Unter der Lupe: iOS 5

Benachrichtigungszentrum
Über die deutsche Benennung der im englischen "Notification Center" getauften Funktion kann man sicherlich streiten. Fakt ist aber, dass das iOS-Benachrichtigungssystem einer dringenden Frischzellenkur bedurfte. Dem hat sich Apple nun mit Hilfe eines Entwicklers aus der Jailbreak-Szene angenommen und dabei durchaus gute Arbeit abgeliefert. In den iOS-Einstellungen lassen sich für jede App nun unterschiedliche Benachrichtigungsoptionen festlegen. Dabei kann der User unterscheiden, ob er die bisherigen, manuell zu schließenden Benachrichtigungen auf der Mitte des Displays erhalten möchte, oder die neuen Bannerbenachrichtigungen am oberen Bildschirmrand, die nach einer gewissen Zeit automatisch verschwinden. Wahlweise können die Benachrichtigungen natürlich auch komplett unterdrückt werden. Gleiches gilt auch für die Badges und die Benachrichtigungssounds. All dies kann unabhängig voneinander konfiguriert werden. Bei einer hohen Anzahl von Apps, die von den Push- oder auch Local-Notifications Gebrauch machen, können die Einstellungen jedoch schnell unübersichtlich werden. Eine Such-Funktion wäre hier hilfreich.
Ebenso kann man fortan entscheiden, ob die Benachrichtigungen im Benachrichtigungszentrum aufgeführt werden. Dieses lässt sich in iOS 5 von überall im System mit einem Wisch von oben nach unten über das Display aufrufen und mit einem umgekehrten Wisch auch wieder schließen. Hierin befinden sich, wenn aktiviert, nach Apps sortiert sämtliche erhaltenen Benachrichtigungen. Dabei kann für jede App einzeln festgelegt werden, wie viele der alten Benachrichtigungen hier auftauchen. Der Benachrichtigungsspeicher für eine App wird automatisch geleert, sobald man sie öffnet. Ebenfalls im Benachrichtigunsgszentrum lassen sich zwei Widgets, nämlich für die im iOS enthaltene Wetter- und Aktien-App ein- und ausblenden. Eine grundsätzlich gute Idee, von der zu hoffen bleibt, dass Apple dies künftig auch Entwicklern zur Verfügung stellt.
Last but not least kann in iOS 5 auch der Lock-Screen endlich sinnvoll, nämlich für die Darstellung von erhaltenen Benachrichtigungen genutzt werden. Ob Benachrichtigungen hier auftauchen, kann ebenfalls für jede App gesondert konfiguriert werden. Sehr schön gelungen ist, dass man direkt zu jeder App springen kann, von der man eine Benachrichtigung erhalten hat. Hierzu zieht man das zugehörige Icon einfach von links nach rechts über das Display. Auch im Lock-Screen wäre jedoch noch die Anzeigen der Widgets wünschenswert. Einen kleinen Kritikpunkt gibt es zudem hinsichtlich der erhaltenen SMS. Während diese im Lock-Screen ohne eine Vorschau auf den Text angezeigt werden, erscheint die Vorschau im Benachrichtigungszentrum. Hier sollte Apple noch dringend nachbessern.
Alles in allem hat sich Apple spürbar Gedanken zu einer Verbesserung der Darstellung von Benachrichtigungen gemacht. An der einen oder anderen Stelle ist jedoch auch dies noch verbesserungswürdig. So kann es beispielsweise zu Problemen bei der Anzeige von Bannerbenachrichtigungen kommen, wenn man gerade eine sogenannte "Navigation-based App" verwendet, wie es z.B. auch meine ist. Hierbei wird am oberen Bildschirmrand eine sogenannte Navigation-Bar angezeigt, die es gestattet, zwischen verschiedenen Bildschirmen innerhalb der App zu wechseln. Die darin enthaltenen Buttons werden von den Bannerbenachrichtigungen jedoch teilweise überlagert, was dann wenig hilfreich ist. Ansonsten begrüße ich jedoch die Neuerungen hinsichtlich der Benachrichtigungen sehr.
Erinnerungen
Lange hat sich Apple damit Zeit gelassen, eine Erinnerungs-App anzubieten, was grundsätzlich nicht weiter schlimm ist, da es hiervon bereits ausreichend viele im AppStore zu finden gibt. Allen gemein ist dabei jedoch ein nicht zu vernachlässigender Mangel. Sie sind allesamt nicht in der Lage, sich mit Microsoft Exchange zu synchronisieren. Mit der in iOS 5 enthaltenen Erinnerungs-App ist dies nun erstmals möglich, was viele User, besonders aus dem geschäftlichen Umfeld, freuen wird. Doch dies ist noch nicht alles. Neben der zeitbasierten Erinnerung versteht sich die Erinnerungs-App auch auf ortsbezogene Erinnerungen. Apple nennt hier als Beispiel ein Szenario, bei dem man beim nächsten Einkauf auf jeden Fall Milch
besorgen sollte. In diesem Fall kann man Erinnerungen so anlegen, dass man daran erinnert wird, sobald man in der Nähe des Supermarkts ist. Dies kann sich allerdings negativ auf die Akkulaufzeit auswirken, da das Gerät ständig prüfen muss, an welchem Ort man sich gerade befindet. Ansonsten aber eine überfällige Funktion, die mit iOS 5 endlich Einzug hält. Auch die schlichte optische Umsetzung weiß aus meiner Sicht zu gefallen.
iMessage
Eine neue Funktion, die während der WWDC-Keynote und damit der Vorstellung von iOS 5 große Aufmerksamkeit und auch große Begeisterung hervorgerufen hat, war iMessage. Hierbei handelt es sich um Apples Ansatz, sich von der herkömmlichen SMS und MMS ein wenig zu lösen und eine proprietäre Lösung für iOS-Geräte anzubieten. Das Prinzip ist dabei dasselbe, wie z.B. bei der beliebten App "WhatsApp Messenger" (€ 0,79 im AppStore). Apple integriert die Funktion in die gewohnte Nachrichten-App. Das genutzte Gerät erkennt dabei eigenständig, ob der Kommunikationspartner ebenfalls ein iOS-Gerät mit iOS 5 ist und verwendet in diesem Fall iMessage als Protokoll. Andernfalls wird die Nachricht wie gewohnt als SMS oder MMS gesendet. Der User erkennt die Art und Weise des Versands an der Färbung des Senden-Buttons und der gesendeten "Bubbles". Sind diese blau, läuft die Kommunikation über iMessage, sind sie grün, auf herkömmlichem Wege. Schön ist in jedem Fall, dass auf diese Art und Weise auch der iPod touch und das iPad mit ins Message-Boot geholt werden. Auch auf diesen Geräten findet sich künftig also die App mit der weißen Sprechblase auf grünem Grund. Mir persönlich erschließt sich die Begeisterung um iMessage in Zeiten der SMS-Flats noch nicht wirklich, zumal sich die Nutzung ausschließlich auf iOS-Geräte beschränkt und das Protokoll Stand heute nicht für andere Anbieter geöffnet wird. Schön ist jedoch, dass es bei iMessage optionale Lese- und Empfangsbestätigungen geben wird und die Kommunikation, wenn vorhanden, auf den verschiedenen eigenen iOS-Geräten synchronisiert wird. Möglich ist dies über die hinterlegte Apple ID, mit der iMessage arbeitet. Zwar ist iMessage ab iOS 5 automatisch in die Nachrichten-App integriert, muss jedoch erst in den Einstellungen gesondert aktiviert werden. Man wird also nicht gezwungen, den Dienst zu nutzen, was ich als äußerst positiv empfinde.
Ab iOS 5 wird der Microblogging-Dienst Twitter systemweit auf iPhone, iPad und iPod touch als ins Betriebssystem integrierte Funktion zur Verfügung stehen. Nun kann man sich natürlich direkt zu Beginn über Sinn und Unsinn von Twitter streiten. Auch hier gilt aber, dass man es nutzen kann, aber in keinem Fall muss. Ich persönlich erwarte aber durch die prominente Platzierung innerhalb von iOS 5 einen deutlichen Schub bei den Twitter-Neuanmeldungen. Das Betriebssystem erkennt selbstständig, ob die Twitter-App (kostenlos im AppStore) bereits installiert ist und bietet bei Bedarf die Installation an. Anschließend kann man seine Twitter-Konten in den Einstellungen hinterlegen, wodurch sie systemweit verfügbar werden. Anschließend kann man direkt aus Safari, Fotos, Kamera, YouTube oder Karten heraus twittern. Dabei stehen über das neue Interface sämtliche bekannte Twitter-Funktionen, wie z.B. das Erwähnen von Usern oder das Hinterlegen von Links und Ortsinformationen zur Verfügung. Auch in meine App wird die Anbindung an diese Funktion übrigens mit dem nächsten Update optional integriert. Und wer jetzt schon mag, kann mir gerne auch auf Twitter unter @flosweblog folgen.
PC-free
Ein starker Kritikpunkt an iOS war bislang die zwingende Bindung an einen Rechner und an iTunes. Diese Bindung fällt mit iOS 5 nun in weiten Teilen weg. Dies betrifft bereits das Einschalten eines komplett neuen Geräts. War hierfür bislang die Aktivierung über iTunes und damit das Anschließen an einen Rechner erforderlich, kann dies künftig drahtlos geschehen. Auch iOS-Updates werden künftig neben dem herkömmlichen Weg über iTunes, auch "Over-the-Air" (OTA) angeboten (zumindest die .x Updates). Hierfür muss das Gerät jedoch über eine Restakkulaufzeit von mindestens 50% verfügen oder mit einer externen Stromquelle verbunden sein. Zudem funktionieren die Updates nur über WiFi oder 3G, nicht jedoch über EDGE. Damit nicht bei jedem Update das komplette iOS übertragen werden muss, bietet Apple diese künftig als Delta-Updates an. Soll heißen, es werden nur noch Neuerungen und Änderungen in das Update gepackt, was die Größe deutlich reduziert. Auch weitere, bislang an iTunes gebundene Funktionen, wie das Anlegen von Backups können künftig optional "PC-free" durchgeführt werden. Dieses geschieht über den ebenfalls fest in iOS 5 integrierten und kostenlosen neuen Dienst iCloud. Weitere Informationen hierzu habe ich bereits in einem separaten Artikel zusammengefasst.
Für das Synchronisieren des iOS-Geräts mit der Mediathek auf dem Rechner wird aber natürlich noch iTunes benötigt, wenngleich es hierfür auch die eine oder andere iCloud-Funktion geben wird, die dies zumindest ansatzweise übernimmt (siehe oben verlinkten Artikel). Grundsätzlich kann aber auch der iTunes-Sync zukünftig kabellos erfolgen, nämlich dann, wenn sich Rechner und iOS-Gerät im selben Netzwerk befinden. Jedes Mal, wenn das entsprechend konfigurierte iOS-Gerät (z.B. über Nacht) an eine Steckdose angeschlossen ist, werden automatisch alle neuen Inhalte mit iTunes synchronisiert. Voraussetzung hierfür ist natürlich, dass der Rechner eingeschaltet und iTunes geöffnet ist. Bei Bedarf kann die WiFi-Synchronisierung auch manuell angestoßen werden. Ein neuer Screen in den iOS-Einstellungen zeigt dabei den Synchronisationsfortschritt, sowie weitere Informationen an.
Kamera und Fotos
Die Kamera das iPhone war lange Zeit nicht wirklich zu gebrauchen. Mit dem iPhone 4 und dem Einzug des 5 MP-Moduls hat sich dies bereits geändert, sollte mit dem iPhone 5 tatsächlich das gemunkelte 8 MP-Modul kommen, bleibt nur noch wenig Anlass zur Kritik. In iOS 5 verbessert Apple nun auch die zugehörige App. Zwar nicht gundlegend, aber durch viele kleinere Verbesserungen, die Sinn und Spaß machen. Die erste Neuerung betrifft den Lock-Screen. Drückt man hier künftig zweimal auf den Home-Button, erscheint ein neuer Button auf dem Bildschirm, der einen direkt zur Kamera-App bringt. Speziell wenn es schnell gehen muss ist dies ein echter Mehrwert. Das Schießen eines Fotos war bislang lediglich über einen Button auf dem Display möglich. Ab iOS 5 kann hierfür auch die Lauter-Taste des Geräts verwendet werden, was mit persönlich deutlich eher zusagt. Noch besser wäre es allerdings aus meiner Sicht, wenn man die Lautstärketasten zur Einstellung des Zoomfaktors verwenden könnte und die Kamera einen eigenen Button bekäme. Stattdessen wird der Zoom in iOS 5 durch Spreizen oder Zusammenziehen der Finger auf dem Touch-Display eingestellt. Optional werden sich künftig zudem Gitterlinien auf dem Bildschirm einblenden lassen, um das Foto besser auszurichten. Mit einem Tap auf den gewünschten Bereich können künftig zudem Fokus und Belichtung festlegen. In den Tiefen von iOS 5 wurden zudem Codeschnipsel für eine Panorama-Funktion entdeckt. Noch ist jedoch unklar, ob diese irgendwann das Licht der Welt erblicken wird und ob sie dann für alle Geräte oder beispielsweise nur für das iPhone 5 zur Verfügung steht.
Für die in der Fotos-App enthaltenen Bilder bekommt der User mit iOS 5 sogar von Apple eine rudimentäre Bearbeitungsfunktion spendiert. Hier ist es dann mit wenigen Taps möglich, Bilder zu beschneiden, zu drehen, automatisch optimieren zu lassen und rote Augen zu korrigieren. Zudem kann man künftig auf dem Gerät selbst eigene Alben
erstellen und verwalten. Über die Möglichkeit, neu geschossene Bilder automatisch über die iCloud-Funktion "Photostream" an weitere Geräte zu synchronisieren, hatte ich mich in meinem iCloud-Artikel bereits kritisch geäußert. Die Bearbeitungsfunktionen sind jedoch in jedem Fall begrüßenswert.
Safari
Im AppStore tummeln sich inzwischen eine ganze Reihe von alternativen Browsern und Browser-Ergänzungen, die Apple vorgemacht haben, an welchen Stellen der mitgelieferte mobile Safari noch zu verbessern ist. Einige dieser Ideen nimmt Apple nun auch in iOS 5 auf und wertet den hauseigenen Browser damit merklich auf. Inzwischen bekommt man viele Webseiten bereits in einer für die iOS-Geräte optimierten Version angeboten. Teilweise stören aber nach wie vor Werbebanner und sonstige platzkostende Inhalte die Nutzung der Webseiten. Hierfür hat Apple die neue Funktion "Reader" in Safari eingebaut. Dieser zeigt Webartikel übersichtlich ohne Werbung und sonstigen Schnickschnack an,
so dass der Fokus voll und ganz auf dem eigentlichen Textinhalt liegt. Mit der Leseliste kopiert Apple zumindest ansatzweise die Funktion von beliebten Diensten wie ReadItLater oder Instapaper. Hiermit kann man nämlich interessante Artikel für später sichern und via iCloud sogar zwischen mehreren Geräten synchronisieren. Vorausgesetzt, man nutzt auf all diesen Geräten eine aktuelle Version von Safari. iPad-User freuen sich zudem über Tabs in ihrem Safari-Browser. Somit entfällt künftig der Umweg über die Ansicht der verschiedenen geöffneten Instanzen.
Verschiedenes
Neben den direkt ins Auge fallenden, prominenten Neuerungen hat Apple auch noch das eine oder andere Schmankerl in iOS 5 verbaut, das einem vielleicht erst beim längeren Arbeiten mit dem neuen System auffält. So freuen sich iPad-User über die erstmals in iOS 4.3 aufgetauchten und nun offenbar serienreifen neuen Multitouch-/Multitasking-Gesten. So kann man künftig mit vier oder fünf Fingern nach oben wischen, um die
Multitasking-Leiste anzuzeigen. Ein Pinch mit denselben Fingern bringt einen künftig aus jeder App zurück auf den Homescreen, während ein Wisch nach links oder rechts einen Wechsel zwischen den im Multitasking-Dock befindlichen Apps auslöst.
Ebenfalls vorerst nur auf dem iPad 2 (aber vermutlich bald auch auf dem iPhone 5) steht AirPlay Sync zur Verfügung. Hiermit wird der komplette Bildschirminhalt des iPad 2 via AirPlay über ein Apple TV 2 an einen HD Fernseher gestreamt. Dabei werden nicht nur statische Inhalte wiedergegeben, sondern auch jede Aktion, die auf dem iPad durchgeführt wird. Dies eröffnet unter anderem interessante neue Möglichkeiten für Spiele und Co. und ist vielleicht sogar meine persönliche Lieblingsfunktion in iOS 5.
Auch der Kalender erhält sowohl auf dem iPhone, als auch auf dem iPad ein paar schöne neue Features. So verfügt das iPad nun über eine Jahresansicht, wohingegen das iPhone endlich, endlich eine Wochenansicht spendiert bekommt. Erreicht wird diese über das Drehen des Geräts in den Quermodus. Weitere Neuerungen betreffen auch das einfachere Anlegen und Verschieben von Terminen per Drag and Drop.
Die Mail-App versteht sich nun auch auf Formatierungen von Text, der künftig auch wahlweise fett, kursiv oder unterstrichen verfasst werden kann. Über die App selbst kann man in iOS 5 auch neue Ordner erstellen, bzw.
löschen. Auf dem iPad hat Apple zudem an der Ein- und Ausblendung der Ordnerliste im Hochformat geschraubt. Diese kann künftig per seitlichem Wisch auf das Display gezaubert oder auch wieder von ihm verschwunden lassen werden.
Weitere Gerüchte
Zu den von Apple bereits präsentierten, beworbenen und von den Entwicklern auch bereits getesteten neuen Funktionen gesellt sich noch das ein oder andere Gerücht über Funktionen, die sich Apple für die offizielle Präsentation von iOS 5 und dem iPhone 5 aufgehoben haben könnte. Da wäre zum einen die bereits weiter oben angerissene Panorama-Funktion für die Kamera-App. Sollte das iPhone 5 tatsächlich einen 8 MP-Chip enthalten, könnte Apple hieran die neue Panorama-Funktion knüpfen. Ebenfalls noch in der Verlosung befindet sich eine Funktion namens "Find my Friends" über die es optional möglich sein könnte, Freunde über ihren aktuellen Aufenthaltsort ausfindig zu machen. Entsprechende Privatsphäre-Einstellungen wurden hierfür ebenfalls bereits in den Betaversionen von iOS 5 gefunden. Seit gestern hat sich nun auch noch eine mögliche Facebook-Integration nach dem Vorbild von Twitter hinzugesellt. Deutlich mehr im Gespräch ist hingegen die Integration einer möglichen neuen Sprachsteuerung, die aus dem Kauf des Anbieters Siri hervorgehen könnte. Wahrscheinlich ist dabei, dass dieses Feature auch der neuen iPhone-Generation vorbehalten ist. Einem aktuellen Artikel der Kollegen von 9to5Mac könnte es sich hierbei sogar um den "Star" der diesjährigen iPhone 5 Präsentation handeln. Das momentan unter dem Namen "Assistant" gehandelte Feature soll dem User eine komplett sprachgesteuerte Interaktion mit dem iPhone ermöglichen. Dabei läuft die Kommunikation nicht nur in eine Richtung, sondern auch vom Gerät zurück zum User. Über die preisgekrönte Stimmeingabe von Nuance könnte es so zudem auch möglich werden, beispielsweise E-Mails und SMS-Nachrichten per Spracheingabe zu verfassen, wodurch das doch teilweise etwas hakelige Tippen auf dem Display wegfallen könnte. Dem Bericht zufolge soll die Spracheingabe dabei so akurat sein, dass so gut wie keine Fehler auftreten.
Fazit
Auf sämtliche neuen Features von iOS 5 einzugehen, würde zweifellos den Rahmen eines Artikels sprengen, weswegen ich mich auf die prominentesten neuen Features beschränkt habe. Kurz nach der Vorstellung von iOS 5 auf der WWDC war ich zugegebenermaßen ein wenig enttäuscht von dem nächsten "großen" Update. Dies kann zum einen an meiner gesteigerten Erwartungshaltung liegen, zum anderen aber auch daran, dass mir das "Killer-Feature" fehlt. iOS 2 hatte den AppStore, iOS 3 brachte die Unterstützung für Turn-by-Turn Navigation, iOS 4 schließlich Multitasking. Die Neuerungen von iOS 5 sind zwar alles zusammen eine meist gute und sinnvolle Weiterentwicklung, der Kracher ist aus meiner Sicht jedoch nicht dabei, da kommt auch das neue Benachrichtigungszentrum nicht mit. Dies könnte sich freilich noch ändern, wenn die angesprochene "Assistant"-Funktion tatsächlich so bahnbrechend ist, wie es die Kollegen erwarten. Allerdings dürfte diese dann in der Tat wohl ausschließlich dem iPhone 5 (und evtl. dem iPad 2?) vorbehalten sein. Nach fünf Jahren desselben User Interfaces hatte ich mir speziell in diesem Bereich etwas mehr von Apple erwartet. Hier liegt die Hoffnung nun auf iOS 6 im kommenden Jahr.
Tief in iOS 5 wird auch der neue Onlinedienst iCloud integriert sein, so dass auch dies durchaus als neues Feature gewertet werden kann, zumal der Dienst kostenlos allen Nutzern von iOS 5 zur Verfügung stehen wird. iCloud hatte ich bereits vor einigen Tagen unter die Lupe genommen, so dass ich an dieser Stelle darauf verzichte.
Alles in allem fühlt sich die aktuell kursierende Beta von iOS 5 sehr stabil und flüssig an, so dass die Startschwierigkeiten der ersten Versionen, wie man es aus den vergangenen Jahren kannte, durchaus der Vergangenheit angehören könnten. Die ausgedehnte Beta-Phase dürfte sich in diesem Bereich also durchaus gelohnt haben. Und auch wenn das Fazit zunächst ein wenig negativ geklungen haben mag, bin ich mit iOS 5 durchaus zufrieden. Die neuen Features sind eben eher Evolution als Revolution, aber das muss ja nicht schlecht sein. Somit dürfen sich in wenigen Wochen alle Besitzer von unterstützten iOS-Geräten auf ein rundum gutes Update freuen.
Kommentare
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Nils am :
Weiter so!
oliver am :
oliver am :
MSlaudi am :
Flo am :
Armin am :
Aber anscheinend beschweren sich nicht genügend Anwender über diesen Mist und geben sich damit zufrieden, dass Ihr iGerät ja theoretisch drucken könnte, wenn man denn noch ein paar Hundert € zusätzlich ausgeben würde.
Die (nicht wirklich vorhandene) Druckfunktion ist einfach zum heulen.
Floyd Pepper am :
freue mich sehr auf die neuen Features von iOS5. Zu iMessage muss man aber schon mal Kritik äußern! Wenn man sein iPhone nicht als SMS-Gateway verwenden kann bzw. Apple keinen SMS-Gateway anbieten, verdonnert Apple mal wieder ein Feature ins Schattendasein. FaceTime ist auch so ein Beispiel, super Sache, läuft als Dienst im Hintergrund daher immer aktiv. Aber ich denke, dass plattformübergreifende Tools alias Skype und Co. doch klar Vorne sind.
Gruß
ar0ma am :
Till am :
Nogger am :
aipfel am :
Mir persönlich fehlt aber eindeutig die einzelnen Useraccounts beim iPad... Mein iPad wir von der ganzen Familie genutzt und da wäre es schön wenn nicht meine ganze Familie meine e-mails einsehen und unter meinem Namen bei Amazon einkaufen könnten Vieleicht aber auch ein gutes Feature für 5.1 oder 5.2!
Armin am :
Jesper am :
Das heißt glaube ich nicht air play sync sondern airplay mirroring, gell?
Flo am :
Takewandodo am :
zum thema design von iOS: ich denke apple wird sich sicherlich schon gedanken machen. und anmeldungen von neuen patenten haben dies ja auch schon angedeutet. spätentens wenn Windows 8 auf dem markt ist, muss sifh was tun. dies wirkt derzeit um einiges frischer als das etwas angestaubte Android oder iOS
Ulf am :
Flo am :
Ulf am :
Die aktuellen iPhone-Verträge in Deutschland sind allesamt unbrauchbar für das neue OverTheAir!
Armin am :
Flo am :
Cullen am :
Jürgen am :
DANKE dir für die immer sehr aktuellen Infos.
Sandra am :
Gruß,
Sandra
Flo am :
nils am :
Philip am :
Christof am :
Meine Überlegungen zu "Erinnerungen":
Das mit dem Milch holen auf dem Heimweg mag ja noch Sinn machen. - Es wurde aber irgendwo auch mal das Beispiel mit den Flugtickets gebracht, dass die App mich daran erinnert wenn ich den Ort (mein Zuhause) verlasse. Ich wohne ganz in der Nähe vom Bahnhof und bis die App dann merkt, dass ich meinen Wohnort verlassen habe sitze ich bereits im Zug. Wenn erst dann die Erinnerung kommt und ich meine Ticket und/oder den Reisepass vergessen hab dann ist mein Zug/Flug weg und meine Reise futsch...
Ich weiss, ich muss halt selber dran denken... würden jetzt die einen sagen. Aber wozu dann diese Funktion?
Marcel am :
Flo am :
Fritz am :
Marcel am :
Hab' ein iPad1 mit der aktuellen Beta von iOS5 drauf.
Wär' cool, Flo, wenn du dich nochmal äußerst.
Flo am :
Marcel am :
Kannst du dir denken voran das liegt?
Flo am :