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Epic hat seinen Feldzug gegen Apples AppStore-Richtlinien offenbar bereits seit 2018 geplant

Oftmals sind es die Underdogs, denen die Sympathien zufliegen, wenn Sie gegen die Großen und Mächtigen aufbegehren und rebellieren. Apple selbst hat sich dies einst mit dem legendären "1984" Werbespot zunutze gemacht, als man erfolgreich IBM als den großen, bösen "Big Brother" darstellte. Etwas ähnliches probieren derzeit auch die Fortnite-Entwickler von Epic Games, die sich als Anwälte der AppStore-Entwickler aufgeschwungen und Apple in verschiedenen Ländern vor Gericht gezerrt haben. Allerdings funktioniert das "David gegen Goliath Prinzip" an dieser Stelle zumindest bei mir nicht ansatzweise. Und dies liegt ausdrücklich nicht daran, dass ich nachweislich Sympathien für Apple hege. Schließlich bin ich auch Entwickler, wenn auch im Gegensatz zu Epic in Apples "App Store Small Business Program".

Anfang Mai wird nun das Gerichtsverfahren zwischen Apple und Epic in den USA beginnen und auch die im Vorfeld veröffentlichten Dokumente lassen Epic Games nicht im allerbesten Licht erstrahlen (via MacRumors). Die insgesamt ca. 500 Seiten umfassenden und von Apple stammenden Dokumente sollen belegen, dass Apples AppStore-Richtlinien absolut den üblichen Gepflogenheiten entsprechen und vollkommen legal sind. Im Zentrum steht dabei die Argumentation, dass die Regeln für den AppStore seit seinem Start 2008 nahezu unverändert geblieben sind und sich erst jetzt bei einigen wenigen Entwicklern Unmut regt. Zudem legen sie auch den Informationsaustausch zwischen Apple und Epic dar, der der öffentlichen Auseinandersetzung vorausgegangen war.

Interessant ist aber vor allem, dass aus internen Dokumenten von Epic zum sogenannten "Project Liberty", also der Befreiung von den AppStore-Fesseln, hervorgeht, dass man bereits seit 2018 die Rebellion gegen Apple (und im Übrigen auch gegen den Google Play Store) geplant hat. Grund war offenbar ein Rückgang bei den monatlich aktiven Nutzern und damit auch dem Umstz, was bei Epic zu dem Bestreben geführt hat, die Abgaben an Apple und Google zu reduzieren, während man gleichzeitig von den beiden AppStores, den Infrastrukturen und dem Ökosystem profitieren wollte.

Sorry, Epic. Aber so gelingt der Schachzug, Apple und Google als die bösen Monopolisten darzustellen nicht wirklich. Man darf gespannt sein, wie die gerichtliche Auseinandersetzung zwischen den Parteien ausgehen wird. Der Prozessauftakt ist am 03. Mai und die aktuelle Dauer ist bis maximal den 24. Mai festgelegt. Auf Seiten von Apple werden unter anderem CEO Tim Cook, der ehemalige Marketing-Chef Phil Schiller und Software-Chef Craig Federighi vor Gericht aussagen.

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Kommentare

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Markus am :

Leider haben es Festnetz- und Mobilfunkbetreiber nie geschafft, dass sie von den Amazons, Netflix, Joyns, Spotify\u2019s, AppleMusics usw. ordentliches Geld f\374r die Durchleitung gro\337volumigsten Contents bekommen.
Diese Infrastruktur der Netzbetreiber nutzt \374brigens auch Apple sehr gerne kostenfrei - und alle verstecken sich hinter der Netzneutralit\344t.

Mag sein, der Vergleich gg\374. Epic vs. Apple Beef hinkt etwas...

Anonym am :

Klar hinkt der Vergleich. Das Festnetz wurde in den meisten L\344ndern als essentieller Teil der Infrastruktur vom Staat, also uns allen, aufgebaut und gewartet.

Wir als Kunden zahlen f\374r die Nutzung (und damit f\374r den weiteren Ausbau und die Wartung), weil wir den Datenverkehr generieren - nicht Apple, Google und Co; die stellen ihre Daten blo\337 auf ihren Servern (die sie selber zahlen) zur Verf\374gung, von denen wir sie holen.

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