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Mac OS X Lion - Ein erster Blick

Am vergangenen Donnerstag hat Apple nicht nur erwartungsgemäß neue MacBook Pros vorgestellt, sondern relativ überraschend auch die erste Beta von Mac OS X 10.7 Lion für registrierte Entwickler freigegeben. Inzwischen sind ein paar Tage vergangenen und im Internet sind nicht nur bereits diverse Fundstücke und Neuerungen aufgetaucht, sondern auch so manches frühes Review. Da möchte ich natürlich nicht groß nachstehen und auch meinen Senf abgeben. Eigentlich hätte ich dies auch schon eher getan, musste aber feststellen, dass die Änderungen gegenüber Snow Leopard gar nicht so dramatisch ausfallen. Besonders lang wird mein erster Erfahrungsbericht demnach nicht. Nun wird der eine oder andere anmerken, dass der Wechsel von Leopard auf Snow Leopard ja schon eher unter der Haube stattfand. Folglich sollte man eigentlich wieder einen größeren Sprung von Snow Leopard auf Lion erwarten. Auf den ersten Blick sind die Änderungen allerdings eher kosmetischer Natur. Aber genug des Vorgeplänkels, schauen wir doch einmal genauer hin.

Nachdem man sich den Löwen istalliert und das erste Mal gestartet hat, sieht man auf den ersten Blick nur wenig Neues. Klar, Apple hat wieder einen neuen Standard-Hintergrund platziert und im Dock findet sich nun ein neues Symbol für das Launchpad. Ansonsten bietet sich zunächst ein gewohntes Bild.

Das Motto von Lion lautet ja laut Apple "Back to the Mac.". Dahinter verbirgt sich nichts anderes, als der Versuch, bewährte Konzepte aus dem iOS auf den Mac zu übertragen. Unter anderem resultierte daraus auch das neue Launchpad, ein Bildschirm, auf dem man ähnlich dem iOS-Homescreen sämtliche Anwendungen findet und diese mit einem einfachen Klick startet. Ebenso wie beim iOS können auch hier mehrere Bildschirme und Ordner nach dem bekannten Muster angelegt werden. Ich gebe es zu, ich stehe dem Launchpad eher skeptisch gegenüber. Auf den limitierten Bildschirmen von iOS-Geräten macht das Konzept mehrerer Homescreens absolut Sinn. Ebenso das Erstellen von Ordnern, um die vielen kleinen Apps übersichtlich organisieren zu können. Auf dem Mac habe ich aber nicht so viele kleine Apps, sondern eher wenige, dafür aber umso mächtigere Anwendungen die ich bisher entweder über ein Stack im Dock oder über Spotlight starte. Letzteres mache ich übrigens widerum auf dem iPhone und iPad nie. Aus diesem Grund erschließt sich mir die Daseinsberechtigung des Launchpads noch nicht komplett. Schön ist allerdings der Aufruf via Multitouch-Geste z.B. auf einem MacBook.

Ebenfalls per Multitouch-Geste kann man auch an das neue "Mission Control" gelangen, welches in Lion das bisherige Exposé ablöst. Auch wenn ich mit Exposé bisher schon zufrieden war, wirkt in Mission Control nochmal alles ein wenig aufgeräumter.

Das wären dann auch schon fast die beiden nennenswertesten und größten Neuerungen. Hinzu kommen noch viele Kleinere, wie z.B. Vollbild-Anwendungen. Dieser Modus wird über einen neuen Button im Anwendungs-Fenster aktiviert. Nun mag man mich vielleicht ein wenig altbacken nennen, aber ich finde, dass die meisten Anwendungen auf dem Mac ohnehin recht sparsam mit Bedienelementen umgehen, so dass ich einen echten Vollbildmodus bisher nicht wirklich vermisst habe.

Startet man zum ersten Mal den Finder, fällt einem zunächst die neue Seitenleiste auf. Neben neuen Einträgen haben sich auch die Icons verändert. Ähnlich wie beim Update auf iTunes 10 verabschiedet sich Apple hier von den bunten Icons und stellt diese künftig im deutlich schlichteren grau dar. Hinzu kommen noch viele kleine weitere, zumeist kosmetische Änderungen am Finder, die diesen aber zusammen genommen durchaus komfortabler machen.

Eine weitere Anwendung, auf die ich noch kurz eingehen möchte, ist Mail. Von allen vorinstallierten Anwendungen hat Apple hier am deutlichsten (und auch am sinnvollsten) Hand angelegt. Das neue Interface orientiert sich dabei merklich an der Mailanwendung vom iPad. Ein Schritt übrigens, die Apple auch schon bei der Mail-Anwendung von MobileMe vollzogen hat. Hier führt man das Konzept also wirklich konsequent weiter, was der inzwischen leicht angestaubten Mail-Anwendung merklich gut tut.

Fazit: Ich bin mir nicht 100% sicher, ob die bisher bekannt gewordenen Neuerungen tatsächlich ein großes System-Update rechtfertigen. Ich spare mir an dieser Stelle einfach mal die diversen technischen Veränderungen und Neuerungen unter der Haube. Gut möglich aber auch, dass Apple noch das eine oder andere Ass im Ärmel hat. Natürlich kann man es auch prositiv sehen. Snow Leopard ist ein tolles Betriebssystem und wenn sich hieran nicht viel ändert, kann auch nicht viel schlechter werden. Sobald es weitere Informationen und Neuerungen gibt, gebe ich diese natürlich umgehend weiter.

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Kommentare

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Benne am :

Lieber ein kleineres Update mit vielen Verbesserungen, welches dann auch ausgereift ist und zu einem günstigen Preis angeboten wird als ein neues, mit Features vollgestopftes Betriebssystem, welches eigentlich nicht funktioniert, nur als Beta anzusehen ist und einen sehr hohen Preis kostet.

Midas am :

Lieber Flo,

diesen Artikel hätte man sich meiner Meinung nach sparen können. Eine bessere Aufzählung der Features findet man auf der Apple Homepage. Darüber hinaus hast du deine persönliche Einschätzung jeweils nur knapp angerissen. Ich habe schon bessere Artikel von dir gelesen. Ist aber nicht böse gemeint.

72er am :

Im Zusammenspiel mit dem Mac App Store macht das Launchpad für mich absolut Sinn. Dann kann ich mich beim Dock auf die wesentlichen Programme beschränken und die ganzen "kleinen" Apps sind via Launchpad am (iOS)gewohnten Platz. Ich muss die Apps "sehen", ab einer gewissen Anzahl macht da das Öffnen via Spotlight keinen Spaß.

Denis am :

Flo, wie immer ein toller Artikel. Wie du schon gesagt hast, sind die meisten Neuerungen an dem UI & Bedienung. Wirkliche neue "nützliche" Funktionen gibt es nicht viele. Wenn es Lion für 30€ oder sogar gratis (wer weiß) geben wird ist es in Ordnung aber für 130€ nein Danke.

AlexA am :

130€ ;-€

Denis am :

Leopard hat glaube ich 130€ gekostet. Snow Leopard nur 30€. Ich hoffe Lion auch, gratis wäre noch besser.

BigMäc am :

Gibt's jetzt eigentlich die "Ausschneide"-Funktion?

Peter am :

Die Ausschneidefunktion gibt es nur über drittanbieter Plugins wie "Total Finder"...

Livio am :

Kommt man bei Lion über die (bisherige) expose Taste dann zu Mission Control?!

Marcel am :

Guter Frage von "BigMäc", ob es eine "Ausschneide-Funktion" nun endlich mal geben wird!?

Flo, was sagst Du dazu? Was sagen die anderen dazu?

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