Wieder neue Rekordwerte: Apples aktuelle Quartalszahlen
Gestern Abend gab Apple die Quartalszahlen für das dritte Quartal (April bis Ende Juni) des Fiskaljahres 2021 bekannt. Diese waren erneut mit großer Spannung erwartet worden, da darin abermals die Auswirkungen der Coronakrise auf Apple zu sehen sein würden aber auch, ob Apple den beeindruckend guten Trend der vergangenen Monate wird aufrecht erhalten können. Wie gewohnt gehe ich an dieser Stelle dazu kurz auf die wesentlichen Erkenntnisse der aktuellen Zahlen und des anschließenden Conference Calls ein. Wer Interesse an den detaillierten Zahlen hat, dem sei Apples Pressemitteilung ans Herz gelegt.
Um es bereits vorweg zu nehmen: Apple legte trotz der andauernden Corona-Pandemie wie schon in den vergangenen Quartalen auch dieses mal wieder ein absolutes Rekord-Ergebnis hin und befindet sich weiterhin auf einem guten Kurs durch die Krise. Bemerkenswert: Es war sogar das beste dritte Fiskal-Quartal der Unternehmensgeschichte überhaupt. Dabei betrug der Gewinn bei einem Umsatz von 81,43 Milliarden US$ (im Vorjahresquartal 59,6 Milliarden US$) nun 21,7 Milliarden US$ (im Vorjahresquartal 11,2 Milliarden US$).
Wie inzwischen schon gewohnt, gibt Apple keine Aufschlüsselung der Verkaufszahlen seiner Produkte mehr bekannt. Zu den Rekord-Werten des zurückliegenden Quartals trugen aber vor allem der Mac und die nach wie vor bommende Dienste-Sparte bei, wobei der Mac für einen Umsatz von 8,2 Milliarden Dollar (7 Milliarden im Vorjahresquartal) sorgte, die Dienste für 17,5 Milliarden (13,1 Milliarden im Vorjahresquartal). Selbstverständlich wusste auch das iPhone weiter zu überzeugen und steuerte mit 39,6 Milliarden Dollar (26 Milliarden im Vorjahresquartal) den größten Anteil zum Umsatz bei. Aber auch die restlichen Produktkategorien konnten allesamt Zuwächse verzeichnen. So auch der Bereich der Gadgets, von Apple inzwischen als "Wearables, Home, and Accessories" bezeichnet, in dem der Umsatz 8,7 Milliarden US$ (6,4 Milliarden im Vorjahresquartal) betrug. Das iPad sorgte für einen Umsatz von 7,36 Milliarden Dollar (6,6 Milliarden im Vorjahresquartal).
Apple kann also ohne Zweifel nach wie vor als einer der Gewinner der Corona-Krise bezeichnet werden, in der viele Menschen von zu Hause arbeiten oder ihrem Schulalltag nachgehen. CEO Tim Cook wird in der Pressemitteilung mit den folgenden Worten zitiert:
"In diesem Quartal haben unsere Teams auf einer Zeit beispielloser Innovation aufgebaut, indem sie leistungsstarke neue Produkte mit unseren Nutzern geteilt haben, während einer Zeit, in der es noch nie so wichtig war, Technologie zu nutzen, um Menschen überall zu verbinden“, sagt Tim Cook, CEO von Apple. „Wir arbeiten weiter daran, die Werte, die uns ausmachen, in den Mittelpunkt all unseres Schaffens zu stellen — indem wir eine neue Generation von Entwicklern dazu inspirieren, Programmieren zu lernen, indem wir unserem Umweltziel für 2030 näher kommen und indem wir uns der dringenden Aufgabe widmen, für eine gerechtere Zukunft zu sorgen."
Im Anschluss an die Bekanntgabe der Zahlen fand auch wieder eine Konferenzschaltung zwischen Apple CEO Tim Cook, CFO Luca Maestri und diversen Analysten statt, in dem auch dieses Mal wieder durchaus einige interessante Fakten auf den Tisch kamen. Die beiden Apple-Manager zeigten sich positiv von den Entwicklungen der Zahlen überrascht. Vor allem Homeoffice und Homeschooling hätten sich positiv auf das Geschäft ausgewirkt. Speziell die Absätze beim iPad und beim Mac würden hiervon nach wie vor profitieren. Laut Cook hatte das iPad hatte das beste Juni-Quartal seit mehr als zehn Jahren. Auch die Nachfrage nach dem neuen iMac M1 sei außergewöhnlich hoch. Die Kundenzufriedenheit beim Mac liegt bei 92% und damit weit über dem Marktdurchschnitt.
Allerdings erklärten Maestri und Cook auch, dass man für die zweite Jahreshälfte sowohl beim iPad als auch beim Mac mit Lieferengpässen rechne, was vor allem auf die derzeitige weltweite Chip-Krise zurückzuführen sei. Auch die Versorgung mit Displaykomponenten könnte ein Problem darstellen. Während man betonte, dass es sich hierbei um Probleme beim Nachschub und nicht bei der Nachfrage durch Kunden handle, erwartet man dadurch ausgelöst auch einen leichten Umsatzrückgang.
Wie oben erwähnt, befindet sich die Dienste-Sparte weiterhin auf der Überholspur und legte um 33% gegenüber dem Vorjahresquartal zu. Unter anderem sei dies laut Maestri auch auf den neuen Rekord an genutzten Apple-Geräten zurückzuführen, was die Dienstesparte weiter angekurbelt habe. Inzwischen zählt Apple über 700 Millionen zahlende Abonnenten, was einem Zuwachs von 150 Millionen gegenüber dem Vorjahr bedeutet.
Auch der Bereich "Wearables, Home, and Accessories" wächst weiter stark und legte um 36% zu, was laut Cook zu einem neuen Rekord in einem Juni-Quartal führte. Inzwischen erzielt der Bereich einen höheren Umsatz als der Mac oder das iPad. Neu in dieser Kategorie sind auch die AirTags, nach denen man eine sehr hohe Nachfrage verzeichnen konnte. Auch die Apple Watch ist weiter sehr beliebt. Laut Cook handelte es sich bei 75% der Watch-Käufer um solche, die sich erstmals ein solches Gerät zulegten.
Das iPhone 12 verkauft sich weiter wie geschnitten Brot, was laut Apple CEO Tim Cook vor allem an sogenannten "Switchern" lag, die von Android auf das iPhone wechselten. Die Anzahl dieser neuen Kunden liegt im hohen zweistelligen Prozentbereich. Vor allem die beiden Pro-Modelle des iPhone 12 wurden laut Cook stark nachgefragt. Nach wie vor sei der Ausbau der 5G-Infrastruktur nicht sehr weit fortgeschritten, weswegen man bei Apple auch weiter positiv in die Zukunft des iPhone blickt.
Angesprochen darauf, wie bei Apple die Entscheidungen fallen, ob man Komponenten einkaufen oder selbst entwickeln sollte erklärte Cook, dass man sich stets die Frage stelle, ob man Dinge besser als andere machen könne. Der M1-Chip sei ein gutes Beispiel hierfür. Die selbstdesignten Chips stellen ein besseres Produkt dar, als man es irgendwo auf dem Markt einkaufen könne. Die Reaktion auf den M1-Chip sei laut Cook überragend gewesen.
Kommentare
Ansicht der Kommentare: Linear | Verschachtelt
Rolf am :