Apple denkt angeblich weiterhin an ARM-Chips in Macs
Die Gerüchte sind nicht neu, aber die jüngsten Personalrocharden bei Apple haben sie nun wieder auf den Plan gerufen. Ausgangspunkt ist ein Bericht von Bloomberg, indem erneut eine mögliche mittelfristige Abkehr Apples von Intel-Prozessoren in seinen Macs ins Spiel gebracht wird. Der Grund hierfür seien die immer näher zusammenwachsenden mobilen und klassischen Rechnerplattformen. Insofern ist es nicht unwahrscheinlich, dass die bereits in iPhone und iPad eingesetzte ARM-Architektur in Zukunft auch ihren Weg in den Mac finden wird. Während hierfür momentan die Leistungsfähigkeit noch nicht ausreichen dürfte, könnte sich dies innerhalb der nächsten fünf bis zehn Jahre ändern. Wichtig ist es dabei zudem erneut, möglichst viel "Performance pro Watt" zu erzielen. Eine einheitliche Architektur für alle Produkte würde zudem die Entwicklung vereinfachen.
Apples Bestrebungen in diese Richtung sind wie gesagt nicht neu. So hat man bereits im Jahr 2008 den Chipdesigner P.A. Semi, im Jahr 2010 den ARM Spezialisten Intrinsity und Anfang dieses Jahres den israelischen Chiphersteller Anobit übernommen. Der im iPhone 5 zum Einsatz kommende A6-Chip und der im iPad 4 verbaute A6X weisen erstmals ein vollständig von Apple entworfenes Design auf. Es ist davon auszugehen, dass Apple diese Entwicklungen weiter vorantreiben wird. Verantwortlich wird dabei wohl der kürzlich aus dem Ruhestand zurückgeholte Bob Mansfield mit seiner neu gegründeten Technologie-Gruppe sein.
Ein solcher Umstieg wäre nicht der erste Plattformwechsel für Mac-Prozessoren. Erst vor sechs Jahren hatte Apple den auf der WWDC im Jahr zuvor verkündeten Wechsel von PowerPC- hin zu Intel-Prozessoren vollzogen. Die Weiterentwicklung hin zur ARM-Architektur ist letzten Endes nur der logische nächste Schritt in der allgemeinen Computer-Entwicklung.
Kommentare
Ansicht der Kommentare: Linear | Verschachtelt
Anonym am :
Tom am :
mauenheimer am :
Jedoch wie man es auch nennt - ich persönlich halte da nicht allzu viel von. Mit Grauen denke ich an die früheren Inkompatibilitäten zu den PC Systemen.
Da man die Chips vermutlich nicht selber herstellen (sondern nur designen) wird, gibt es auch wieder neue Abhängigkeiten zu deren Herstellern. Eigentlich hat man doch schon reichlich Erfahrung gesammelt (Zuletzt IBM - davor Motorola), die beide im "Wettrüsten" mit Intel den kürzeren gezogen haben, welche (negativen) Konsequenzen das hat?
Expee am :
Intel hat die Entwicklung stromsparender Mobil-Chips verschlafen - keine Frage. Aber sie holen mächtig auf. Die Entwicklung läuft auf Hochtouren, da kann man sicher sein. Und auf kurze bis mittlere Sicht werden Intels Chips für Smartphones / Tablets etc. Qualcomm, ARM, Samsung etc. mindestens ebenbürtig sein, was Performance und Leistung pro Watt betrifft. Atom wird definitiv groß werden...
Intel hat schon 10nm Strukturen im Köcher inkl. 3D Transistoren etc.
Im Desktopbereich (iMac, Mac Pro, mac mini) seh ich sowieso sehr lange keine Alternative. Das Know-How, die Fertigungsexpertise, die Patente... Da geht lange nichts daran vorbei.
Takewandodo am :
Und Außerdem belebt das die Konkurrenz auf dem Markt, wenn Intel zeitlich unter Druck gesetzt wird. Vllt fangen sie dann auch mal an sich im mobile Bereich weiterzuentwickeln.
MikeInB am :
Bestes Beispiel: Apple Maps.
Wenn der Start bei den Prozessoren auch so sein sollte, dann würde ich meine Apple Aktien verkaufen.
Apple hat hier schon bewiesen, logisch muss nicht sinnvoll sein. Wie Google hat auch Intel in diesem Bereich ein Know-How welches seines gleichen sucht und das wird Apple definitiv nicht bekommen. Vielleicht werden sie nach 5 Jahren halbwegs aufgeholt haben aber darunter? No way!
Sorry aber ich hoffe Apple wird so etwas nicht machen.
MartinN. am :
Da muss ich Ihnen wiedersprechen. Die Tatsache das Intel über die größere Expertise im Bereich der Desktop Prozessoren verfügt lässt keinen Rückschluss auf das Verhältnis zu ARM im Bereich der mobilen Prozessoren zu. Intel hat sich deutlich schwerer getan bei der Entwicklung der neuen Atom Generation als von allen Experten zu erwarten war. Im Bereich der performance pro watt, wie Flo so schön sagt, ist ARM Intel gerade in der Entwicklung meilenweit vorraus. Von daher hinkt der Vergleich mit der Expertise doch sehr. Die Tatsache das zb. GM und Mercedes mehr und längere Erfahrung im Bereich des Automobilbaus haben hat nicht zwansläufig dazugeführt das sie einen Wissensvorsprung aufbauen konnten. Im Gegenteil Toyota und Konsorten sind jetzt im Bereich erneuerbare Antriebssysteme führend weil die anderen verschlafen haben. Und gleiches gilt für Intel auch. Sie haben den Trend verschlafen und werden seit Jahren von Analysten zunehmend kritisch betrachtet.
Expee am :
Der Vergleich mit den Automobilen hinkt. Nur weil Toyota Hybrid-Technologie früher zum Einsatz brachte, muss das nichts im Sinne des Erfolgs bedeuten. Man sehe sich nur mal an, in welche Fahrzeuge Toyota diese Dinge einbaut. Prius, Auris. Mit viel gutem Willen kann man am ehesten noch die Tochter Lexus mit ihren Hybrid SUVs annähernd damit vergleichen, was ein Mercedes Benz, ein BMW etc. neben der Hybrid Technologie eben noch darstellen muss um am Markt erfolgreich zu sein.
Loopzone reloaded! am :
weiter auf:
http://www.loopzone.de/content/news/76-apples-arrogant-nonsense
ralfB am :
We like to have options.
So ist es wohl: Apples Betriebssystemkern ist portabel. Das stärkt die Verhandlungsposition gegenüber Intel. Ob es ARM-Macs geben wird oder Hybrid-Macs, die erst dann den Intel-Chip anwerfen, wenn etwas rechenintensives ansteht und sonst von dem günstigen Stromverbrauch der ARM-Chips profitiert und Akku-Laufzeiten wie ein iPad hat. Microsofts Ansatz kann bisher die Trennung von Tablet und Laptop nicht überwinden – Apple braucht zwar vielleicht noch eine Weile, wird dann aber wohl ein überzeugenderes Konzept vorstellen, darauf darf man gespannt sein.
mauenheimer am :
Ne, ne, da geht was durcheinander. Es wurde vom G5 zu intel gewechselt. Der 970er (= Power PC) war von IBM - nicht von Motorola. Ist aber letztendlich auch egal.
Da wir alle nicht wissen, was in 5-10 Jahren so ist/sein wird, kann man im Moment eh nur aus den derzeitigen Vor-/Nachteilen der einzelnen Prozessoren "schlussfolgern" (= Kaffeesatzlesen). Aus heutiger Sicht bedeutete dann jedoch der Wechsel von intel zu ARM das Ende des MacPro/der Ausstieg Apples aus dem professionellen Desktopbereich?! Wobei der ja zwischenzeitlich eh ein stiefmütterliches "Prestigedasein" fristet. "Die Masse" braucht eh keine 12 Kerne...
Ralf am :
Sam am :
Lucy Fairy am :