Ja, Apple speichert die Anrufhistorie auf seinen Servern - aus gutem Grund
Ja, auch ich freue mich über jeden Klick auf meinen Blog. Allerdings nehmen die reißerischen Überschriften im Internet, gerne auch als "Click-Bait" bezeichnet, inzwischen bedenkliche Ausmaße an. Aktuell gibt es mal wieder einen solchen Fall mit Apple im Zentrum. So machten in der vergangenen Nacht mehrere große Internetpublikationen mit der Schlagzeile auf, wonach Apple ungefragt die Anrufhistorie von iPhones auf seine Server synchronisiert. Ein Vorgang der das Wort Skandal geradezu heraufbeschwört. Aber ist dem wirklich so? Mitnichten! Wer es schafft, auch nur halbwegs nachzudenken, wird bemerken, dass es gar nicht anders möglich wäre, diese Anrufhistorie über verschiedene Geräte hinweg auf demselben Stand zu halten. Es handelt sich hierbei um eine reine Komfortfunktion für den Nutzer im Rahmen der Nutzung von iCloud. Entsprechend wird die Anrufhistorie ebenso wie alle anderen iCloud-Daten auch verschlüsselt übertragen und abgelegt. Dies bestätigte Apple auch noch einmal gegenüber den Kollegen von 9to5Mac:
"We offer call history syncing as a convenience to our customers so that they can return calls from any of their devices. Device data is encrypted with a user’s passcode, and access to iCloud data including backups requires the user’s Apple ID and password. Apple recommends all customers select strong passwords and use two-factor authentication."
Übrigens ist die Tatsache, dass Apple die Anrufhistorie auf seine Server überträgt kein Geheimnis. In einem freizugänglichen Dokument zur iOS-Security listet Apple dies explizit auf. Möchte man seine Daten nicht auf Apples Server synchronisiert haben, kann man iCloud übrigens auch mit einem einfachen Tap deaktivieren. Immerhin dürfte die Story aber seinen Zweck als Click-Bait für die Initiatoren, die ich hier genau aus diesem Grunde auch nicht verlinke, erfüllt haben.
Kommentare
Ansicht der Kommentare: Linear | Verschachtelt
Boris am :
Christof am :
Fexxel am :
Einen einziger Schalter f\374r iCloud reicht aus. Entweder man vertraut dem ganzen oder nicht.
Aber ich vertraue Apple doch nicht nur meine Passw\366rter, Mails und Safariverlauf an, aber habe bedenken bei meinen Kontakten und Anrufhistory?!?
Christof am :
Dann wäre es jedoch konsequent wenn es nur einen Hauptschalter für iCloud geben würde. iCloud EIN oder AUS. Wenn dem Benutzer aber die Möglichkeit gegeben wird über Kalender, Kontakte, Safari, PWs, etc. individuell zu entscheiden sollte er auch die Möglichkeit haben über die Anrufliste zu entschieden. Alles andere ist inkonsequent.
Alex am :
Was soll das denn?
Ich brauche meine Anruferliste genau auf einem Gerät, und zwar auf dem Telefon. Mein iPad kann damit gar nichts anfangen, warum soll die Liste denn unbedingt dort auch noch drauf?
Meine Geräte liegen die meiste Zeit gerade mal wenige Zentimeter voneinander in der selben Wohnung, zusammen mit meinem Computer, alle sind über Bluetooth und WLAN verbunden, können miteinander reden. Warum zum Teufel müssen die die Daten einmal nach Amerika und zurück geschickt werden, anstatt dass die einfach direkt die wenigen Zentimeter von einem Gerät aufs andere geschickt werden? Warum schafft Apple es, die Kontakte ohne iCloud zu synchronisieren, aber nicht für Anruferliste?
Ulf am :
Markus am :
Rainer Zufall am :
Filip am :
Alex am :
Fakt ist aber, Apple schafft es vollkommen problemlos, Fotos, Kalender, Termine, Adressen, Musik usw. sogar ganz ohne die iCloud abzugleichen (über iTunes), ganz privat, ohne irgendwelche Daten an Dritte (hier Apple) zu übergeben. Warum soll das nicht auch mit der Anruferliste funktionieren? Und warum kann Apple nicht dafür ebenfalls eine Einstellung einbauen? Wem seine Daten so unwichtig sind, sie einem Dritten zu überlassen, darf das gerne tun, aber ich will das nicht.
Und der Tipp die iCloud ganz auszuschalten ist wohl auch ein Witz. Damit klemmt man noch 1000 andere Dinge mit ab, die man aber gar nicht unbedingt abklemmen will.
Dass soviel Schalter den User verwirren würden, ist auch Unsinn. Das versteht jeder, und wie gesagt, wem seine Daten unwichtig genug sind, kann ja einfach die Standardeinstellung beibehalten. Aber jedem muss bei so sensiblen Daten die Kontrolle behalten können.
Und gerade da ja regelmäßig bekannt wird, dass selbst große bekannte Anbieter (Dropbox, Yahoo, Sony usw.) immer wieder Daten "verlieren" ist es absolut naiv sich einzubilden, dass die Daten bei Apple sicher wären. Zumal Apple ja schon öfters bewiesen hat, dass die mit der Cloud so ihre Probleme haben.
Olf am :
Und so sehr ich diesen Blog sonst sch\344tze, S\344tze wie "Wer es schafft, auch nur halbwegs nachzudenken, ..." sind arrogant und nicht akzeptabel.
Zumal bei mehr als halbwegs Nachdenken ja anscheinend durchaus auch etwas anderes herauskommen kann, wie hier nun schon mehrfach nachzulesen ist.
Somaro am :
Flo, du hast bestimmt beste Gründe und Absichten, warum du nicht auf die eigentliche Kritik hinweist - nämlich, dass Apple die Histories über ein halbes Jahr speichert und darauf auch in seinem Dokumentationen nicht hinweist. Da wird von vielem gesprochen, aber an keiner Stelle steht, dass Anruflisten und Kommunikationsprotokolle sechs Moante und mehr gespeichert werden.
Und welchen Komfort das für dich hat, solltest du dann auch mal erklären.
Obwohl... ist ja alles Clickbait und Hetze und sowieso "traditionelles" Bashing. Das wissen wir doch. Deshalb gibt es auch keine Gründe darüber zu diskutieren.
XfrogX am :
Den die sind schonmal mit einem weiteren Anschluss verbunden und wenn dieser bei einem zweiten Anbieter liegt schon bei zwei Anbieter wo man die Daten recht einfach her bekommt.
Dar\374ber aufregen ist doch nur gek\374nstelt.
Helen am :
Für Big Data sind sie interessanter als die Inhalte selbst.
Tommy am :
Bitte nicht falsch verstehen - auch ich m\366chte meine Daten gerne in Sicherheit und wenn n\366tig in guten H\344nden wissen. Aber man kann auch wirklich \374berall das Haar in der Suppe suchen. Und solange die Mehrheit der Gesellschaft problemlos ihr gesamtes Leben \374ber Facebook und Co. teilt und gro\337en Interneth\344ndlern Kreditkartendaten und \304hnliches anvertraut, ist die Synchronisation einer Anrufliste \374ber iCloud wohl eher eines der geringeren \334bel...
Helen am :
Und es bleibt eine Frechheit auch dann, wenn sie das irgendwo bekanntgegeben haben. Am besten auf Seite 539 Absatz 17 ihrer spannenden Geschäftsbedingungen, die nur deshalb so wortreich und voluminös ausfallen, damit sie keiner lesen will, der geistig gesund ist.
Flo wird auch in diesem Fall in bereitwillig-vorauseilendem Gehorsam eine wohlmeinende Erklärung für alle finden.