Viele Apps nutzen bereits Workarounds zur Umgehung der App Tracking Transparency
Mit der App Tracking Transparency (ATT) hat Apple mit dem Update auf iOS/iPadOS 14.5 den Druck auf die Werbeindustrie kräftig erhöht. Da war es eigentlich nur eine Frage der Zeit, wann man sich dort Mittel und Wege überlegt, um Apples Hürden zu umgehen und durch die Hintertür doch noch ein Tracking zu realisieren, selbst wenn die Nutzer diesem nicht zustimmen. Wie die Financial Times mit Berufung auf Markteing-Experten berichtet, haben viele Apps inzwischen Workarounds implementiert, durch die das Sammeln von Daten über einen Nutzer trotz ATT nahezu uneingeschränkt fortgeführt werden kann. So liegt den Kollegen eine E-Mail vor, in der ein App-Anbieter gegenüber seinen Kunden angibt, auch weiterhin mehr als 95% der bisherigen Daten von seinen Nutzern abgreifen zu können. Hierzu kommen verschiedene Informationen, wie beispielsweise über WLAN-Namen, IP-Adressen oder oft besuchte Orte zum Einsatz, um einen Nutzer zu identifizieren.
Eigentlich sind derlei Workarounds von Apple strikt verboten und man hat in Cupertino auch recht deutlich damit gedroht, Apps aus dem Store zu entfernen, die versuchen, die App Tracking Transparency zu umgehen. Hieran wird man sich künftig wohl messen lassen müssen, auch wenn man sicherlich nicht sämtliche schwarzen Schafe entdecken wird. Apple erklärt dazu gegenüber der FT:
"We believe strongly that users should be asked for their permission before being tracked. Apps that are found to disregard the user's choice will be rejected."
Inzwischen regen sich auch schon Stimmen, wonach die App Tracking Transparency eher eine Marketing-Inititative von Apple gewesen ist, als dass sich die Anti-Tracking Maßnahmen in allen Bereichen tatsächlich durchsetzen ließen. Grundsätzlich handelt es sich beim Thema Werbung und Datenschutz um ein Katz-und-Maus Spiel, wie auch Apples Software-Chef Craig Federighi in einem aktuellen Interview mit Fast Company zu Protokoll gibt. Darin erwartet er zudem, dass sich dieses Spiel noch über mehrere Jahre hinziehen wird. Bei Apple sei man aber fest entschlossen, hier nicht locker zu lassen und die Daten seiner Nutzer bestmöglich zu schützen.
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