Ja, gefühlt die ganze Welt wartet auf das iPhone X. Ich auch. Für mich ist das aber kein Grund das iPhone 8 komplett links liegen zu lassen. Erstens benötige ich ohnehin ein iPhone zum Entwickeln und Installieren von Beta-Versionen und zweitens ist das iPhone 8 deutlich besser, als es sein Image vermuten lässt. Bereits die offiziellen Reviews zeigten sich begeistert von dem neuen iPhone, ähnliches kann auch ich nach zweieinhalb Tagen mit dem Gerät berichten. Auch wenn sich optisch kein großer Unterschied zum iPhone 7 ausmachen lässt, erst recht wenn es in einer Schutzhülle steckt, hat Apple durch die neue Glasrückseite einen echten Handschmeichler produziert.

Glas vorne, Glas hinten und an den Seiten ein Rahmen aus Aluminium - das gute Stück fühlt sich ohen Schutzhülle an wie ein über Jahre im Wasser rundgeschliffener Kieselstein. Dazu tragen auch die kleinen, aber wie immer bei Apple feinen Details bei, wie beispielsweise der nun komplett vom Glas überdeckte und somit nicht mehr fühlbare LED-Blitz auf der Rückseite. Daneben erhebt sich wie gewohnt die Kamera, wobei aufgrund des neuen Materials nun natürlich nicht mehr die Aussparung hochgezogen ist wie noch bei der Aluminiumrückseite, sondern wie beim iPhone 6 erneut ein Ring um die Linse herum zum Einsatz kommt. Die von anderen Nutzern zitierten Erinnerungen an das iPhone 4 kommen bei mir durch das Glas auf der Rückseite allerdings nicht auf, was vor allem daran liegt, dass die kantig-funktionale Form des iPhone 4 für mich unerreicht ist. Was mir aber gefällt ist, dass das Glas "stumpfer" ist als noch das Aluminium beim iPhone 7 und das Gerät dadurch deutlich sicherer in der Hand liegt und nicht so schnell herausrutscht.
Auf der technischen Seite bietet die Kamera einen abermaligen Schritt nach vorne, wenngleich diese für den Ottonormal-Nutzer (wie auch mich) vermutlich nicht unbedingt auf den ersten Blick erkenntbar sind. Ich bin dabei sicherlich kein Experte, aber wenn man dasselbe Motiv sowohl mit dem iPhone 7, als auch mit dem iPhone 8 knipst, ist durchaus ein Unterschied zu erkennen. Dieser mag allerdings auch durchaus an dem neuen True Tone Display liegen, welches ebenfalls ein absoluter Pluspunkt ist. Hiermit passen sich die dargestellten Farben automatisch an das Umgebungslicht an, was für eine tolle Optik sorgt. Steht man beispielsweise in künstlich-weißem Licht, erscheinen die Display-Inhalte wärmer und gelblicher. Befindet man sich hingegen im norddeutschen Herbst draußen, wirken die Inhalte deutlich kälter und bläulicher. Letztlich klingen auch die Lautsprecher nach meinem Empfinden klarer und lauter als noch beim iPhone 7.
Eine spannende Erkenntnis stellt sich auch beim Vergleich der Akkulaufzeit unter iOS 11 zwischen dem iPhone 7 und dem iPhone 8 ein. Während sich der Akku beim iPhone 7 seit der Betaphase von iOS 11 deutlich schneller leerte als noch unter iOS 10, ist sie auf dem iPhone 8 nun wieder auf dem normalen, vorher gewohnten Level angekommen. Dies würde die bereits geäußerte Vermutung bestätigen, dass die kürzere Laufzeit auf den älteren Geräten mit dem neuen Bluetooth-Framework in iOS 11 zusammenhängt, welches sehr stark auf Blueooth 5.0 ausgerichtet sein soll. Das iPhone 8 ist das erste iPhone, welches diesen neuen Standard hardwareseitig unterstützt. Ansonsten kann ich darüber hinaus keine wirklichen Geschwindigkeitsunterschiede feststellen. Ich denke aber, dass dies auch nicht unbedingt zu erwarten ist. iOS lief unter dem iPhone 7 flüssig und tut dies nach wie vor. Das wahre Potenzial macht sich dann ohnehin erst innerhalb von rechenintensiven Apps bemerkbar. Ob man diese unbedingt auf dem iPhone benöigt, steht auf einem andern Blatt. Wo man allerdings einen deutlichen Unterschied erkennen kann, ist in der Tat in verschiedenen Augmented Reality Apps. Falls jemand eine Empfehlung haben möchte, womit man dies sehr schön ausprobieren kann, würde ich zu ARise (€ 3,49 im AppStore) raten.

Einem Feature dem ich immer sehr skeptisch gegenübergestanden habe, nämlich dem kabellosen Laden, möchte ich den letzten Absatz dieses Reviews widmen.. Ich habe es dabei lange Zeit mit den Aussagen von Phil Schiller gehalten, der darauf hinwies, dass dieses keine Vorteile gegenüber dem kabelgebundenen Laden bieten würde, da man trotzdem noch ein Ladegerät benötige und dann das Kabel ja auch gleich in das Gerät stecken könne. Ich würde sogar noch ergänzen, dass man mit dem Kabel am Gerät sogar deutlich flexibler ist und es besser benutzen kann während es lädt, als wenn es auf dem Ladepad liegt. Diese These würde ich auch weiter vertreten. Allerdings gibt es nun auch aus meiner Sicht Szenarien, wo die Möglichkeit des kabellosen Ladens wirklich praktisch ist: Nämlich am Schreibtisch im Büro. Während der Arbeit einfach schnell auf das Pad gelegt und gut ist. Auf diese Weise ist man stets mit Strom versorgt, wenn man das Gerät dann aufnimmt falls man das Büro einmal verlässt. Nachts, neben meinem Bett kommt das iPhone aber nach wie vor ans Kabel. Die Strahlung des Ladepads brauche ich dann des Nachts doch nicht unbedingt neben meinem Kopf. Übrigens funktioniert das kabellose Laden bei mir auch ganz hervorragend wenn sich das iPhone in seiner Schutzhülle befindet.
Abschließend hier noch eine schnelle Übersicht über das von mir mit dem iPhone 8 genutzte, getestete und für gut befundene Zubehör:
Gadgets:
Mein iPhone 8: