Apples Keynote zur Eröffnung der disjährigen WWDC ist bereits Geschichte und man kann mit den Neuvorstellungen aus meiner Sicht sehr zufrieden sein. Dabei haben sich viele der im Vorfeld gehandelten Gerüchte bewahrheitet und Apple hat voll und ganz auf die Software, genauer gesagt auf iOS 9, OS X El Capitan und watchOS konzentriert. Hinzu kam die erwartete Ankündigung von Apple Music. Wirklich erfrischend fand ich erneut Craig Federighi auf der Bühne. Bitte mehr davon! Inzwischen ist es auch möglich, sich die Veranstaltung und damit auch die Vorstellung der neuen Software in bewegten Bildern anzuschauen. Hierfür steht auf den Apple-Servern der Mitschnitt der Keynote als QuickTime-Stream bereit. Ein Klick auf das Bild unten führt direkt zum Keynote-Stream. In Kürze dürfte dann auch die Offline-Version als Podcast via iTunes bereitstehen.
UPDATE: Inzwischen steht auch der Download als Podcast im iTunes Store bereit.

Apple hat inzwischen auch Info-Seiten zu den auf der WWDC-Keynote vorgestellten Neuheiten geschaltet. Noch sind nicht alle Seiten auf Deutsch verfügbar, die englischsprachigen Seiten stehen aber bereits und informieren über Apple Music, iOS 9, watchOS 2 und OS X El Capitan.
Auf der WWDC-Keynote heute Abend unerwähnt, haben die Kollegen von 9to5Mac eine interessante Entdeckung auf der Feature-Webseite zu iOS 9 gemacht. Offenbar wird Apple im Herbst, zeitgleich mit der allgemeinen Freigabe von iOS 9 eine App veröffentlichen, die es Android-Usern einfacher machen soll, zu iOS zu wechseln. Unter anderem soll es damit möglich sein, diverse Daten, wie z.B. Kontakte, Textnachrichten, Fotos, Videos, Bookmarks, Mail-Accounts, Kalender und DRM-freie Medien von einem in das andere System zu übertragen. Zudem soll die App dem User nach dem Wechsel diverse kostenlose Apps aus dem AppStore anbieten, die auf dem Android-Gerät ebenfalls vorhanden waren. Kostenpflichtige Apps sollen hingegen zur Wunschliste im AppStore hinzugefügt werden. Es darf davon ausgegangen werden, dass die App ab Herbst sowohl im Play Store, als auch im AppStore bereitstehen wird - passend dann übrigens auch zum Start der neuen iPhone-Generationen.

Ab Ende des Monats wird also Apples lange gehandelter Streamingdienst mit dem Namen "Apple Music" an den Start gehen. Die Tatsache, dass es noch ein paar Tage hin sind und man sich auch nicht konkret zu den Ländern geäußert hat, in denen der Dienst verfügbar sein wird, deutet darauf hin, dass die Verhandlungen mit den Rechteinhabern derzeit noch laufen. Dennoch stellt sich natürlich schon jetzt die Frage, was man eigentlich für seine € 10,- Monatsgebühr eigentlich bekommt und wie es mit einem kostenlosen Zugang aussieht. Apple hat hierzu bereits eine übersichtliche Grafik veröffentlicht, die dies gut veranschaulicht. Ohne jegliche Gebühr kann man sich die Connect-Seiten der Künstler anschauen und die Apple Music Radiostationen nutzen. Hierbei gibt es allerdings eine Begrenzung der überspringbaren Titel. Für die angesprochenen € 10,- im Monat erhält man hingegen unlimitierte Überspringungen, sowie den Streamingzugriff auf den kompletten iTunes-Katalog. Diese Inhalte lassen sich auch für die Offline-Nutzung herunterladen und auf dem Gerät speichern. Die folgende Liste stellt dies noch einmal visuell dar. iTunes Match dürfte damit wohl künftig hinfällig sein...
Wie angekündigt, hat Apple vor wenigen Minuten die ersten Beta-Versionen von iOS 9, OS X El Capitan und watchOS 2 für registrierte Entwickler zum Download freigegeben. Derzeit ächzen die Server unter dem Ansturm, so dass sich die Downloads einige Zeit hinziehen dürften. Ebenfalls zur Verfügung steht die erste Vorabversion von Xcode 7, welches zum Entwickeln von Apps für die neuen Betriebssysteme benötigt wird. Ab kommenden Monat werden die ersten Vorabversionen dann auch für Teilnehmer am Public Beta Programm zum Download bereit stehen. Die finalen Versionen sind bei iOS 9 und watchOS 2 wohl im September, bei OS X El Capitan dann im Oktober zu erwarten. Es darf davon ausgegangen werden, dass sich die Entwickler in den kommenden Tagen durch die neuen Versionen wühlen werden und dabei diverse spannende Neuerungen zu Tage fördern. Ich werde natürlich wie gewohnt berichten.
Übrigens hat Apple mit dem heutigen Tag, quasi nebenbei, die Trennung der Developer-Programme für iOS, OS X und watchOS aufgehoben. Stattdessen gibt es künftig nur noch ein Entwickler-Programm, welches den Zugriff auf alle drei Betriebssysteme gewährt. Sollte man bereits mehrere Entwickler-Programm erworben haben, erklärt Apple auf einer eigenen Support-Seite, wie sich diese zusammenführen lassen. Und beinahe noch besser: Künftig ist es nicht mehr nötig, sich bei Apple als Entwickler zu registrieren, wenn man seine in Xcode erstellten Apps auf einem "echten" iPhone oder iPad testen möchte. Damit kann nun jeder Xcode aus dem Mac AppStore laden und sich seine eigenen Apps aufs Gerät schubsen.
Wie erwartet hat Apple auf der heutigen Keynote zur Eröffnung der WWDC auch Neuerungen in seinem Musik-Geschäft angekündigt. Im Mittelpunkt stand dabei der neue Streamingdienst "Apple Music". Der neue Dienst verbindet dabei drei Funktionen unter einer Haube: Einen Streamingdienst, ein 24/7 Radio und die soziale Komponente Connect. Apple Music wird wie erwartet in die Musik-App unter iOS integriert. Diese erhält dabei auch gleich ein neues Icon. Die Inhalte werden von Hand ausgewählt, es kommen keine automatisierten Algorithmen mehr zum Einsatz. Auf diese Weise werden jedem Nutzer individuell Künstler und Songs vorgeschlagen, die zu seinem Musikgeschmack passen. Selbstverständlich lassen sich aber auch alle anderen Songs aus dem iTunes-Katalog streamen.
In den Dienst wird zudem eine 24/7 Radio-Station integriert. Herausgekommen ist dabei "Beats1" als erstes Rund-um-die-Uhr Radio der Welt. Hierfür hatte Apple seinerzeit unter anderem Zane Lowe als federführenden DJ von BBC abgeworben. Gesendet werden die Inhalte aus New York, Los Angeles und London. Was dies letzten Endes für iTunes Radio bedeutet, ist unklar.
Auch die Gerüchte um die soziale Komponente haben sich bewahrheitet. So wird es möglich sein, über Apple Music mit den Künstlern in Kontakt zu treten. Hierzu erstellen Künstler eigene Seiten in Apple Music und können dort Inhalte veröffentlichen, die dann wiederum von den Nutzern geliket und kommentiert werden können.
Apple Music startet am 30. Juni mit einer 3-monatigen kostenlosen Testphase unter iOS und in iTunes in 100 nicht näher genannten Ländern. Der Preis liegt anschließend wie erwartet bei $ 10,- pro Monat. Es darf erwartet werden, dass dieser Preis eins-zu-eins in Euro übernommen wird. Darüber hinaus kann auch für $ 14,99 ein Familien-Abo für bis zu sechs Personen abgeschlossen werden. Im Herbst wird Apple Music dann auch über das Apple TV und unter Android (!) verfügbar sein.
Das dritte große Thema der diesjährigen WWDC war das neueste Betriebssystem aus Cupertino: watchOS. Erstmals werden dabei mit watchOS 2 native Apps auf der Apple Watch unterstützt. Doch auch weitere neue Funktionen werden mit an Bord sein. So kann man künftig auch ein eigenes Foto als Hintergrund für die Anzeige der Uhrzeit verwenden. Dazu lassen sich über sogenannte "Complications" künftig die Inhalte konfigurieren, die auf dem virtuellen Ziffernblatt angezeigt werden. Hier können Entwickler künftig ihre eigenen Informationen bereitstellen. Per "Timetravel" kann man virtuell den Tag vorspulen, um zu schauen, was später am Tag noch so ansteht. Informationen zum öffentlichen Nahverkehr aus iOS 9 lassen sich auch über die Apple Watch nutzen. Hinzu kommen diverse weitere kleine Verbesserungen und neue Funktionen, die die erste Version von watchOS "rund" machen.
Für Entwickler am spannendsten ist jedoch die Möglichkeit, endlich native Apps für die Apple Watch zu entwickeln, die künftig nicht mehr auf eine Kompagnon-App auf dem verbundenen iPhone angewiesen sind. Darüber hinaus erhalten Entwickler nun auch Zugriff auf die Hardware der Apple Watch, wie beispeilsweise das Mikrofon, den Lautsprecher, die Videowiedergabe, die HealthKit-Sensoren, die Taptic-Engine, usw.
Entwickler erhalten Zugriff auf watchOS 2 heute nach der Keynote. Veröffentlicht wird das Update dann im Herbst. Es wird selbstverständlich auf allen Apple Watch Modellen funktionieren.
Das zweite große Thema der WWDC war iOS 9. Ähnlich wie bei OS X El Capitan liegt der Fokus auch bei diesem Update auf der Stabilität, Leistung und Sicherheit des Systems. Dabei soll unter anderem die Akkulaufzeit verbessert werden. Selbstverständlich sind aber auch neue Funktionen mit an Bord. Siri wird mit iOS 9 intelligenter und versteht deutlich mehr Ausdrücke als bisher. Dargestellt wird das ganze in einem an die Apple Watch angelehnten UI. Das gesamte System wird zudem kontext-sensitiv und passt sich an die Gewohnheiten des Nutzers an. Die neue Suche befindet sich wieder links vom ersten Homescreen und wird deutlich aufgebohrt. Unter anderem werden dabei mehr Quellen als bisher angezapft. Dabei wird es mit iOS 9 erstmals eine Such-API geben. Unter anderem wird es hiermit möglich, aus dem Such-Screen heraus innerhalb von Apps zu suchen. In der Demo machte dies einen durchdachten, guten Eindruck. Und in Sachen Privatsphäre… Alle intelligenten Suchen werden auf dem Gerät durchgeführt. Nichts wird an Apple übertragen. Anfragen, wie beispielsweise zum Thema Verkehr, werden anonym durchgeführt.
Auch in Sachen Apple Pay gibt es Neuerungen. Neben neuen Banken und Kreditkartenunternehmen kommen auch neue Locations in den USA hinzu, die Apple Pay akzeptieren. Darüber hinaus wird Apple Pay im kommenden Monat auch in Großbritannien verfügbar sein. Zur weiteren internationalen Ausweitung wurden keine Angaben gemacht. Allerdings bekommt Passbook ein neues Icon und einen neuen Namen und heißt ab iOS 9 "Wallet". Neben den bekannten Inhalten lassen sich hier künftig auch ausgewählte Kundenkarten, etc. ablegen.
Neuerungen gibt es zudem in der Notizen-App. Hier wird man künftig eine Toolbar zur Formatierung, Checklisten, die Integration von Bildern, die Möglichkeit zum Erstellen von Finger-Zeichnungen und die Integration von Inhalten aus anderen Apps finden. Wie im Vorfeld gemunkelt, wird auch die Karten-App Neuerungen erhalten. Mit dabei sind endlich auch Informationen zum öffentlichen Nahverkehr, die auf einer eigenen Ansicht dargestellt werden. Auch Siri kann Informationen zum öffentlichen Nahverkehr geben. Die Verfügbarkeit ist zu Beginn allerdings begrenzt. So wird in Deutschland zunächst nur Berlin unterstützt.
"Apple präsentiert iOS 9" vollständig lesen
Die WWDC-Keynote begann mit der Vorstellung der nächsten Version von OS X El Capitan. Kleiner Geographie-Ausflug: El Capitan ist ein weiterer Berg im Yosemite Nationalpark. Dabei haben sich die Gerüchte bewahrheitet, wonach Apple sich bei diesem Update vor allem um Verbesserungen bei Stabilität und Performance kümmern würde. Dies erklärt dann auch den Yosemite-bezogenen Namen. Selbstverständlich sind aber auch diverse neue Funktionen dabei. Unter anderem bringt El Capitan unter anderem neue Multitouch-Gesten mit. Traditionell sind auch neue Versionen von Safari und Mail mit an Bord, die verschiedene Verbesserungen mitbringen.
Die mit OS X Yosemite eingeführte neue Spotlight-Suche versteht sich jetzt auch auf Kontexte und intelligtende Aussagen. Ein neuer Side-by-Side Modus erlaubt das Nebeneinanderlegen von verschiedenen Fenstern auf dem Display. Eine Funktion, die ein wenig an Windows 7 erinnert. Per Drag-and-Drop lassen sich dabei dann auch Inhalte zwischen den geöffneten Fenstern verschieben.
Die Leistungsfähigkeit von OS X wird vor allem durch neue Grafiktechnologien gesteigert. Unter anderem springt dabei Metal-Framework von iOS auf den Mac, was nicht nur Verbesserungen in Sachen Grafik, sondern für das gesamte System bringen soll.
Entwickler erhalten erste Beta von OS X Yosemite heute nach der Keynote. Im Sommer wird Apple erneut eine Public Beta durchführen. Die finale Version kommt dann wie gewohnt kostenlos im Herbst in den Mac AppStore.