Nach den beiden Events: Wie geht es weiter bei Apple?

Ein wenig in Vergessenheit geraten scheinen in den vergangenen Wochen die Software-Produkte von Apple. So wird weiter auf ein Update sowohl der iWork- als auch der iLife-Suite gewartet. Ob und wann sich hier etwas tut, muss freilich abgewartet werden. Schließlich steht auch die Frage im Raum, was Apple an Neuerungen in diese Anwendungen einbauen könnte, damit ein Major-Release Sinn machen würde.
Immerhin dürfte uns in dieser Woche noch ein Update für eine Anwendung ins Haus stehen, die früher ebenfalls Teil der iLife-Suite war. Die Rede ist von iTunes. Hier wartet uns in der Tat eine äußerst umfangreiche Aktualisierung, von der ich mir eine Menge verspreche. Zwar ist speziell in den ersten Tagen und Wochen mit der einen oder anderen Kinderkrankheit zu rechnen. Diese sollten aber mit kurzfristig nachgereichten Updates schnell zu beheben sein. Bleibt also die Hoffnung, dass iTunes in seiner neuen Version wieder deutlich an Performance, Stabilität und Übersichtlichkeit gewinnt.
Sollte Apple seinem neuen Aktualisierungszyklus von OS X treu bleiben, könnte im Januar/Februar auch eine erste Beta-Version des nächsten großen Updates für das Mac-Betriebssystem erscheinen. Zwar gibt es hierzu bislang weder Gerüchte, noch sonst irgendwelche Hinweise. Der Trend dürfte aber weiter klar in Richtung iCloud gehen.
In den vergangenen beiden Jahren hat Apple auch stets ein kleines Event an der Ostküste abgehalten, auf dem 2011 die iPad-Zeitung "The Daily" inkl. der neuen In-App Abos und im Jahr 2012 eine Bildungsoffensive mit iBooks präsentiert wurde. Bleibt abzuwarten, ob es etwas ähnliches auch 2013 wieder geben wird.
Interessanter Weise ist es momentan relativ ruhig in Sachen Gerüchte um neue Apple-Produkte, was manch einem erneut die Aussage entlockt, Apple sei die Kreativität abhanden gekommen. So auch unter anderem Andrew Blum von Newsweek. Dieser greift in seinem aktuellen Artikel ein Zitat von Apples Marketing-Chef Phil Schiller vom letztwöchigen Apple Event auf, wonach es Apples Ziel sei, "ein bahnbrechendes innovatives Produkt zu erstellen und es dann über die Jahre hinweg mit den neuesten Technologien auszustatten". Ein bahnbrechendes neues Produkt vermisst er aber seit der Vorstellung des iPad im Jahr 2010.
Genau solche Artikel wie der von Blum sind es jedoch, die meiner Meinung nach die Erwartungshaltung an Apple in eine falsche Richtung lenken. Hier werden Revolutionen gefordert, ohne konkrete Wünsche dafür zu äußern. Besonders deutlich wird dies an dem von Blum angeführten Beispiel des Bildes von der Evolution des Macs, das Apple während der Präsentation des neuen iMac zeigte (siehe unten). Blum behauptet nun, beim iMac gebe es seit 14 Jahren lediglich eine Evolution statt einer Revolution. Eine Aussage, die ihn aus meiner Sicht als Technik-Kolumnisten komplett disqualifiziert. Und wem das noch nicht reicht, dem erklärt Blum, dass der von der Gerüchteküche erwartete Apple-Fernseher "kaum das Werkzeug für das nächste Jahrhundert" sei. Als hätte es vor dem iPod keine MP3-Player, vor dem iPhone keine Smartphones und vor dem iPad keine Tablets gegeben... Die Frage ist eher, was man aus den Unzulänglichkeiten dieser Produkte macht. Im Falle Apples war dies in den Augen vieler dann eben doch eine (kleine) Revolution.
Fest steht für mich, dass Apple hinter den Kulissen sicherlich weiter an revolutionären Produkten arbeitet, wie wir sie unter anderem in den letzten zehn Jahren mit dem iPod, dem iPhone und dem iPad gesehen haben. Denn auch wenn sich die (Technik-)Erde immer schneller dreht, benötigen Revolutionen ihre Zeit. Ob dies nun ein Fernseher, eine intelligente Brille nach dem Vorbild der Google Glasses oder was auch immer sein wird.
Für die kommenden Wochen dürfte es aber wie gesagt ein wenig ruhiger um handfeste Informationen werden und dafür eventuell wieder mehr die Gerüchte in den Mittelpunkt rücken. Dennoch darf man sicher schon jetzt gespannt auf die nächsten Produktvorstellungen von Apple sein.
Kommentare
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Akimo am :
Armin am :
Das zeigt sich im besonderen im IPhone 1 und IPad . Die nächste Revolution sehe ich in Sprachsteuerung wobei Siri heute der Anfang ist. Ferner in Gedankensteuerung in etwas ferner Zukunft. Eine vom Iphone abgesetztes Gadget in Uhr oder Brillengrösse liegt zeitlich etwas näher.
Expee am :
Das stört mich auch gewaltig am Kindle Fire HD und dem Nexus 7.
So ein Rand wie beim iPad mini gefällt mir da um einiges besser. Am besten auch oben und unten weniger.
Ein echter Knaller wäre auch endlich die Integration der Technologie mit haptischem Feedback. Ich hab so ein Gefühl, dass das nächstes Jahr endlich so weit sein könnte.
Weiterhin bin ich gespannt, ob nächstes Jahr "nur" ein iPhone 5S mit gleichem Design und lediglich leistungsstärkerer Hardware kommt, oder (auf Grund der zunehmenden Konkurrenz) doch ein komplettes Re-Design, also ein echtes iPhone 6 kommt.
Ich hab zwar das iPhone 5, weil ichs mehr oder weniger geschenkt bekommen hab, aber wirklich toll finde ich es ehrlich gesagt nicht. Leider. Der Formfaktor von ner Fernbedienung ist sicherlich nicht der Weisheit letzter Schluss...
Marco am :
Flo am :
Marco am :
Dani am :
Wolfgangster am :
Das wär's. So cool und leicht iOS zu bedienen ist, so grausam und öde ist iTunes. Ich kenne keinen Mensch mit iOS- Gerät, der gerne mit iTunes arbeitet.
Die Software erinnert mich an ein Haus, an dem permanent irgend was angebaut wurde und nun irgendwie doof geworden ist.
Ich hatte immer den Verdacht, dass ein Apple-Programmierer von Microsoft bestochen wurde, dass iTunes so wird, wie es jetzt ist ;-)
Also bitte nicht noch ein Update, sondern mal was ganz neues. Was genau so cool ist, wie die Hardware.
Timo am :
Alleine um Synergien bei der Prdouktion zu nutzen ist es ja sinnvoll das selbe Design zu nutzen.
Langfristig wird es dann sicherlich in allen Prdoukten Retina Displays geben, sobald das preislich und technologisch möglich ist.
Software ist auch wichtig, besonders Numbers hat an einigen Stellen noch enorme Performance Bugs.
sAsChA am :
Das einzige, was nervt ist die Syncerei mit den iOS Geräten. (Aber das ist es vermutlich, was die meisten meinen, wenn sie sich über iTunes beschweren...
Ingo am :
GollumAllein am :
Angelika am :
conshox am :
1) neuer mac pro
2) individualisierbares ios
Marco am :
THOMAS UNTERSTENHOEFER am :
Aviator am :
Mit ein wenig Abstand betrachtet grenzt es schon an Wahnsinn. Da kommt ein Telefon auf den Markt und zwei Tage später beginnen die Disskussionen, wann denn wohl das Nachfolgemodell erscheint. Und dann diese Gier nach ständig Neuem! Ganz nach dem Motto "ich habe keine Ahnung was mir noch fehlt, also sagt es mir schnell damit ich es kaufen kann". Das Gleiche Spiel bei Software. Als Beispiel iTunes: es ist da, es funktioniert gut und erfüllt in seiner jetzigen Form alle Erwartungen. Ich spreche da bestimmt nicht für jeden, aber was mich betrifft, so muss ich nicht wieder eine neue Version haben nur damit es wieder etwas Neues gibt! Es ist in Ordnung wenn man Produkte verbessert und von mir aus alle zwei oder drei Jahre überarbeitet auf den Markt bringt. Aber muss es denn alle sechs Monate etwas anderes geben? Wenn das sovweiter geht, dann gehen Apple die Zahlen für die Bezeichnungen aus. Wofür das Ganze? Jetzt werden manche auf die schnelle Entwicklung in der Computerbranche verweisen und dies damit erklären. Aber auch das ist nur eine Reaktion auf die Gier nach Neuem. Und wenn ich jetzt lese dass nach dem aktuellen "Feuerwerk" eine "Saure Gurken Zeit" folgt, dann frage ich mich: Was erwartet Ihr, das Ihr noch nicht habt?
Tom am :
Meine Fresse, bei manchen hat man das Gefühl sie melden sich hier nur um dagegen zu sein was Flo schreibt. Wie muss das wohl sein, wenn man sonst in seiner kleinen Welt nichts zu sagen hat.
Boris am :
StanMarsh am :
Angelika am :
Boris am :
Expee am :