Akku-Tausch am iPhone 12 mini in Eigenregie - keine gute Idee
Der Start von Apples "Self Service-Reparatur" Programm stellt gewissermaßen eine Zäsur dar. Erstmals stellt Apple jedem Interessierten Original-Ersatzteile und spezielles Werkzeug zur Reparatur eines iPhone in Eigenregie zur Verfügung. Ich persönlich würde niemals selbst Hand anlegen, um mein iPhone zu reparieren. Dafür gibt es schließlich Spezialisten, die diesen Job garantiert deutlich besser ausführen können als ich das jemals könnte. Nichts desto trotz kommt man nicht umhin, die neu geschaffene Möglichkeit als interessant zu bezeichnen.
Die Kollegen von MacRumors haben nun einmal den Selbstversuch gemacht und diesen im Video festgehalten. Dabei wurde von Dan Barbera, dem Videoredakteur der Kollegen der Akku eines iPhone 12 mini getauscht. Barbera bezeichnet sich selbst als handwerklich wenig begabt. Er hat auch noch nie an einem iPhone herumgeschraubt und stellt somit den durchschnittlichen iPhone-Nutzer dar, der Geld sparen möchte, indem er den Akku seines Geräts in Eigenregie tauscht.
Die Kollegen haben also das Ersatzteil und auch das Werkzeug bei Apple bestellt und beides auch innerhalb weniger Tage erhalten. Das Werkzeug kann man sich eine Woche lang für 49,- US-Dollar ausleihen. Schickt man es anschließend nicht wieder per UPS an Apple zurück, stellt das Unternehmen einem 1.300,- Dollar in Rechnung. Für den Tausch-Akku hat Apple 70,99 Dollar verlangt. Schickt man die alten Teile an das Unternehmen zurück, erhält man hierfür 24,15 Dollar gutgeschrieben. Wer jetzt ganz genau aufgepasst und mitgerechnet hat wird feststellen, dass man also insgesamt 95,84 Dollar für den Akkutausch in Eigenregie berappen muss. Lässt man den Akku von Apple tauschen, kostet dies hingegen 69,- Dollar (hierzulande € 87,09). Merkt ihr selber, ne?!
Der Tausch an sich gestaltete sich zudem alles andere als einfach - auch unter Zuhilfenahme von Apples detaillierten Anleitungen und den offiziellen Werkzeugen, die auch von den Apple-Technikern genutzt werden. Allerdings benötigt man offenbar auch noch das eine oder andere, was nicht in dem von Apple bereitgestellten Set zu finden ist, so etwa hitzebeständige Handschuhe. Nicht zuletzt hierdurch dauerte der Reparaturprozess mehrere Stunden.
Zusammengefasst ist der Tausch eines einzelnen iPhone-Akkus für den durchschnittlichen Nutzer also nicht nur teurer, sondern auch extrem aufwendig. Hinzu kommt das Risiko, mehr kaputt zu machen als zu reparieren, welches man auf sich nimmt, wenn man selbst Hand anlegt. Ein Garantieanspruch besteht in diesem Fall natürlich nicht. Für jemanden der weiß was er tut und vor allem für Reparaturshops, die mit einer Ausleihe des Reparatur-Kits gleich mehrere Reparaturen bzw. Tauschs vornehmen.
Das ganze Programm wirkt auf mich eher wie ein Versuch Apples, der "Right to Repair" Bewegung etwas Wind aus den Segeln zu nehmen und weniger als ernstgemeinter Versuch, die Nutzer sinnvoll zum Reparieren ihrer eigenen Geräte zu ermächtigen. Aber seht selbst...
Kommentare
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Marco am :
Sehr sch\366n, Flo! \ud83d\ude2c
SOE am :
Peter am :
MacBeth am :
IchFahrRad am :
iSkalt am :
Ulli am :
Markus am :
Nach dem Tausch musst Du den Bordcomputer neu codieren und das Ger\344t hat kein Normalo. Ich stand mit offenem Mund in der Werkstatt, als ich das erfahren habe. Auto: VW Touran.
Anonym am :
David am :
Markus am :
iSkalt am :
Stimme auch zu.
Beim Verarschen gibt\u2019s aber neben dem Verarscher auch immer den, der sich verarschen L\304SST - und das sind WIR.
imoxi am :
imoxi am :
Markus am :
Jotter am :
Gruml am :
Wenn du ein Telefon haben willst, das einem alten Nokia gleichkommt, dann Kauf dir doch eins. Dann verzichtest du aber auch auf alles, was ein modernes Smartphone ausmacht. Mehr als telefonieren und SMS (und ggfs. „Snake“ spielen) ist dann nicht drin. Wasserdichtes Gerät, gibt’s dann natürlich auch nicht.
David am :
Er ist handwerklich recht begabt und das ben\366tigte Werkzeug ist meist bei gekauften Akkus oder Displays dabei.
Er sagt das es an sich \374berhaupt nicht schwer ist beim iPhone Sachen auszutauschen, das einzige Problem ist, Apple verklebt so ziemlich alles und baut es unter Druck zusammen, damit es Wasserdicht ist. Das bekommt er zu Hause nicht hin, daher sind die Handys an denen er dran war zwar Spritzwasser gesch\374tzt, aber eben nicht mehr wasserdicht.
Jsenze am :
Markus am :
Quax am :
Dar\374ber hinaus kann ich auch verstehen, dass Apple nicht will, dass ihr Ruf leidet, wenn ein billiger Austausch-Akku abbrennt.
Andererseits nervt es mich, das ein \344lteres Ger\344t mit leichtem Displayschaden quasi Schrottreif ist, wenn der Akku alt wird, weil dann zwingend auch das Display getauscht wird und das lohnt sich oft nicht mehr.
Es gibt halt, wie meist, viele Argumente f\374r beide Sichtweisen und das Ausschlaggebende h\344ngt letztlich vom eigenen Schwerpunkt ab.
SirAnn am :
Anonym am :
Anonym am :
iSkalt am :
Schorsch am :
Apple verdient sehr gut daran den Kunden zahlen zu lassen. Mein Macbook war ein chip defekt. Sie wollten das Board tauschen.
Ein Reperaturfirma reparierte es f\374r 250\u20ac statt 800!
\326kologisch ist es unsinn ein neues Board einzubauen.
Apple ist Satt und nicht mehr am Kunden interessiert es geht nur noch ums Geld
Gefunden am :
Yogilla am :
Philipp am :
Und wenn man kein Geschick f\374r solche T\344tigkeiten hat sollte man eh die Finger davon lassen.