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Was wird die iCloud?

Mit der Ankündigung der Keynote zur Eröffnung der WWDC hat Apple die Katze aus dem Sack gelassen. Auf der Veranstaltung werden Steve Jobs und Co. auch den neuen Cloud-Dienst mit dem Namen iCloud vorstellen. Was aber versteckt sich eigentlich genau dahinter. Nun Apple hält sich wie gewohnt mit Vorabinformationen deutlich zurück. Dennoch kann man sich aus den kursierenden Gerüchten, Trends und Möglichkeiten ein gewisses Bild von dem machen, was Apple am kommenden Montag vorstellen könnte. Zunächst einmal ist Cloud-Computing natürlich ein absolutes Trend-Thema. Doch vieles von dem, was wir heute als Cloud bezeichnen, kennen wir schon ziemlich lange. Als Beispiele seien dafür nur einmal stellvertretend flickr oder Google Docs genannt. Nun aber verschwimmen beinahe alle online-basierten Diensten zur Cloud, also einem großen Gebilde, von dem eigentlich keine weiß, was sich dahinter verbirgt. Auch Apple wird nun also diesem Trend folgen und seinen Kunden entsprechende Cloud-Dienste anbieten. Doch auch dies tut man prinzipiell schon seit einiger Zeit. Zunächst hieß der Dienst .Mac, seit 2008 dann MobileMe und ab kommender Woche dann wohl iCloud. Mit jeder Iteration kamen dabei neue Funktionen und Dienste hinzu. Und so wird es wohl auch bei der iCloud sein. Schauen wir doch einmal, was Apple in diesem Rahmen so alles anbieten könnte.

An erster Stelle ist dabei natürlich die schon länger erwartete iTunes Cloud zu nennen. Kurz nachdem die Ankündigung der Keynote raus war, berichtet das Wall Street Journal auch schon, dass Apple inzwischen die Verhandlungen mit den vier großen Musiklabels abgeschlossen und Einigung erzielt habe. Somit steht also einem unmittelbaren Start des "digitalen iTunes Schließfachs" nichts mehr im Wege. Dabei soll gerüchtehalber eine Kopie der iTunes-Mediathek in der Cloud gelagert werden, aus der dann jederzeit die Inhalte auf entsprechend befähigte Geräte gestreamt werden können.

Doch nicht nur Musik könnte sich bald in diesem Schließfach wiederfinden. Wie CNET berichtet, befindet sich Apple auch seit über einem Jahr in Verhandlungen mit Hollywood-Studius, um auch Filme und TV-Sendungen in den Streamingdienst einzubinden. Auch hier soll es bereits zu entsprechenden Abschlüssen gekommen sein. Weitere Inhalte wie Fotos lassen sich bereits aktuell in einer Galerie in MobileMe in der Cloud lagern, für sonstige Dateien steht die Online-Festplatte iDisk zur Verfügung. Diese beiden alten Bekannten dürften sich somit ebenso in der iCloud wiederfinden, wie der Kalender, das Adressbuch und die Mail-Funktion. Zu "Mein iPhone finden" könnte sich mit Lion dann auch noch "Meinen Mac finden" gesellen. Einen weiteren Hinweis hierauf konnten die Kollegen von Macrumors erst gestern wieder ausmachen.

Soweit, so gut. Der Unterschied zum herkömmlichen MobileMe wäre dann aber nicht wirklich groß. Ein weiterer Cloud-Dienst von Apple, der in den vergangenen Monaten eher in Vergessenheit geraten ist, ist iWork.com. Dabei handelt es sich um eine Plattform zum Austausch und gemeinsamen Nutzen von iWork-Dokumenten. Das gestrige Update der iOS-Version von iWork könnte durchaus ein Vorbote darauf sein, dass auch iWork.com seinen Beta-Status verlässt und mit in die iCloud integriert wird. Auf der anderen Seite könnte das bisherige Ausbleiben eines Updates der Mac-Version von iWork auch ein Hinweis darauf sein, dass iWork künftig (über die iCloud?) komplett online verfügbar sein wird, also analog zu Google Docs.

In der Vergangenheit war auch immer mal wieder davon zu höten, dass Apple plane, im Bereich der sozialen Netzwerke aktiver zu werden. Ich befürchte zwar, dass man hier den Zug ganz eindeutig verpasst hat, dennoch könnte auch die eine oder andere soziale Komponente Einzug in die iCloud halten. Über den Foto-Stream, der wohl seinen Weg in die Fotos-App unter iOS halten wird, wurde bereits berichtet. Auch Apples Social Music Network Ping könnte ebenso in die iCloud integriert werden, wie das Game Center aus iOS. Bleibt zu hoffen, dass es dann auch eine wie auch immer geartete Schnittstelle zu Facebook und Twitter geben wird. Ansonsten wäre die Geschichte aus meiner Sicht, um es mit den Worten von Steve Jobs zu sagen, "Dead on arrival".

Bleibt zum Abschluss noch der Blick auf die Kosten, die diese Dienste bei den Usern verursachen könnten. Ich vermute mal, dass es eine kostenlose Basisversion der iCloud geben könnte, die einige der Funktionen und ein bestimmtes Maß an Online-Speicher beinhaltet. Gestaffelt könnten dann die teureren Pakete weitere Funktionen und mehr Speicher beinhalten. Auch für MobileMe-Bestandskunden dürfte sich Apple etwas einfallen lassen, sollte der Dienst tatsächlich in der iCloud aufgehen. Wie so oft bei Apple werden wir jedoch alle erst am kommenden Montag schlauer sein.

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Kommentare

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Daniel am :

Da erwarte ich mir schon deutlich mehr:
Sync aller Daten vom iPhone (inkl spielstande etc) so dass man iTunes gar nicht mehr braucht beispielsweise.

Oder das über den mac gekaufte apps automatisch aufs iPhone gepusht werden. (wie bei Android)

Peter am :

Dieses ganze Cloud Zeug ist ja toll, aber in Zukunft wird man mit seiner 1gb datenflat nicht mehr weit kommen. Ist ja jetzt schon manchmal schwierig wenn man gerne HD Videos auf Youtube schaut.

Joni am :

"In der Vergangenheit war auch immer mal wieder davon zu höten."

Kleiner Tippfehler. :-)

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