Apple gehört zu den strikten Gegnern der Idee, dass Nutzer in der Lage sein sollten, ihre Geräte selbst zu reparieren und wettert entsprechend bei jeder Gelegenheit gegen dieses sogenannte "Right to Repair". Um den Bestrebungen, dieses zur Not auch gerichtlich durchzusetzen entgegenzuwirken, hatte man zwar im vergangenen Jahr das sogenannte "Self Service-Reparatur" Programm angekündigt, von dem allerdings lange Zeit jede Spur fehlte. Nachdem sowohl Google als auch Samsung Anfang des Monats in Kooperation mit den Reparaturspezialisten von iFixit ähnliche Programme gestartet hatten, hat Apple heute nun auch den offiziellen Start seines "Self Service-Reparatur" Programms verkündet.

An einer Selbstreparatur interessierte Nutzer in den USA können somit ab sofort Original-Ersatzteile und Werkzeuge von Apple beziehen, um ihre iPhone 12, iPhone 13 oder iPhone SE der dritten Generation in Eigenregie wieder flott zu machen. Im Laufe des Jahres soll das Programm dann auch auf Europa ausgeweitet werden. Für den Vertrieb der Ersatzteile und Werkzeuge ist inzwischen ein eigener Self Service Repair Store online gegangen, in dem 200 verschiedene Dinge zum Verkauf stehen. Nachdem zunächst nur die genannten iPhone-Modelle versorgt werden, soll der Store noch im laufenden Jahr auch mit Ersatzteilen, Werkzeugen und Anleitungen für Macs mit Apple Silicon Chips bestückt werden.
Während die Ersatzteile und Werkzeuge individuell ausgewählt werden können, bietet Apple auch ein in den USA 49,- Dollar teures Werkzeugset zum Ausleihen an. Es muss nach einer Woche zurückgegeben werden und besteht je nach Modell aus zwei mit Rollen bestückten Kisten, die 19,5 bzw. gut 16 Kilogramm wiegen, von Apple aber dankenswerterweise ohne Versandkosten verschickt werden.

Ich bin in der Vergangenheit bereits gefragt worden, wie ich zu dem "Self Service-Reparatur" Programm stehe. Meine Meinung dazu ist, dass die Reparaturen an den Geräten nur von Spezialisten vorgenommen werden sollten, weswegen ich auf gar keinen Fall mein iPhone oder meinen Mac auseinandernehmen werden, um irgendwelche reparaturen in Eigenregie vorzunehmen. Im Endeffekt muss das natürlich jeder selber wissen. Aber meine Meinung dazu ist, dass ich mir ja auch nicht selber einen schmerzenden Zahn ziehe, bloß weil mir jemand eine Zange gibt. Und nein, auch nicht auf Basis einer Anleitung.
Anmerken muss man allerdings, dass der Aspekt Nachhaltigkeit durchweg als gut zu bewerten ist. Allerdings sind Apple-Geräte qualitativ in der Regel so gut und auch vergleichsweise lange durch Softwareupdates unterstützt, dass dieser Aspekt wohl auch eher keinen großen Effekt haben wird.