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So funktioniert Apples Satelliten-SOS beim iPhone 14

Wie im Vorfeld gemunkelt, hat Apple dem iPhone 14 erstmals eine Satellitenkommunikations-Funktion für Notfälle spendiert, mit der man Hilfe organisieren kann, wenn man in eine Notfallsituation gerät aber kein Mobilfunknetz zur Verfügung steht. Während des Events ist Apple dabei bereits auf verschiedene technisch bedingte Einschränkungen eingegangen. So ist logischerweise eine möglichst freie Sicht zum Himmel erforderlich. Da das iPhone, anders als speziell zu diesem Zweck hergestellte Geräte wie das Garmin InReach mini 2 (€ 375,- bei Amazon), nicht über eine hervorstehende Antenne verfügt, muss es zudem direkt auf einen Satelliten ausgerichtet werden. Hierbei verfügt das iPhone 14 über eine spezielle Software, die den Nutzer dabei anleitet, den nächsten Satelliten zu finden.

Ebenfalls wie spekuliert wird Apple für die Umsetzung der Funktion mit dem Satellitenbetreiber Globalstar zusammenarbeiten (via Space Explored). Dieser betreibt aktuell 24 Satelliten, die die Erde umkreisen und so für eine lückenlose Abdeckung auf dem Globus sorgen. Ein einem Statement der US-Börsenaufsicht, welches während des Events veröffentlicht wurde heißt es, dass Globalstar 85% seiner Satelliten-Kapazität für Apple zur Verfügung stellen wird.



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Um die Datenübertragung so schlank wie möglich zu halten, werden die an die Notfallzentrale verschickten Textnachrichten von Apple stark komprimiert. Damit sie möglichst schnell verschickt werden können, da in Notfällen jede Sekunde zählt, hat Apple die wichtigsten Informationen bereits als vorgefertigte Texte in der Notfallfunktion hinterlegt. Sollte die angesteuerte Einsatzzentrale keine Textnachrichten verarbeiten können, schaltet Apple eine eigene Übersetzungsstation ("Relay Center") zwischen, die die texte in Sprache umwandelt.

Apple hat angekündigt, dass die ersten zwei Jahre der Nutzung des Dienstes kostenlos für alle Nutzer sein werden. Allerdings steht er zunächst ausschließlich in den USA und Kanada zur Verfügung und aufgrund der benötigten Antennentechnik auch nur auf den iPhone 14 Modellen. Aktuell ist unklar, wann die Funktion auch auf weitere Länder ausgeweitet und was sie nach Ablauf der kostenlosen zwei Jahre kosten wird. Da ich, wie inzwischen mehrfach angemerkt, den vergelichbaren Dienst von Garmin bei meinen Outdoor-Aktivitäten nutze, hier eine Übersicht über die dort aktuell gültigen monatlich zu bezahlenden Tarife (jährlich/monatlich kündbar):

Safety Plan (€ 14,99 bzw. € 19,99)

  • Unlimitiertes SOS
  • 10 individuelle Textnachrichten pro Monat (senden und empfangen)
  • Unlimitierte vorgefertigte Nachrichten
  • Tracking: € 0,10 für jeden gesetzten Punkt (Intervalle: 10 min. bis 4 h)
  • € 0,55 für jede zusätzliche Textnachricht

Recreation Plan (€ 29,99 bzw. € 39,99)

  • Unlimitiertes SOS
  • 40 individuelle Textnachrichten pro Monat (senden und empfangen)
  • Unlimitierte vorgefertigte Nachrichten
  • Unlimitiertes Tracking bei Intervallen von 10 Minuten und mehr
  • € 0,55 für jede zusätzliche Textnachricht

Expedition Plan (€ 59,99 bzw. € 74,99)

  • Unlimitiertes SOS
  • Unlimitierte Textnachrichten
  • Unlimitierte vorgefertigte Nachrichten
  • Unlimitiertes Tracking bei Intervallen von 2 Minuten und mehr

Nicht vergessen darf man dabei, dass die Funktionen von Garmin und Apple nur bedingt vergleichbar sind, da die Kommunikation bei Apple ausschließlich auf eine Notfallzentrale beschränkt ist, während man Textnachrichten bei Garmin auch an Freunde und Familie versenden kann. Ebenso wie bei Garmin kann die eigene Position über die Satellitenverbindung aber auch dauerhaft Freunden und Familie über das "Wo ist" Netzwerk mitgeteilt werden. Apple hat inzwischen auch erklärt, dass internationale Besitzer eines iPhone 14 die Satelliten-SOS Funktion bei einem Besuch in den USA oder Kanada dort ebenfalls nutzen können, es sei denn, das iPhone wurde in Hongkong, China oder Macau gekauft.

Wirklich sinnvoll ist, dass Apple die Funktion auch an die neue Unfallerkennung im Auto gekoppelt hat. Sollte ein Unfall erkannt worden sein und man nicht innerhalb einer bestimmten Zeit auf die Ansagen des Telefons reagieren, wird automatisch Hilfe organisiert. Dort wo kein Mobilfunknetz zur Verfügung steht, geschieht dies dann per Satelliten-SOS.

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Kommentare

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Alex am :

Dann kann man ja nur hoffen, dass das iPhone nach dem Verkehrsunfall zuf\344llig freie Sicht auf den Himmel hat und dem Satelliten selbst folgen kann...?
Ob es da wohl viele F\344lle geben wird, die dann Eingang in den Werbefilm "Wie das iPhone Leben rettet" finden wird, wo ein Telefon aus einem verknautschten, faradayschen K\344fig \374ber Satellit den Notruf angerufen hat?

Rolf am :

Sieh es mal andersrum: die Option ist da. Immer noch besser als nichtmal diese Chance zu haben.

Anonym am :

F\374r mich als \u201enormalen Anwender\u201c viel zu teuer und uninteressant

SOE am :

Ich tippe auf runde 9,99€. Schliesslich bietet Apple weniger Funktionen als Garmin.

Sidd am :

Ich warte auf die Starlink Anbindung.

Andi am :

F\344ngt halt mal an solche M\366glichkeiten. Ist doch super das Sie da sind.

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