Blödsinn des Tages: Apple liest E-Mails in iCloud mit
Aktuell machen Meldungen die Runde, die mit Überschriften wie "Apple spioniert Nutzer aus" oder "Apple liest E-Mails mit" mal wieder auf die reißerische Art versuchen, Leser zu gewinnen. Ausgelöst wurde das Thema durch einen Hollywood-Drehbuchautor, der angeblich festgestellt hat, dass Apple in seinem iCloud-Account bestimmte E-Mails mit pornografisch angehauchten Texten blockieren würde. Aufgefallen sei dies bei einem Drehbuch, welches dem Empfänger nicht zugestellt wurde. Die in einer Szene verwendete Textpassage "barely legal teens" soll dabei der Auslöser gewesen sein. Nach Änderung der Formulierung wurde das Drehbuch über iCloud problemlos versandt. Bevor nun wieder ein Sturm der Entrüstung losgeht, seien ein paar kurze Gedanken dazu angemerkt. Die Formulierung "Apple liest E-Mails mit" suggeriert etwas vollkommen falsches. Selbstverständlich laufen die E-Mails bei Apple, genau wie auch bei jedem anderen Mail-Anbieter, durch diverse Filter, die den Inhalt automatisiert analysieren. Anders ließen sich beispielsweise auch keine Spam-Filter realisieren. Dies ist also keinesfalls ungewöhnlich oder gar ein Skandal.
Selbstverständlich kann man darüber diskutieren, wie ein solcher Filter konfiguriert sein darf. Zwar ist Apple bekannt dafür, traditionell gegen pornografische Inhalte vorzugehen, was sich auch immer wieder an Ablehnungen im AppStore zeigt. Eine E-Mail auf diese Art und Weise zu blockieren geht allerdings sicherlich zu weit. In seinen Nutzungsvereinbarungen behält sich Apple zwar das Recht vor, ohne Hinweis E-Mails in iCloud abzulehnen, zu entfernen oder zu ändern, wenn dessen Inhalt fragwürdig ist. Dennoch sollte dies nicht so weit gehen. Technische Fehler können so etwas aber immer mal auslösen. So war es im vorliegenden Fall wohl nichts anderes, als ein fehlerhafter Spam-Filter, der die E-Mail als Spam erkannt und blockiert hatte. Vorsicht also bei "Skandal"-schreienden Überschriften wie den oben genannten.
Kommentare
Ansicht der Kommentare: Linear | Verschachtelt
Janusch Mazurek am :
El Grecco am :
MikeInB am :
Pit am :
Was heisst hier gerade in Deutschland??
Bist du etwa Rassist?
Ralf am :
Ich muss Dir beipflichten.
Es kann nicht angehen, dass Kuenstler in ihrer Arbeit behindert werden.
Wenn hier jemand Spamfilter einsetzen kann, dann ist es der Kunde und nicht Apple. Ich wuerde mich nicht wundern, wenn Kunden gerichtlich gegen Apple vorgehen werden. E-Mails fallen unter das Briefgeheimnis.
Und das gilt wahrscheinlich auch in den USA und nicht nur in Deutschland.
Wenn so etwas Schule machen wuerde, dann waeren Weltromane wie "Lolita" von Nabukov nie entstanden. Damals gab es Gott sei Dank noch kein Internet.
Apple sollte sich wieder mehr auf die Kernkompetenzen konzentrieren, die da waeren: qualitativ super hergestellte Handies zu bauen und intuitive Software mit einem nahezu perfekten Updatezyklus zu liefern.
Viel Spaß weiter mit dem Blog. Manchmal wünsche ich mir von diesem Blog mehr Objektivität. Man sollte nicht alles aufgreifen und wenn, dann den Start des Beitrages offener lassen. Ansonsten erntet man nur Entruestung.
Viele Gruesse
Ralf
Marcel am :
Ralf am :
Betreibst Du auch einen Blog? Den wuerde ich mal probehalber lesen wollen. Einfach nur mal so.
Viele Gruesse
Ralf
Gerrit am :
Tolle Stellungnahme :)
nomi s. am :
iMerkopf am :
Ich erinnere mich gerne an Leute, die sich darüber aufgeregt haben, dass Songs aus iTunes DRM-markiert wären (Zitat: "deshalb lade ich von Amazon!") oder dass die iBooks so teuer wären (Ja, Leute; das liegt vielleicht an der Rechtslage in DE!) und so weiter... Die Liste der schlicht falschen Negativberichterstattung über Apple ließe sich endlos fortsetzen...
Mr-Fly am :
Beim Empfang von durch Filtern erkanntem Spam, diese dann in einen Ordner abzulegen, ok, aber nicht beim Senden!
AnkelOndi am :
Mr-Fly am :
~snip~
A screenwriter was delivering a PDF attachment of a draft of his script to the project's director, by emailing it from his iCloud/MobileMe account to Gmail.
iMerkopf am :
Davon abgesehen: Der Empfänger hatte einen Gmail-Account? Wie putzig! Einen Account also beim größten Datenhändler der Welt, von dem man es sicher weiß, dass jegliche Post mitgelesen wird... Das macht die Story noch schräger xD
Stefan am :
…
Und im Zweifel ruhig mal nach Dieter Nuhr richten: „Wenn man keine Ahnung hat … einfach mal die Fresse halten"
Eric am :
Noch dazu lässt die Tatsache das das ganze von einem Drehbuchautor kommt meine Skepsis eher wachsen ;)
Aus meiner Erfahrung: Wir setzen auf einen Filter der ausgehende eMails auf Firmen interne Dokumente überprüft.
Speziell bei PDF's dauert das teilweise bis zu 60sec je nach Seitenzahl.
Wenn man nun überlegt wieviel Rechenleistung Apple opfern müsste um alle eMails zu scannen lässt mich das extrem zweifeln was an dem ganzen dran ist.
Archetim am :
eiPhone am :
Wie sollte den Apple anders das Recht wahrnehmen, wenn nicht durch Filter die Mails eben auf Inhalte Filtern ?
! HOMELAND Gesetz ! Man man man, die Security Agency's der Amis, sind die neuen Stasi / Gestapo's.
Erschreckend !!!
iMerkopf am :
Nikolas H. am :
pagepro am :
Akimo am :
PS: Ich "freue " mich auf alle unqualifizierten Kommentare und Beschimpfungen, die jetzt kommen. Nur eines: wenn man keine Ahnung hat, soll man den Mund halten.
Ulf am :
http://www.heise.de/newsticker/meldung/Apple-raeumt-Mail-Filterprobleme-bei-iCloud-ein-1814623.html
Ja am :
Affig was Apple da wieder abzieht.