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Hacker knackt Systeme des israelischen iPhone-Entschlüsselers Cellebrite

Es ist ziemlich genau ein Jahr her, dass sich Apple eine öffentliche Auseinandersetzung mit dem FBI über die geforderte Entsperrung eines von Terroristen genutzten iPhone geliefert hat. Kurz bevor es zu einem gerichtlichen Aufeinandertreffen kam, zog das FBI schließlich seine Forderung zurück und setzte stattdessen auf die Dienste des israelischen Sicherheitsunternehmens Cellebrite. Diese hatten ein Tool entwickelt, mit dem man über einen Brute-Force-Angriff irgendwann die auf dem iPhone 5c mit iOS 8 implementierten Sicherheitsmaßnahmen aushebeln und auf die Daten zugreifen konnte. Eine Technik, die allen Erkenntnissen nach auf neueren Modellen mit Touch ID Sensor und der damit verbundenen Secure Enclave nicht mehr möglich sind.

Apple CEO Tim Cook argumentierte seinerzeit, dass die Entwicklung eines allgemeinen Entschlüsselungstools für die Sicherheitsbehörden einen Präzedenzfall schaffen würde, mit dem dem Zugriff auf persönliche Daten der Nutzer Tür und Tor geöffnet würde. Zudem gab Cook zu bedenken, dass es sich heutzutage gar nicht mehr verhindern ließe, dass ein solches Tool seinen Weg in die Öffentlichkeit finden würde, wodurch potenziell jeder Nutzer Opfer von Datendiebstahl werden könnte. Cook ging sogar sowei, ein solches Tool mit einem nicht zu kontrollierenden Krebsgeschwür zu vergleichen.

Aktuell zeigt sich nun, wie sehr der Apple CEO Recht behalten sollte. So ist es einem Hacker gelungen, die Systeme von Cellebrite zu hacken und dabei verschiedene sicherheitsrelevante Daten zu entwenden. Einen Teil davon hat er nun ins Internet gestellt, unter anderem auch die Software, die letztlich für die Entschlüsselung des Terroristen-iPhone genutzt wurde. Es gibt also mehr als genügend Gründe für Apples standhafte Weigerung, eine Hintertür in seine Systeme einzubauen. Hierauf weist auch der Hacker im ursprünglichen Bericht des Onlinemagazins Motherboard hin: "It's important to demonstrate that when you create these tools, they will make it out. History should make that clear."

Und in einer README-Datei, die der Hacker seinen auf Pastebin veröffentlichten Daten hinzufügte, wendet er sich zudem auch direkt an das FBI und dessen Wunsch einer allgemeinen Hintertür in IT-Systemen: "@FBI Be careful in what you wish for."

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Kommentare

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Marc am :

War nur eine Frage der Zeit!

Christoph am :

Recht so! Erst recht, wenn diese Nasen ihre Software auch an Schurken wie die T\374rkei und Russland verkaufen...

Somaro am :

Oder an den größten Kriegstreiber, Terrorfinanzier und Ausbeuter seit dem WWII: die USA. Nicht auszudenken.

Moment mal...

Bernd am :

Geile Aktion. Respekt.

\ud83d\udc4d\ud83c\udfff\ud83d\ude0e

Katsche am :

Gut dass es Hacker von dieser Sorte gibt.

iMerkopf am :

Ich hoffe, das hat den Kritikern von Apples Weigerung ein wenig die Augen ge\366ffnet.
Schlimm genug, wenn Regierungen uns aussp\344hen wollen, aber es kann nun wirklich niemand wollen, dass auch Kriminelle ohne gesetzliche Legitimation solche M\366glichkeiten besitzen.

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