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Weitere Splitter von der Google I/O 2011

Bereits gestern hatte ich über erste nicht Apple-unrelevante Ankündigungen und Vorstellungen auf der Google Entwicklerkonferenz I/O 2011 berichtet. Inzwischen sind weitere Informationen bekannt geworden, die auch das Apple-Universum betreffen. Ganz oben auf der Agenda steht dabei das kommende Google-Betriebssystem "Chrome OS". Seit seiner Ankündigung im November 2009 ist es relativ ruhig geworden um das leichtgewichtige Browser-Betriebssystem. Nun lässt Google die Katze aber aus dem Sack und damit Taten folgen. Gemeinsam mit Samsung und Acer stellte man die ersten "Chromebooks" vor, also Netbooks, die unter Chrome OS laufen. Verkaufsstart soll (u.a. in den USA, Deutschland, Großbritannien und Frankreich) der 15. Juni sein. Auf den 11,6" bzw. 12,1" großen Geräten wird dann als einzige Anwendung ein minimales Betriebssystem installiert sein, dessen Hauptbestandteil der Chrome-Browser von Google ist. Speziell auf Netbooks will man hiermit eine schnellere und schlankere Alternative zu Windows und Linux darstellen. Wobei letzteres nicht ganz richtig ist, denn der Kern von Chrome OS basiert tatsächlich auf einer Linux-Variante. Alles weitere soll aber komplett browser- und damit webbasiert ablaufen. Somit werden auch keine Anwendungen mehr auf den Geräten installiert. Stattdessen wird die Arbeit über Web-Apps, wie z.B. Google Docs oder auch das bereits vorgestellte Google Music abgewickelt. Auch die Daten werden in der Regel nicht auf dem Chromebook selbst, sondern in der Wolke abgelegt. Intern bieten die verbauten SSDs lediglich 16 GB Platz. Der Zugriff auf das Internet geschieht entweder per WLAN oder eine optional eingebaute UMTS SIM-Karte. Im Inneren werkelt ein Intel-Atom-Prozessor mit zwei Prozessorkernen. Die Preise bewegen sich zwischen 349,- US$ für das Acer Notebook und 499,- US$ für die UMTS-Variante des Samsung Chromebook. Letzeres wird in den USA zunächst ausschließlich mit einem 3-Jahres-Vertrag von Verizon erhältlich sein. Unternehmen und Bildungseinrichtungen will Google attraktive Mietangebote bereitstellen.

Bislang werden von Chrome OS nur Intel-basierte Prozessoren unterstützt. Google hat jedoch bereits angekündigt, dass man auch eine ARM-Unterstützung anstrebt. Hiermit verfolgt man jedoch (zumindest derzeit) nicht die Absicht, Chrome OS auch für Mobiltelefone und Tablets anzubieten. Hier werde man auch weiterhin auf Android setzen. Das Konzept des Chromebooks ist sicherlich gerade in Zeiten des Hype-Themas Cloud Computing richtungsweisend. Ich persönlich hätte allerdings kein allzu gutes Gefühl dabei, meine gesamten Daten dem Suchmaschinen-Giganten aus Mountain View "anzuvertrauen". Ganz abgesehen davon, dass wir noch weit davon entfernt sind eine einigermaßen brauchbare Datenverbindung flächendeckend zur Verfügung zu haben. Und da ich nunmal gerne weiß, dass ich jederzeit auf meine Daten zugreifen kann, werde ich wohl auch in absehbarer Zukunft auf einen (kompletten) Offline-Datenspeicher auf meinem MacBook Pro setzen.

Unterdessen ist die Registrierungsphase für die Beta von Googles neuen Music Streaming-Dienst "Google Music" angelaufen. Ruft man die Seite von Deutschland aus auf, schlägt einem ein freundliches, aber bestimmtes "We're sorry. Music Beta is currently only available in the United States" entgegen. Um dennoch eine Einladung anzufordern, verwendet man einfach einen US-Proxy (hier eine Liste). Nach erfolgter Einladung sollte die Nutzung mit dem entsprechenden Google-Account auch ohne Proxy von Deutschland aus klappen. Ein Erfahrungsbericht folgt in Kürze. Noch bevor der Dienst überhaupt seinen Dienst aufgenommen hat, wurde CNET von einem Insider gesteckt, dass die für die WWDC in knapp vier Wochen erwartete Apple-Lösung deutlich besser sei, als Google Music oder auch der Amazon Cloud Player. Dies soll sich unter anderem in deutlich mehr Optionen und den Verträgen mit den großen Musiklabels niederschlagen, die weder Google noch Amazon bislang abgeschlossen haben. Spekuliert wird z.B., dass Nutzer ihre Songs und Playlisten per Ping mit anderen Usern teilen können.

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Kommentare

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Kevin am :

Wird man chrome os so wie win. auf mac os als 2. Betriebssystem nutzen können??
Das fänd ich am logischsten!

Flo am :

Nein, da gehe ich nicht von aus, da das Chrome OS vermutlich sehr stark an die zugrunde liegende Hardware angepasst sein wird.

Cullen am :

Den Tablet + Notebook Markt sollten die Hersteller einfach voll und ganz Apple ueberlassen. Es gibt doch nur eine handvoll Menschen die sich kein Apple-Geraet kaufen.
Gestern hatte selbst ein kleiner Tuerke (11-12 jahre) ein iPhone4.
Auch sonst sehe ich so gut wie nirgendswo jemanden ohne ein iPhone.

Armin am :

Damit Apple ohne Konkurrenzdruck die Preise noch höher schrauben kann? - Nein Danke!

Ralf am :

Hi Flo,
hab dir ne Mail gesendet wegen einem Darstellungsfehler auf dem iPad bei diesem Bericht.

SN am :

Nunja, man muß sagen, der Clip ist gut gestaltet und bietet auch was zum lachen...(nun, auf den Mac kann man das mit dem Fluß auch beziehen, es gibt ja TimeMachine..ich drifte ab!).
Ich denke mal, daß es sicherlich nicht DIE Innovation ist, die jetzt mit ChromeOS vollzogen wird, dennoch sehe ich eine Zukunft für gewissermaßen „Hybrid-Betriebssysteme“, die auch an eine Cloud gebunden sind. Sicherheitstechnisch sicher zu bedenken, wenn es nicht ein eigenes Netzwerk ist, bzw ein eigener Server und seitens des Internets dürfte es gegenwärtig auch noch nicht optimal für diese Technologie sein. Dennoch ist Potenzial vorhanden und mit Google in meinen Augen ein erster Schritt gemacht...mal sehen wie es sicher weiterhin entwickelt! Von Darwin [;)] werde ich dennoch nicht mehr mich wegbewegen! Aber wie es wirklich sich entwickelt...wie gesagt, man muss sehen..

@Cullen: bist du dir bewusst was du schreibst? Ich meine, es stimmt schon wenn viele sich ein iPhone oder sonst was aus Prestige-Gründen sich solche Geräte besorgen und nur ein Bruchteil was damit anfangen kann! Ich meine noch bin ich nicht an die Grenze gekommen, wo ich behaupten würde/könnte, daß der Umstieg sich in meinen Augen gelohnt hat, aber ich bin schon gebunden und sehe auch Vorzüge auf Dauer (wohl auch wegen gewissen Vorzügen des Betriebssystems, bzw. seines Kernes). Letzten Endes entwickeln sich aber solche Dinge nur eben aus Konkurrenz-Drang und um ehrlich zu sein empfinde ich es mittlerweile es als unangenehm, welche Stellung doch die Geräte haben; ein iPhone ist eben auch nur ein iPhone...und btw nenne ich es Smartphone in Gegenwart anderer, weil es auch "nur" eines ist.
Letzen Endes die Frage: was hat der Kleine Junge vom iPhone? Und vielleicht auch, um der Reflektion zu helfen: Was haben wir davon? Und dann wieso?

Nunja, ich will hier jetzt auch nicht mit solchen Statements zu viel Kritik äußern und entschuldige mich dafür, aber das musste nunmal sein und sicherlich gehöre ich auch zu den Leuten, die mit sowas meine Unlust darüber verdrängen, daß sicherlich auch ein gewisser Teil aus Prestige-Gründen hier seinen Anklang gefunden hat...

Gruß, SN.

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