Splitter zur heutigen Vorstellung des neuen 16" MacBook Pro
Über die vergangenen Wochen hinweg hielt es sich als konstantes Gerücht im Apple-Kosmos, dass es in diesem Jahr noch ein neues 16" MacBook Pro mit verschiedenen Verbesserungen gegenüber der bisherigen 15"-Variante geben würde. Seit heute ist dies kein Gerücht mehr, sondern eine Tatsache. Und die ersten Reaktionen auf das neue Gerät sind als durchweg positiv zu bezeichnen. Der Grundtenor: Apple hat den professionellen Anwendern endlich wieder zugehört. So wurden gleich mehrere Kritikpunkte an dem bisherigen MacBook Pro ausgemerzt. Dies beginnt direkt bei der Tastatur, bei der Apple sich endgültig von der fehlergeplagten Butterfly-Tastatur ab- und dem bewährten Magic Keyboard zugewandt hat. Hinzu kommen eine zurückgekehrte physische ESC-Taste und die Pfeiltasten in der umgekehrten T-Anordnung.
Und auch an anderer Stelle dürfen sich die professionellen Anwender freuen. Das neue hochauflösende 16" Retina-Display ist das größte Retina-Display, welches Apple jemals hergestellt hat. Die neuen Lautsprecher und Mikrofone genügen ebenfalls professionellen Ansprüchen und mit bis zu 64 GB Arbeitsspeicher und 8 TB SSD-Speicher dürften in diesen Punkten ebenfalls keine Wünsche offen bleiben. Damit ist das MacBook Pro auch endlich wieder ein echtes "Pro"-Produkt. Ein Weg, den Apple in den vergangenen Wochen, unter anderem auch mit dem iPhone 11 Pro endlich wieder konsequenter eingeschlagen hat.
Wenn man irgendwo Kritikpunkte finden möchte, könnte man höchstens ins Feld führen, dass das neue MacBook Pro auch weiterhin nur einen 802.11ac WLAN-Chip besitzt und somit vorerst auf WiFi 6 verzichten muss, welches hingegen bereits im iPhone 11 zum Einsatz kommt. In Anbetracht der noch als gering zu bezeichnenden Verbreitung des neuen WLAN-Standards kann dies allerdings wohl vorerst ebenso verschmerzt werden, wie die Verwendung der 720p FaceTime-Kamera. Auch hier haben die Geräte der iPhone 11 Reihe mit ihrer 4K-Kamera die Nase deutlich vorne. Ich persönlich nutze die FaceTime-Kamera an meinem MacBook allerdings ohnehin so gut wie nie.
Wie zu erwarten hat Apple übrigens mit der Vorstellung des 16" MacBook Pro sein bisheriges 15"-Modell komplett aus seinem Online Store entfernt und damit effektiv vom Markt genommen. Preislich wird der Platz dann auch entsprechend 1-zu-1 von dem neuen Gerät eingenommen, wobei man in der kleinsten Stufe sogar noch doppelt soviel Speicherplatz erhält wie vorher. Eine weitere Änderung betrifft zudem den Akku, der nun mit 100Wh aufwarten kann. Entsprechend legt Apple dem neuen Gerät auch ein überarbeitetes 96W Netzteil bei, welches nach wie vor per USB-C verbunden wird. Dieses neue Netzteil lässt sich auch zum Preis von € 85,- separat im Apple Online Store erwerben.
Apples Marketing-Chef Phil Schiller gab den Kollegen von CNET anlässlich der Vorstellung des neuen Geräts ein Interview, in dem er unter anderem auch auf die neue Tastatur und die Zukunft des MacBook-Lineups eingeht. Zur Butterfly-Tastatur gibt Schiller zu Protokoll, dass die meisten Nutzer damit nach den verschiedenen Revisionen inzwischen sehr zufrieden seien, professionelle Anwender jedoch darüber hinausgehende Ansprüche hätten, denen Apple mit der neuen Tastatur Rechnung trägt. Vor allem die Ergonomie und die Beleuchtung stellten die Apple-Ingenieure dabei vor größere Herausforderungen.
Angesprochen darauf, ob das Magic Keyboard künfitg auch im restlichen MacBook-Lineup zum Einsatz kommen wird, wie es Gerüchte zuletzt besagten, wollte sich Schiller nicht zu sehr in die Karten schauen lassen. Man kann allerdings wohl davon ausgehen, dass dies bei positivem Feedback der Nutzer der Fall sein wird. Gleiches trifft wohl auch auf die Entkopplung der ESC-Taste und des Touch ID Sensors von der Touch Bar zu."To make this new scissor mechanism work appropriately in a notebook, we had to adapt it to the angle, which is different in a notebook than in a slanted desktop design for ergonomics. And it had to work in a design that had a backlight, which the notebook has that desktops do not."
"There is a fairly large number of customers who use the Touch Bar and see great benefit in some of its features, but there were also some complaints. If I were to rank the complaints, No. 1 was customers who like a physical Escape key. It was just a hard adaptation for a lot of people. We decided that rather than just remove the Touch Bar and lose the benefits some people get, we could instead add the Escape key."
Beruhigenderweise erklärte Schiller an anderer Stelle in dem Interview noch einmal, dass Apple keinerlei Pläne hege, den Mac und das iPad zu verschmelzen oder einen Mac mit Touchscreen zu planen. Das komplette Interview kann bei den Kollegen von CNET eingesehen werden.
Mit dem heutigen Verkaufsstart hat Apple natürlich auch das Presseembargo gelüftet. Offenbar waren auch die Gerüchte korrekt, dass Apple Anfang der Woche einigen Medienvertretern einen ersten Blick auf das Gerät im Vorfeld der heutigen Vorstellung gewährte. Die entsprechenden ersten Eindrücke können den nachfolgenden Review-Videos entnommen werden:
Marques Brownlee:
iJustine:
The Verge:
UrAvgConsumer:
Engadget:
Rene Ritchie:
CNET: