Interessante Überlegung: Subventionierung von Daten
In den USA scheint sich ein interessantes Modell für die Finanzierung von Datenübertragungen, die durch Apps im Mobilfunknetz erzeugt werden, anzubahnen. Wie das Wall Street Journal aktuell berichtet, sorgt insbesondere die LTE-Fähigkeit des neuen iPad für einen drastischen Anstieg der übertragenen Datenmengen. Dies wird sich in Zukunft noch deutlich erhöhen. Problematisch ist dabei, dass die meisten Tarife nur ein bestimmtes Datenvolumen beinhalten, ehe die Übertragungsgeschwindigkeit drastisch gedrosselt wird oder Zusatzgebühren fällig werden. Inzwischen überlegen die ersten Mobilfunkanbieter nun, wie sich die Kosten für die Datennutzung von den Usern selbst weg verlagern lassen. Ein Szenario wäre dabei, dass die Anbieter der Apps für die durch sie erzeugten Datenmengen zahlen oder diese zumindest subventionieren. Also quasi ähnlich, wie bei den 0800-Telefonnummern in Deutschland.
Ich halte diese Idee für äußerst spannend. Allerings ist in diesem Fall davon auszugehen, dass die Inhaltsanbieter die Kosten anschließend dennoch an die User weitergeben. Etwa in Form einer monatlichen Gebühr für die Nutzung des Dienstes. Zudem muss es sich bei dieser Regelung um eine freiwiliige Basis handeln, damit kleinere Anbieter nicht durch das Raster fallen. So verbraucht beispielsweise auch meine App (ein geringes) Datenvolumen wenn es die Inhalte meines Blogs aus dem Netz lädt. Für diese Übertragungen werde aber sicherlich nicht ich in Zukunft die Kosten tragen. Dennoch, wenn gut überlegt und ausgereift, sicherlich ein Fingerzeig in die Richtung, in die es künftig gehen könnte.
Kommentare
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Franz am :
Felix_B am :
Meiner Meinung nach sind Ursache für die in den USA viel zu hohen Tarifpreisen ein fehlender Wettbewerb.
Bevor man die Kosten auslagert, sollten diese erstmal gesenkt werden.
Thomas am :
Das führt doch letztendlich dazu, dass die Kosten der Dauer -Surfer auf die Allgemeinheit übertragen weden.
Meistens sind solche Vorhaben nicht ursprüngliche Ideen der Politiker sonder getrieben von irgendeiner Lobby,.
Kosten gehören dorthin wo sie verursacht werden. Alles andere führt zu Verzerrungen und letztendlich zu Mehrkosten für die Verbraucher.
Natürlich sind die Preise für das Surfen überzogen. Ich glaube aber, dass die Preise im Wettbewerb immer weiter nach unten gehen und am besten ohne Eingriffe der Politik. Man denke nur an die Folgen der Privatisierung der Energieversorgung.
Michael am :
Archetim am :
Christian am :
Ulf am :
Ich frage mich, in welchem Jahrhundert die Telekom lebt. Wie schnell sind 200 MB aufgebraucht? Anfangs dachte ich, das sei die tägliche Datenmenge, aber nein, sie bezieht sich auf 30 Tage! Ich darf somit jeden Tag 6,6 MB verbrauchen, damit ich bis ans Monatsende des vollen Speed habe. 6,6 MB. Wie groß ist ein einziges You-Tube-Video?