Es beginnt: Apple Stores weltweit offline

Die meisten meiner Langzeit-Leser kennen diese Rubrik bereits. Vor jedem Apple-Event, und speziell in den letzten Tagen, sprießen die Gerüchte zu den erwarteten Neuvorstellungen wie Pilze aus dem Boden. Um nicht jede Kleinigkeit in einen eigenen Artikel zu packen und die Übersichtlichkeit besser zu wahren, gibt es alle aktuellen Gerüchte bei mir komprimiert in einem ständig aktualisierten Artikel (für die App-User natürlich inkl. Push Notification). In wenigen Tagen wird also Apples diesjähriger kombinierter iPad- und Mac-Event unter dem Motto "We still have a lot to cover." im Yerba Buena Center for the Arts in San Francisco über die Bühne gehen. Die Location wird auch bereits kräftig geschmückt, wie auf dem Bild unten (via 9to5Mac) zu sehen ist. Als heiße Kandidaten für einen Platz in der Keynote gelten neben dem iPad 5 und dem iPad mini 2 auch noch neue MacBook Pro, der neue iMac und OS X Mavericks. Als Überraschungsgäste könnten zudem ein neues Apple TV und neue iPods einen Auftritt hinlegen. Doch auch diverse weitere kleine Gerüchte zu den verschiedensten Themen und Produkten wurden in den vergangenen Tagen ins Spiel gebracht. Zeit also, einmal die Gedankenspiele der letzten Wochen zusammenzufassen und einen kleinen Ausblick zu wagen auf das, was da so alles kommen könnte. Los gehts also mit der kleinen Gerüchtelektüre. UPDATE (21.10.2013, 08:12 Uhr, Bereiche iPad 5, iPad mini 2, MacBook Pro, OS X Mavericks, Apple TV)
Irgendetwas scheint grundsätzlich schief zu laufen in Apples Geheimhaltungs-Abteilung. Erst vor Kurzem ließen sich in der iCloud-Speicherverwaltung neue Icons für iPhoto und Garageband blicken (die kurze Zeit später wieder gegen die aktuellen Icons ausgetauscht wurden), nun hat man offenbar eine aktualisierte Webseite zu früh online gestellt, so dass nun auch die restlichen neuen Icons für die iWork-Apps Pages, Numbers und Keynote, sowie für iMovie bekannt sind. Auch hier hat man den Fehler inzwischen bemerkt und die entsprechenden Icons und Textpassagen wieder entfernt. Allerdings ist es den Kollegen von MacRumors noch rechtzeitig gelungen, Screenshots anzufertigen und die Kollegen von 9to5Mac haben diese gleich für eine Zusammenstellung der neuen Icons genutzt, die vermutlich ab Dienstag wie folgt aussehen werden:
Quasi nebenbei erwähnte Apple auf der zu früh geschalteten Webseite auch noch, dass nach den iWork-Apps, iPhoto und iMovie, auch Garageband künftig als kostenloser Download für alle neuen iOS-Geräte zur Verfügung stehen wird. Dies gilt rückwirkend für alle Geräte, die am oder nach dem 01. September 2013 aktiviert wurden:
"GarageBand is free on the App Store for all iOS 7 compatible devices; additional GarageBand instruments and sounds are available with an in-app purchase. iPhoto, iMovie, Pages, Numbers, and Keynote are free on the App Store for qualifying iOS 7 compatible devices activated on or after September 1, 2013."
Die Updates für Apples AppStore-Apps dürfen im Anschluss an das Event am kommenden Dienstag erwartet werden und bringen dann endlich auch diese Apps auf eine Linie mit dem neuen Designansatz von iOS 7. Das iBooks-Icon dürfte dann übrigens wie unten zu sehen aussehen. Die Kollegen von 9to5Mac haben dieses aus einem Patentantrag von Apple gefischt.
Gut eine Woche nach dem ersten Golden Master hat Apple nur wenige Tage vor dem am Dienstag anstehenden Event einen neuen als Golden Master bezeichneten Build von OS X Mavericks an seine Entwickler verteilt. Vergleicht man die beiden Buildnummern, lässt sich eine leichte Erhöhung von 13A598 auf 13A603 feststellen. Interessanterweise hat Apple hierzu auf seinen Entwicklerseiten keinerlei Hinweise veröffentlicht. Den Unterschied bemerkt man nur, wenn man sich den Golden Master neu aus dem Mac AppStore herunter lädt. Daher ist auch nicht bekannt, welche Änderungen sich in der neuen Version verstecken. Grundsätzlich ist dieses Vorgehen allerdings nur dann üblich, wenn in dem ersten Golden Master Build noch schwerwiegenede Fehler bekannt geworden sind. Sollte dem so sein, ist es in jedem Fall erfreulich, dass Apple diese noch vor der Veröffentlichung der finalen Version ausgebessert hat. Weitere Informationen zur Veröffentlichung und zum Preis sind auf dem Event am Dienstag zu erwarten.
Man kann einen Artikel zu diesem Thema reisserisch als Skandal betiteln oder aber deutlich unaufgeregter als eine von vielen Meldungen. Ich habe mich für letzteres entschieden, auch wenn ich dafür vermutlich wieder Kritik kassiere, dass ich alles durch die rosa-rote Apple-Brille sehe. Andere Publikationen entscheiden sich lieber für die Skandal-Variante. Ist ja auch klar, sie verschafft mehr Aufmerksamkeit. Aber ist es wirklich so ein großer Skandal, dass die Sicherheitsexperten von QuarksLab frühere Forschungsergebnisse zur Sicherheit von iMessage bestätigt haben, wonach das Mitlesen der Nachrichten über Umwege möglich ist? Ist man sich der zugrundeliegenden Technik bewusst eigentlich nicht. Apple verspricht bei iMessage-Nachrichten eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Da diese aber zwangsweise über die Apple-Server als Vermittler laufen müssen, ist es klar, dass diese eine mögliche Angriffsfläche bieten. Gelingt es einem Angreifer, sich zwischen die Verbindung zu hängen und sich als Apple-Server auszugeben, kann er natürlich die verwendeten Schlüssel austauschen und den Nachrichtenstrom mitlesen. Jedoch ist dieses Szenario nicht sehr wahrscheinlich.
Allerdings dient diese Erkenntnis aktuell mal wieder dazu, Verschwörungstheorien in Umlauf zu bringen, wonach Apple selbst ja auch die Nachrichten mitlesen (und sie auf direktem Wege an die NSA weiterleiten) könnte. Gegenüber AllThingsD bestätigt Apple dieses Szenario, versichert allerdings, dass Apple keine Nachrichten mitlesen würde und hieran auch kein Interesse habe: "iMessage is not architected to allow Apple to read messages. The research discussed theoretical vulnerabilities that would require Apple to re-engineer the iMessage system to exploit it, and Apple has no plans or intentions to do so." Mit anderen Worten müsste Apple iMessage also relativ aufwendig umbauen, um an die Nachrichten im Klartext zu gelangen.
Nun wird es natürlich wieder Stimmen geben, die sagen "Ja, das muss Apple ja auch sagen. Aber können wir denen das glauben?" Aus meiner Sicht sind wir inzwischen an einem Punkt angekommen, an dem wir auch mal wieder ein bisschen Vertrauen walten lassen sollten. Ansonsten müssen wir unsere Botschaften künftig wieder persönlich überbringen, damit sie nicht abgefangen und von sonst wem gelesen werden können. In Zeiten in denen wir Unternehmen wie Amazon, Apple und sonst wem unsere Kreditkartendaten überlassen, sollten diese Unternehmen auch vertrauenswürdig genug sein, um unsere Nachrichten zu übertragen. Bei WhatsApp beispielsweise würde ich dies schon ein wenig anders sehen. Dem Erfolg dieses Dienstes tut dies jedoch keinen Abbruch. Nichts also mit Skandal.