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Too little, too late? EU startet Open-Source-Alternativen zu YouTube und Twitter

Ohne das mit einer persönlichen Wertung zu vermischen gebe ich den beiden vom Europäischen Datenschutzbeauftragten lancierten Social-Media Projekten der EU ehrlich gesagt keine wirkliche Überlebenschance. Allerdings lasse ich mich da natürlich auch gerne eines Besseren belehren. Die beiden nun gestarteten Plattformen EU Voice und EU Video (via iFun) sollen datenschutzaffinen Europäern eine Alternativen zu YouTube und Twitter bieten und basieren auf den Open-Source-Projekten Mastodon und PeerTube. Innerhalb einer Pilotphase sollen zunächst vor allem die Organe, Einrichtungen, Ämter und Agenturen der Europäischen Union die neuen Plattformen nutzen, um hier statt auf den US-Portalen Videos, Bilder und Texte zu teilen. Der Europäische Datenschutzbeauftragte selbst geht dabei natürlich mit gutem Beispiel voran und ist bereits auf beiden Portalen vertreten:

Aus datenschutztechnischer Sicht sind EU Voice und EU Video durchweg zu begrüßen, übermitteln sie schließlich keine personenbezogenen Daten in Länder außerhalb der Europäischen Union. Die Problematik, die ich jedoch vielmehr sehe, ist der Zeitpunkt des Starts. YouTube und Twitter haben ihren jeweiligen Markt einfach schon zu tief durchdrungen, als dass ich den beiden Projekten eine echte Chance einräumen würde, hier zu echten Alternativen zu werden. So erinnert mich das Ganze ein wenig an den mehrfach gescheiterten Versuch Googles, eine Alternative zu Facebook zu lancieren. Auch WhatsApp ist trotz aller Datenschutzbedenken nach wie vor der DeFacto-Standard für Messenger-Dienste, weswegen ich EU Voice und EU Video maximal als Nischenprodukte betrachte. Nicht zu vergessen ist letztlich auch der Coolness-Faktor, den gerade die junge Generation wohl eher nicht auf den beiden Plattformen sehen wird. Aber urteilt selbst. Ich lasse mich wie gesagt auch gerne eines Besseren belehren.

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Kommentare

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Tobias K. am :

Erinnert eher an die Businessplatform LinkedIn \ud83d\ude02

SOE am :

Dein Artikel liest sich so, als würde EU diese beiden Projekte starten. PeerTube existiert seit 2017, Mastodon 2016.
Die EU verschiebt nur ihre Öffentlichkeitsarbeit dahin.

Ansonsten stimme ich dir zu. Ist zu spät.

Aber selbst wenn es nicht zu spät wäre, würden die beiden Plattformen nichts verbessern.
Eher alles noch schlimmer machen.
Denn beide werden dezentral betrieben. Das heisst wie bei Tor muss man auf die Gegenstelle vertrauen können.
Was bedeutet, dass man sein Recht gegenüber einem Twitter oder Youtube besser durchsetzen kann, als gegenüber irgendeinem Serverbetreiber irgendwo auf der Welt.

In der Hinsicht seit der Prozess Künast ./. Facebook erwähnt. Mit dem Urteil, dass Facebook auch sinngleiche Posts löschen muss.
Kannst du bei Mastodon vergessen.

Torro am :

Das wird eine Totgeburt!

Bieber-Fever am :

Ich habe Justin Bieber hingegen und es kam kein Treffer. Damit ist es für mich uninteressant. ;-) ;-)

Doofi am :

Du hast ihn hingegeben? \ud83e\udd13
Dann ist die Welt jetzt etwas ruhiger! \ud83e\udd78

Jumanji am :

Sein Fleisch und blut am altar des Daten Schutzes
Verewigt\u2026

Rosarot am :

Ohne Worte\u2026 kennt noch jemand \u201cJoyn\u201d, die super WhatsApp Alternative? Von der Post, glaube ich\u2026

Andrer am :

Das ist doch konzeptionell nicht brauchbar
Habe mir das mal angeschaut, der kern der software kommt von einer firma, die mit 20 leuten div eu projekte programmiert
Das gesamte interface, die channel etc un\374bersichtlich, nicht intuitiv
Aber - alles irgendwie ethisch richtig programmiert
Offen gestanden - ich habe nicht verstanden, wie das funktioniert und vor allen dingen wie man da was findet

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