Apples App Tracking Transparency kostete die Werbeindustrie allein im zweiten Halbjahr 10 Milliarden Dollar
Auf Apples Ankündigung, es künftig den Nutzern selbst überlassen zu wollen, ob Apps sie über andere Apps und Webseiten hinweg tracken und auf diese Weise unter anderem personalisierte Werbung anzeigen dürfen, reagierten die Werbeimndustrie und vor allem die Schwergewichte Facebook (inzwischen Meta) und Google mit großem Widerstand. Apple verzögerte zwar die Einführung der App Tracking Transparency (ATT), inzwischen ist sie jedoch eingeführt und die meisten Nutzer lehnen das Tracking wie erwartet ab. Dies führte inzwischen zu großen Einbußen bei Unternehmen wie Meta, Twitter, Snapchat und YouTube. Wie die Financial Times ermittelt hat, sollen den Unternehmen allein in der zweiten Jahreshälfte 2021 knapp 10 Milliarden Dollar durch die ATT durch die Lappen gegangen sein. Meta und Snapchat sollen davon am stärksten betroffen gewesen sein.
Im Endeffekt greift damit das, was ich schon immer gesagt habe. Die genannten Unternehmen setzen darauf, dass die Nutzer gar nicht wissen, dass sie getrackt werden. Sobald sie jedoch hierauf aufmerksam gemacht werden und die Wahl haben, entscheiden sie sich größtenteils dagegen. Im Umkehrschluss handeln die o.g. Unternehmen also ganz bewusst entgegen den Wünschen der Nutzer und laufen nun Sturm dagegen, dass sie dabei ertappt wurden. Erst bei der Bekanntgabe der Umbenennung des Facebook-Gesamtkonzerns in Meta in der vergangenen Woche wetterte CEO Mark Zuckerberg erneut gegen Apple und machte die ATT dafür (mit-)verantwortlich, dass die Unternhmenszahlen zuletzt hinter den Erwartungen zurückblieben. Angeblich wurde der Umsatz von Meta zu 13,1% von der ATT beeinflusst.
Durch die ATT ist Werbung unter iOS zwar auch dann noch vorhanden, wenn die Nutzer dem Tracking nicht zustimmen, allerdings ist diese dann deutlich weniger personalisiert, da die Werbeanbieter keine aggregierten Informationen mehr über die Vorlieben des individuellen Nutzers erhalten. Genau diese fehlenden Informationen führen dazu, dass die Werbung weniger effektiv ist und somit nicht mehr die bisherigen Preise rechtfertigt.
Kommentare
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Hans am :
SOE am :
Und je weniger Milliarden Facebook und Google einnehmen, desto weniger Cent können diese an unabhängige Blogs und Entwickler verteilen.
Welche darauf angewiesen sind. Abhängig von Google und Facebook. Können keine Alternative wählen. Müssen deshalb zulassen, dass sie als Handlanger dienen, zum Ausspionieren der Nutzer. Werden alle sterben, wenn wir nicht dem Tracking zustimmen.
Also irgendwie so muss es doch sein. Anders kann ich mir die Unterstützung des Status Quo ebendieser Blogs nämlich nicht erklären.
Anonym am :
Da kommt noch mehr zusammen. \ud83d\ude09
Stephan am :
PausW am :
Chris am :
Anonym am :
Axel am :
Anonym am :
Hat eigentlich schonmal irgendjemand auf die angesprochene personalisierte Werbung geklickt ?
Also ich jedenfalls nicht \ud83e\udd37\u200d\u2642\ufe0f
Ahrtaler am :
Maik am :
Fabi am :
Peter am :
Die Werbeeinnahmen sind seit ATTum 45% eingebrochen. Dennoch ist mir das Recht, denn kein Nutzer sollte gegen seinen Willen ausspioniert werden.
Und ich denke, ATT schafft sogar ein St\374ck weit Fairness. Denn sind wir mal ehrlich: kleine Blogs wie Flos Blog oder Freunde.one waren nie in der Lage, selbst genug Daten zu sammeln. Wir haben deshalb auch nie damit begonnen. Wenn nun Facebook und Co der Hahn zugedreht wird, dann sorgt das vor allem f\374r Gerechtigkeit und f\374r einen fairen Umgang mit den Usern. Ich finde das gut.