Skip to content

Apple Education-Event Review

Es hat gute Tradition bei mir, dass ich kurz nach einem Apple Event noch einmal die Neuvorstellungen Revue passieren lasse, in einem kleinen Review zusammenschreibe und eine kleine subjektive Bewertung abgebe. Und so soll es dann auch dieses Mal wieder sein. Apples Education-Event liegt also hinter uns und wie aus der Einladung und dem Motto bereits abzuleiten war, lag der Fokus bei diesem Event klar auf dem Thema Bildung. Dabei erblickte nicht nur eine neue Version von iBooks das Licht der Welt, sondern auch ein Tool zur Erstellung von interaktiven iBooks namens "iBooks Author" und eine eigene App für iTunes U. Vieles davon wurde bereits im Vorfeld gehandelt. Es gab aber naturgemäß auch wieder Dinge, auf die man vergeblich wartete. Aber schauen wir einmal im Detail, was der gestrige Nachmittag so alles brachte.

iBooks 2.0

Es galt im Vorfeld als sicher, dass Apple einen neuen Ansatz für Lehr- und Fachbücher präsentieren würde. Dieses geschah letztlich in Form von iBooks 2.0. Die neue Generation der iBooks soll dabei deutlich interaktiver sein, als die bisher bekannten iBooks. Ausgangspunkt hierfür waren die Probleme, die "normale" Bücher mit sich bringen. Diese sind wenig transportabel, wenig robust, gar nicht interaktiv, nicht durchsuchbar und selten aktuell. Probleme, zu denen Apple auch verschiedene US-Lehrkräfte in einem teilweise etwas pathetisch geratenen Video zu Wort kommen ließ.

Mit dem iPad und iBooks 2 glaubt Apple diese Probleme ausmerzen zu können. So kommen dabei unter anderem verschiedene Multitouchgesten zum Einsatz, um die interaktiven Inhalte zu manipulieren. Unter anderem kann man beispielsweise per Pinch zum Inhaltsverzeichnis wechseln, Glossar-Begriffe nachschlagen, per Button zu einer bestimmten Seite springen oder mit den multimedialen Inhalten, wie Videos, Bildern und beispielsweise auch Quizzes und Fragen mit sofortigem Feedback arbeiten. Zwischen den interaktiven Elementen der neuen iBooks und einem Textmodus kann zum Beispiel durch das Drehen von quer auf hochkant gewechselt werden. Selbstverständlich lassen sich in iBooks 2 auch Textpassagen hervorheben, markieren und mit Anmerkungen versehen. Diese Hervorhebungen und Anmerkungen werden ebenso von iBooks automatisch zu Karteikarten gemacht, die man anschließend zum Lernen verwenden kann, wie Glossar-Begriffe. iBooks 2.0 kann ab sofort kostenlos über den folgenden Link aus dem [iOS] AppStore geladen werden: iBooks

Die Fach- und Lehrbücher werden wie gehabt aus dem iBookstore geladen und bekommen hier eine eigene Kategorie spendiert. Durch die multimedialen Inhalte sind die Downloadgrößen allerdings teilweise ziemlich happig und können schon mal über 2 GB (!) betragen. Es wird sicherlich noch einige Zeit dauern, bis auch deutsche Schulbuchverlage ihre Bücher auf diese Weise anbieten werden. Zum Ausporbieren sei aber auf jeden Fall schon mal das kostenlose "Life on Earth" (kostenlos im iBookstore) empfohlen.

Ob Apple mit iBooks 2 auf dem iPad die Szenerie in Schulen und Universitäten tatsächlich nachhaltig verändern kann, ist zur Zeit sicherlich noch nicht abzusehen. Die Voraussetzungen sind sicherlich geschaffen, jetzt liegt es ein ganzes Stück weit an den Verlagen, inwieweit sie ihre Bücher in das neue Format überführen. Die Vorstellung des "iBooks Author" dürfte hier allerdings als Triebfeder wirken. Doch auch Apple kann (und muss?) noch weiter aktiv werden. So ist der Einstiegspreis für das iPad zwar relativ gering, aber für viele immer noch zu hoch. Insofern wäre das bereits vor dem Event kolortierte Education-iPad sicherlich noch eine Maßnahme für die Zukunft.



iBooks Author

Passend zu den neuen interaktiven iBooks hat Apple auch ein Tool zur Erstellung selbiger präsentiert. iBooks Author ist kostenlos, steht nur für den Mac und hier nur unter Lion zur Verfügung. Das Look and Feel der Anwendung erinnert ein wenig an eine Mischung aus den iWork-Apps Keynote und Pages. Enthalten sind zunächst sechs Templates für einen einfachen Einstieg. Insgesamt soll das Erstellen von intersktiven iBooks mit diesem Tool äußerst intuitiv und einfach funktionieren und scheint nach einem WYSIWYG-Prinzip zu funktionieren. iBooks Author versteht sich außerdem mit Keynote, so dass sich dort erstellte Präsentationen als Film oder Slideshow in die iBooks einbinden lassen. Ebenso können Elemente per Jacascript und HTML5 eingebunden werden. Autoren können ihr Werk vor der Veröffentlichung im iBookstore auf ihrem eigenen iPad testen. Ebenso kann man Bücher aus der Anwendung heraus dann direkt im iBookstore veröffentlichen.

Aus der öffentlichen Verfügbarkeit des Tools ergeben sich natürlich eine ganze Reihe von Fragen, etwa danach, wie iBooks veröffentlicht werden können, wie die Preisgestaltung und die Gewinnverteilung aussehen wird und was es sonst zu beachten gibt. Apple hat hierzu bereits eine FAQ veröffentlicht, die die wesentlichen Fragen beantworten soll. Dabei wird unter anderem aufgeklärt, dass für die Veröffentlichung von iBooks, wie auch bei Apps, ein Account bei iTunes Connect benötigt wird. Bestehende Entwickler mit einem iTunes Connect Zugang müssen ebenfalls einen neuen Account mit einer bislang noch nicht hierfür verwendeten Apple ID anlegen.

Ebenfalls wie bei Apps können iBooks kostenlos oder kostenpflichtig angebotenen werden. Bei Letzterem setzt Apple jedoch eine Obergrenze von $ 14,99. Im iBookstore veröffentlichte Bücher müssen eine ISBN-Nummer bestitzen, die man sich unter isbn-international.org/agency zuweisen lassen kann. Erstellt man seine iBooks mit dem iBooks Author, müssen diese exklusiv im iBookstore angeboten werden. Auch wenn es sich bei den neuen iBooks nicht um E-Books im ePub-Format im klassischen Sinne handelt, müssen eingereichte Bücher in diesem Format vorliegen. iBooks Author verwendet das benötigte ePub-Format automatisch. Die Gewinnverteilung erfolgt wie von Apple gewohnt nach dem Prinzip 70% für den Autor, 30% für Apple.

Ich bin bisher leider noch nicht dazu gekommen den iBooks Author ausgiebig zu testen. Alles was ich bisher gesehen habe, macht jedoch einen gewohnt intuitiven Eindruck, ähnlich der iWork-Apps. Letzten Endes wird der Aufwand entscheidend sein, wie viele iBooks-Lehrbücher wir künftig im iBookstore sehen werden. Die Idee das Tool kostenlos zur Verfügung zu stellen, dürfte jedoch dazu führen, dass sich viele Nutzer an der Erstellung von iBooks versuchen werden. Ein Umstand, der eine Zulassungskontrolle unumgänglich macht.



iTunes U

iTunes U existiert schon seit vier Jahren, hat bislang aber eher ein Schattendasein in iTunes geführt. So seht, dass Apple sich gar dazu genötigt sieht, den Bereich nochmal extra zu erläutern. Außerhalb der USA hat das Angebot einen nochmal schwierigeren Stand, obwohl auch viele namhafte deutsche Universitäten und Hochschulen bereits bei iTunes U vertreten sind. Das Potenzial von iTunes U ist einigermaßen unbestritten. Wie so oft hängt der Erfolg aber auch hier von den Inhalten ab, für die Apple nicht verantwortlich ist. Im Rahmen der aktuellen Bildungsinitiative auch iTunes U mithilfe einer eigenen App aus dem Schattendasein zu führen ist daher absolut zu befürworten. Diese steht ab sofort als Universal App im [iOS] AppStore bereit und kann kostenlos über den folgenden Link geladen werden: iTunes U

Ob damit aber neuer Schwung in den Bereich kommt, muss abgewartet werden. Hochschulen und Universitäten sind aus der Erfahrung heraus eher konservativ organisiert und setzen lieber auf bewährtes (was auch nicht immer schlecht ist). Von daher war es eventuell ein cleverer Schachzug von Apple, auch Schulen künftig zu iTunes U zuzulassen. Eventuell ergibt sich hieraus eine neue Dynamit. Benötigt werden in jedem Fall Vorreiter, die mit innovativen Konzepten vormachen, was möglich ist.



Was wir nicht zu sehen bekamen

Auch vor einem solch relativ kleinen Event gab es wieder einige Gerüchte, die sich am Ende nicht bestätigten. So kam kurz vor dem Event noch das Gerücht auf, Apple könnte iWork '12 vorstellen. Auch wenn iBooks Author konzeptionell stark an Apples Produktiv-Suite erinnert, wartet man weiterhin vergeblich auf die seit über zwei Jahren nicht mehr mit einem großen Update versorgten Anwendungen Pages, Numbers und Keynote.

Ebenfalls nicht erwähnt wurde ein Education-iPad. Dies wäre aus meiner Sicht ein absolutes Highlight gewesen und hätte hervorragend in das Bild des Events gepasst. Aber was nicht ist kann ja noch werden. Eventuell dann im Rahmen der Präsentation des iPad 3. Bereits seit längerer Zeit wird spekuliert, ob Apple das iPad 2 dann weiter als Low-Budget- oder auch Education-Variante im Programm behält.

Trackbacks

Flo's Weblog | Apple News and more... am : Jahresrückblick 2012: Januar - März

Vorschau anzeigen
Wie aus dem letzten Jahr gewohnt, gibt es auch in 2012 wieder einen kleinen Rückblick auf die hinter uns liegenden 12 Apple-Monate zwischen den Feiertagen. Somit verbleibt die Zeit auch ohne spannende Meldungen nicht ganz Apple-frei. Auch das Jahr 2012 hi

Flo's Weblog | Apple News and more... am : Apple belebt seine 2012er Bildungsoffensive neu

Vorschau anzeigen
Manch einer erinnert sich noch an die Bildungsoffensive, die Apple mit einem eigenen Event im Januar 2012 startete. Damals präsentierte man neue Versionen von iBooks und iTunes U, die speziell auch auf elektronische Lehrbücher ausgerichtet waren, sowie de

Kommentare

Ansicht der Kommentare: Linear | Verschachtelt

Tamara am :

Es stand geschrieben, das kostenlose Inhalte via Web (nicht über den Store) bezogen werden können.
Insofern erscheint mir iBook Author auch für die Firma höchst interessant. Hier werden verstärkt iPads ausgegeben. Entsprechend könnte/sollte man das nutzen, um Anleitungen usw. zu publizieren.
Privat schreibe ich Pages/PDFs für mich (Rezepte, Anleitungen zur Astrofotografie usw.). Das macht sich als iBook ("2") sicher noch besser. Bin gespannt es demnächst zu testen.

MCP am :

Ich find´s super, nur stellt sich die Frage, wie lang ich meinen Job noch hab?! (Verlag)

Gate2Logistic am :

Sind eigentlich die Features von iBooks2 auch für Pdfs zugänglich? Also das markieren und zusammenfassen? Evt sogar die Karteikarten? Die meisten Studienbriefe sind in Deutschland ja noch im Pdf Format gehalten. Da wäre das echt toll.

Wobei die Umwandlung der Pdf Datei in das neue IBook Format müsste ja auch recht gut gehen. Allerdings ist das dann schon wieder umständlicher.

Thomas am :

Ich versuche mich gerade für iTunes Connect anzumelden (siehe link oben), aber die US-TAX ID macht mir zu schaffen! Gibt es hier irgendwo ein paar (deutsche) Hilfestellungen dazu?

Flo am :

Hier eine deutsche: http://www.macuser.de/forum/f136/selbst-ebooks-dt-535353/

Und hier eine englische: https://discussions.apple.com/thread/3105682?start=0&tstart=0

Houchins Houchins am :

If you need any type of exam dumps then visit our website.
http://www.certssafe.com/210-065-practice-test.html

Kommentar schreiben

Die angegebene E-Mail-Adresse wird nicht dargestellt, sondern nur für eventuelle Benachrichtigungen verwendet.
Umschließende Sterne heben ein Wort hervor (*wort*), per _wort_ kann ein Wort unterstrichen werden.
Formular-Optionen