Apple baut eigenen Keynote-Saal für 160 Millionen Dollar

In den vergangenen Tagen mehren sich die Zuschriften von Lesern (vielen Dank dafür!), die über eine leicht verschobene oder minimal schief verbaute FaceTime-Kamera an ihrem iPhone 6 berichten. Ich möchte dabei direkt vorweg schieben, dass ich diese Berichte durchaus ernst nehme und keinesfalls ins Lächerliche ziehen möchte, aber aus meiner Sicht handelt es sich hierbei um dieselbe Kategorie "Skandal" wie das "Bendgate" oder die Berichte, wonach sich Haare in den produktionsbedingt vorhandenen minimalen Spalten zwischen den Bauteilen verfangen und ausgerissen werden. Ausgelöst werden solche "Skandale" sicherlich auch durch die Massenmedien (u.a. berichteten die BILD und Focus Online), die sich nur zu gerne auf solche Themen stürzen. Nun haben wir nach dem "Antennagate", dem "Scuffgate", dem "Bendgate" und dem "Hairgate" also das, wie es auf Reddit bereits heißt "Crescentgate". Wie gesagt, ich nehme diese Berichte durchaus ernst und kann jeden verstehen, der sich ärgert, wenn er betroffen ist. Allerdings gibt es beim Bau von Produkten immer eine gewisse Toleranz, die sich im Micrometerbereich bewegt und die man Apple und seinen Fertigungspartnern hier ganz einfach mal zugestehen muss. Zumal die Funktionen der Kamera hierdurch nicht eingeschränkt werden. Die Verschiebung ist lediglich mit dem bloßen Auge sichtbar.
In Sachen Bendgate habe ich darauf angesprochen gerne geantwortet "Ja, das iPhone 6 verbiegt sich wenn man genügend Kraft aufwendet. Genauso ist in einer Autotür eine Beule, wenn man dagegen tritt." Ein solcher Kommentar passt zu den aktuellen Kamera-"Problemen" zwar nicht, dennoch kann es aus meiner Sicht (und auch der der Kollegen) in die Kategorie Fertigungstoleranz einsortiert werden. Möchte man sich hiermit nicht zufrieden geben, deuten Erfahrungsberichte darauf hin, dass Apple die betroffenen Geräte anstandslos austauscht.
Apple wird auch in diesem Jahr wieder sein "Hour of Code" Event veranstalten. Im Rahmen der Informatikwoche "Computer Science Education Week" vom 08. bis zum 14. Dezember finden dabei weltweit in ausgewählten Apple Stores in Zusammenarbeit mit Code.org Workshops und anderen Events statt. Am 11. Dezember wird dabei die "Stunde des Codes" durchgeführt, in der vor allem Kindern eine kostenlose einstündige Einführung in die Programmierung gegeben wird, in der der sie zudem etwas über die Grundlagen von Computern lernen. In Deutschland findet das Event am 11. Dezember von 19:00 bis 20:00 Uhr im Apple Store Berlin, Kurfürstendamm statt. Aus der Praxis werden die Entwickler Mengting Gao und Fabian Lucas von der AJNS New Media GmbH, bekannt durch ihre App "Kitchen Stories Rezepte" vor Ort sein und ihre Erfahrungen mit den Teilnehmern teilen. Bei Interesse kann man sich mit seiner Apple ID über eine speziell geschaltete Workshop-Webseite anmelden.
Apple muss sich derzeit vor Gericht für die früher auf seinen iPods bestehenden Beschränkungen hinsichtlich der abspielbaren Musik verantworten. Dabei wurden zunächst lediglich Songs unterstützt, die entweder aus dem iTunes Music Store stammten oder von CD nach iTunes importiert wurden. Die Klage aus dem Jahr 2005 greift dies auf und sieht dabei eine unrechtmäßige Benachteiligung anderer Musikanbieter. Während der Verhandlung ist nun ein äußerst unschönes Detail bekannt geworden. So hat Apple im Zeitraum zwischen 2007 and 2009 heimlich Inhalte von iPods verschiedener Nutzer gelöscht, die von mit iTunes konkurrierenden Plattformen erworben wurden, wie das The Wall Street Journal berichtet. In dem beschriebenen Vorgang erhielten Nutzer, die ihren iPod mit Songs von den genannten Plattformen bestücken wollten, eine nicht näher spezifizierte Fehlermeldung, die sie dazu auffordete, den iPod auf die Standardeinstellungen zurückzusetzen, wobei die angesprochenen Songs gelöscht wurden. Apples Security Direktor Augustin Farrugia verteidigte die vage Fehlermeldung mit der scheinheiligen Aussage, dass man den Nutzer nicht durch zu viele Informationen verwirren wollte und dass das Löschen der Songs aus anderen Quellen dazu dienen sollte, die Nutzer vor mit schädlichen Inhalten infizierten Daten zu schützen. Bei aller Verbundenheit mit Apple und den Produkten aus Cupertino - so etwas geht gar nicht!
UPDATE: Apple Insider John Gruber wirft ein neues Licht auf die Vorfälle. Seinen Informationen nach stellt der oben angesprochene Artikel des WSJ die Vorgänge in einem falschen Licht dar. So soll es bei der Löschung der Inhalte einzig und allein um das verwendete DRM gehen. Apple unterstützte zu dem Zeitpunkt lediglich ein DRM-Format, nämlich das hauseigene FairPlay. Zudem ließen sich DRM-freie Inhalte im MP3- und AAC-Format mit dem iPod abspielen. Real Networks, um dessen Inhalte es geht, hatte es 2004 unrechtmäßig geschafft, FairPlay zu knacken und seine Songs damit zu versehen. Was Apple laut Gruber anschließend getan hat, war lediglich diese Lücke zu stopfen, wodurch die Songs von Real Networks anschließend nicht mehr auf den iPods lauffähig waren.
Lange Zeit bestimmte ein gemunkelter vollwertiger Fernseher aus dem Hause Apple die Gerüchteküche. Abgelöst wurder er schließlich von der Apple Watch, die inzwischen auch bereits präsentiert wurde und Anfang kommenden Jahres auf den Markt kommt. Der Fernseher hat sich seither beinahe komplett aus den Schlagzeilen verabschiedet, basierte allerdings ohnehin größtenteils nur auf der Aussage des Steve Jobs Biographen, wonach der Apple-Gründer zu Protokoll gegeben haben soll, er habe einen Weg gefunden, den Fernseher zu verbessern ("I cracked it"). Nach wie vor vergeblich wartet man allerdings auch auf eine neue Version von Apples Fuß im Wohnzimmer der Nutzer, dem Apple TV (€ 99,- im Apple Store). Zwar hat sich dies inzwischen von einem anfänglichen Hobby zu einem echten Geschäftsfeld für Apple entwickelt, dessen jährlicher Umsatz inzwischen bei über einer Milliarde US-Dollar liegt. Allerdings ist eine Aktualisierung der kleinen schwarzen Set-Top Box inzwischen mehr als überfällig. Da wundert es wenig, dass das Apple TV in diesem Jahr spürbar Marktanteile verlor. Die Hauptkonkurrenten hingegen holten kräftig auf. So konnte Googles Chromescast das Apple TV inzwischen überholen und kommt auf einen Marktanteil von 20%, während Amazons Fire TV (€ 99,- direkt bei Amazon) bereits 10% des Marktes für sich beansprucht. Der Anteil des Apple TV hingegen sank von 27% auf 17%.
Möchte man den Trend aufhalten, wird man sich wohl an den Angeboten der Konkurrenz orientieren müssen. Die dort verfügbaren Streaming-Abos oder auch ein AppStore für das Apple TV gehören zu den bereits seit längerer Zeit geäußerten Wünschen der Nutzer. Angeblich könnte im kommenden Frühjahr ein neues Apple TV erscheinen. Weitere Informationen hierzu sind derzeit jedoch rar gesät.
In der Vergangenheit hatte Mozilla stets den Standpunkt vertreten, dass man seinen beliebten Firefox-Browser nicht auf die iOS-Plattform bringen könne (oder wolle), weil es Apples Restriktionen nicht erlaubten, dort die eigene Rendering- und JavaScript-Engine zu verwenden. Stattdessen ist man als Anbieter von alternativen Browsern dazu gezwungen, Apples mitgelieferte Engines zu nutzen. Hinzu kommt, dass sich nach wie vor keine alternativen Browser als Standard unter iOS setzen lassen. Dies ist nach wie vor stets der vorinstallierte mobile Safari. Nun deutet sich allerdings eine Wende in dieser Haltung an. Auf einem internen Mozilla Event gab Firefox-Manager Jonathan Nightingale bekannt, dass Firefox nun wohl doch seinen Weg auf das iPhone und iPad finden wird. Man müsse dorthin gehen, wo auch die Nutzer sind - und das sei eben immer mehr auch auf Apples mobilen Geräten. (TechCrunch)
Mit der Veröffentlichung von iOS 8 hat Apple auch die Möglichkeiten von Browser-Entwicklern weiter geöffnet. Während man nach wie vor auf die Nutzung der von Apple vorgegebenen JavaScript Nitro Engine angewiesen ist, können Entwickler diese nun direkt ansteuern, was den bisher geltenden Geschwindigkeitsvorteil von Safari gegenüber solchen Apps ausgleicht. Zwar wird sich Mozilla weiterhin innerhalb von Apples Vorgaben bewegen müssen, allerdings dürfen sich Fans des Browsers künftig wohl auf Funktionen wie Accounts, anpassbare Home Panels, und die Synchroniserung von Lesezeichen und Tabs auf iPhone und iPad freuen.