufen sollten, es aber eben leider nicht können.
Dies hat nun auch die Academy of Motion Picture Arts and Sciences dazu veranlasst, von einer bislang geltenden Regelung abzusehen. War es für eine Bewerbung auf einen der begehrten Academy Awards bislang notwendig, dass ein Film mindestens sieben Tage in einem Kino gelaufen sein muss, wird diese Regelung für das kommende Jahr außer Kraft gesetzt, was unter anderem auch dazu führt, dass nun auch Produktionen von Streaming-Diensten wie Apple TV+ oder Netflix für einen Oscar nominiert werden können, ohne dass diese zuvor in einem Kino laufen mussten. Eigentlich auch eine durchaus zeitgemäße Entscheidung wenn man bedenkt, welchen Zuspruch diese Dienste inzwischen genießen. Allerdings betont die Academy in ihrer Pressemitteilung dann auch gleich, dass es sich bei der aktuellen Regelung lediglich um eine einmalige Ausnahme handele und man plant, 2022 zu der alten Regel zurückzukehren.
Kommentare
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SOE am :
Weil die Verantwortlichen genau wissen, dass die Büchse nicht mehr geschlossen werden kann. Die letzte Ausrede, um Streaming von der Teilnahme abzuhalten, der letzte Versuch Produktionen von Nicht-Kino-Filmen abzuwerten, ist gescheitert.
Die "Ausnahme" weiter zu verlängern, hilft keinem, beruhigt aber vielleicht ein bisschen die Kinobetreiber. Palliativrhetorik. ;-)