Zu kurz gedacht: Oracle-CEO besorgt über die Zukunft von Apple
Neues Wasser auf die Mühlen derer, die (mehr oder weniger ernst gemeint) gerne mal in den Kommentaren zu meinen Artikeln ein "Unter Steve hätte es das nicht gegeben" platzieren. In einem Interview mit CBS News hat sich nun mit dem Oracle-CEO Larry Ellison ein langjähriger Weggefährte von Steve Jobs, besorgt über Apples Zukunft gezeigt. Dabei wirft er einen Blick in die Vergangenheit und die Auswirkungen des ersten (unfreiwilligen) Abschieds von Jobs von dem durch ihn gegründeten Unternehmen. Das Ende vom Lied ist bekannt, Apple stand nur wenige Tage vor der Insolvenz, die erst durch die Rückkehr von Steve Jobs abgewendet werden konnte. Der anschließende Aufstieg zum wertvollsten Unternehmen der Welt ist inzwischen legendär und war geprägt durch diverse, Steve Jobs zuzuschreibende Produkte wie dem iMac, dem iPod oder dem iPhone. Ellis erwartet nun mittelfristig, dass es Apple ähnlich ergehen wird, wie Mitte der 80er Jahre.
Aus meiner Sicht ist diese Einschätzung jedoch ein wenig zu kurz gedacht. Seinerzeit wurde Steve Jobs mehr oder weniger aus seinem Unternehmen gejagt und dessen Schicksal in die Hände eines Brausefabrikanten gelegt, um es mal mit aktuellen Worten aus der Formel 1 zu umschreiben. Dieses Mal jedoch hatte Steve Jobs persönlich Zeit, seine Nachfolge zu regeln und sein Unternehmen auf die Zeit nach ihm vorzubereiten. Es ist bereits genug über Kampagnen wie die Apple University, etc. geschrieben worden, in der Apples von Steve Jobs geprägte Unternehmenskultur weitergelebt werden sollen. Zudem sind seither einige von Jobs' engsten Vertrauten wie Jony Ive, Tim Cook oder Phil Schiller am Ruder. Der Vergleich mit der Vergangenheit hinkt also an mehr als einer Stelle. Auch Apple kann nicht hexen. Innovative Produkte benötigen Zeit für ihre Entwicklung. Diese Geduld muss man ganz einfach aufbringen, oder was hat Samsung zuletzt "revloutionäres" auf den Markt gebracht?