iPad 5: Leichter durch Display-Technologie des iPad mini?

Um den allgemeinen Tenor der Kommentare zur heute Morgen veröffentlichten Meldung über das iPhone+ "Hat Apple ein solches Gerät nötig?" wiederzugeben, könnte man aktuell meinen: Nein! Wie aktuelle Zahlen nämlich belegen, konnte der iPhone-Hersteller im letzten Quartal 2012 erstmals den Dauerrivalen Samsung überholen und war mit 17,7 Millionen verkauften Geräten der Marktführer bei Mobiltelefonen in den USA. Auf das ganze Jahr gesehen hat Samsung dann allerdings doch noch die Nase vorn. Dennoch kann man die Zahlen als Erfolg verbuchen, vergleicht man einfach nur mal die Modelle, die beide Hersteller auf dem Markt haben oder auch den Preis, zu denen diese Geräte angeboten werden. Rechnet man die Zahlen zusammen, wird es noch beeindruckender. So waren satte 34 Prozent aller in den USA verkauften Mobiltelefone im besagten Quartal iPhones, während 32,3 Prozent von Samsung stammten. Beide Unternehmen legten bei den
Marktanteilen zu Lasten der Mitbewerber stark zu, was den Smartphone-Markt immer mehr zu einem Zweikampf zwischen Apple und Samsung macht.
Um die eingangs gestellte Frage nun noch einmal aufzugreifen, hat Apple
ein größeres iPhone nötig? Nun zum aktuellen Zeitpunkt vielleicht noch
nicht. Sollte der Trend aber weiter in die Richtung der größeren
Displays gehen (und danach sieht es überraschenderweise aktuell aus), tut Apple gut daran, rechtzeitig in die Entwicklung einzusteigen, um die erlangte Position auch künftig halten zu können.
Gerade erst hat Apple das Display seines iPhone von 3,5" auf 4" angehoben, da beherrschen schon Gerüchte die Schlagzeilen, dass die nächste Vergrößerung schon ins Haus steht. Allgemeinhin firmiert dieses neue Gerät unter dem Namen "iPhone+" und soll über ein knapp 5" großes Display verfügen. Größtes Argument gegen einen solchen Schritt war bislang das AppStore-Ökosystem, welches hierdurch auseinander gerissen und Entwickler dazu zwingen würde, ihre Apps erneut an ein anderes Display-Format anzupassen. Marco Arment, Entwickler der beliebten Instapaper-App (€ 3,59 im AppStore) hat sich nun einmal ein paar Gedanken hierzu gemacht und zugehörige Mockups erstellt. (via MacRumors, mit Dank an Bernd!) Die Rechnung die er und John Gruber dabei aufstellen ist ebenso naheliegend wie verblüffend und basiert auf dem Weg, den Apple mit dem iPad mini gegangen ist. Hier wurde die Pixeldichte des iPhone 3GS letzten Endes in der iPad Auflösung verwendet. Würde man nun ein 4,94"-Display im 16:9-Format beim iPhone+ (im Bild unten das zweite von links) verwenden, könnte Apple die 1136 x 640 Pixel-Auflösung des iPhone 5 bei einer Dichte von 264 ppi, also der des Retina iPads verwenden. In diesem Fall wären natürlich alle an das iPhone 5 angepassten Apps sofort auch auf dem iPhone+ voll lauffähig, wenn auch in einer anderen Pixeldichte und man würde denselben "Trick" anwenden, den man auch schon genutzt hat, um dem iPad mini Zugriff auf sämtliche verfügbaren iPad-Apps zu geben. Allerdings dürfte es die verhältnismäßig geringe Pixeldichte schwer machen, dieses Display als "Retina" zu vermarkten. Einigen potenziellen Kunden dürfte dies aber wohl egal sein.
Bleibt noch die Größe des Geräts, die mich die Stirn runzeln lässt. Schaue ich mir das Galaxy Note an, frage ich mich, wer ein solches Gerät mit sich herumschleppen möchte und in welche Hosentasche dies passt. Allerdings fehlte mir ja auch schon beim iPad mini ein persönliches Anwendungsszenario, was Apple auch nicht davon abgehalten hat, das Gerät auf den Markt zu bringen. Und offensichtlich sind ja auch, die Verkaufszahlen der Android-Geräte mit großem Display alles andere als schlecht, was zeigt, dass es wohl einen Markt hierfür gibt. Feststehen dürfte aber (auch laut Marco Arment), dass das iPhone+ (zunächst) lediglich eine Ergänzung der iPhone-Familie darstellen dürfte und das 4"-iPhone nicht ersetzen soll. Für mich wäre ein solch großes Gerät aber nach aktuellem Kenntnisstand keine Alternative.
Der Mac Pro ist so etwas wie der Dinosaurier unter den Macs - quasi der iPod classic der Mac-Familie. Und so wird er seit mehreren Monaten, ja fast schon Jahren von Apple auch behandelt. Nennenswerte Updates gab es zuletzt im Juli 2010. Anschließend aktualisierte Apple nur noch einmal, nämlich still und leise im Juni 2012 kleinere Spezifikationen. Für 2013 hatte Tim Cook jedoch bereits ein größeres Update für die Profi-Maschine angekündigt. Wie die Kollegen von 9to5Mac nun erfahren haben, müsste sich Apple hiermit beeilen, will man nicht die Verkaufserlaubnis für das Gerät zeitweilig verlieren. So tritt ab dem 01. März eine neue EU-Richtlinie in Kraft, der der Mac Pro in seiner aktuellen Form dann nicht mehr entspricht. Dies käme einem Verkaufsverbot in Ländern der EU und einigen angrenzenden Staaten gleich. Apple hat hierüber seine Händler bereits informiert (siehe unten) und dies auch gegenüber The Loop bestätigt. Dies bedeutet allerdings, wie bereits oben angedeutet, nicht zwangsläufig das
Ende des Mac Pro. Sollte es in 2013 tatsächlich ein neues Modell geben, wird dieses ganz sicher auch den neuen Richtlinien entsprechen. Und auch in anderen Ländern darf Apple das Gerät weiter verkaufen.
Apple hat nun zwei Möglichkeiten. Entweder spendiert man dem Mac Pro ein kurzfristiges Update, welches ihn wieder auf den Stand der EU-Richtlinie bringt, oder man nimmt ein paar Monate der Nichtverfügbarkeit in Kauf und wartet bis zur Fertigstellung des neuen Modells. Momentan deutet einiges auf das zweite Szenario hin. So hatte man vier Jahre Vorlaufzeit für die Richtlinie verstreichen lassen, ohne darauf zu reagieren. Zudem liegen die Verkaufszahlen des Mac Pro inzwischen auf so niedrigem Niveau, dass Apple ein Verkaufsstopp in Europa nicht sonderlich hart treffen würde. Auch dürfen wohl Lagerbestände noch nach dem 01. März abverkauft werden.