Dass Apple gerne sämtliche Fäden in der eigenen Hand halten möchte, ist ebenso bekannt wie Unternehmenspolitik. Bereits seit längerer Zeit gibt es wohl nicht zuletzt deswegen auch Gerüchte, wonach Apple plant, sich von den Mobilfunkt-Providern als Partner beim iPhone zu lösen und stattdessen selbst in diesem Markt aktiv zu werden. Bereits vor der Vorstellung des allerersten iPhone hatte Apple gar ein Geschäftsmodell beim US-Patent- und Markenamt angemeldet, bei dem man selbst als Provider auftreten und die Sprach- und Datenverbindungen bei den einzelnen Netzbetreibern eines Landes einkaufen und dann an die Kunden weitergeben würde. Also quasi nach dem Vorbild bereits bestehender Roaming-Angebote diverser "Billig-Anbieter", wie Fonic oder blau.de. Sinnvoll wäre dies in jedem Fall, stünde doch bereits über den iTunes Store eine entsprechende Möglichkeit zur Abrechnung bereit. Zudem wäre es für Apple in diesem Fall wohl auch einfacher, die eigene Idee einer Nano-SIM-Karte umzusetzen, bzw. dies über einen Chip zu realisieren, der fest im iPhone verbaut ist.
Aktuell nehmen diese Gerüchte wieder etwas an Fahrt auf. So äußerte sich der Mobilfunk-Experte Whitey Bluestein in einem
Artikel für Giga-Om zu dem Thema und glaubt dabei, dass Apple das neue Geschäftsmodell zunächst auf dem iPad testen könnte und dabei Datenpakete über den iTunes-Account des jeweiligen Users verkaufen würde. In einem folgenden Schritt könnte dieses Konzept dann bei erfolgreicher Umsetzung auch auf das iPhone übertragen werden. Grundsätzlich ist gegen eine solche Lösung nichts einzuwenden, zumal sich hierdurch auch das internationale Roaming deutlich einfacher abwickeln ließe. Allerdings wäre es in jedem Fall wünschenswert, dass der User auch künftig wählen kann, über wessen Netz, sprich das Netz welchen Providers er den aktuellen Sprach- und Datenverkehr abwickeln möchte.

Ich habe mich bislang stets als Befürworter des AppStore-Zulassungsprozesses geoutet. Und es macht auch durchaus Sinn für mich, dass Apple ein Auge auf das hat, was die Entwickler auf die iOS-Geräte bringen wollen. Die positiven Auswirkungen auf die Sicherheit und den Virenschutz, speziell auch im Hinblick auf andere, weniger überwachte Plattformen ist unübersehbar. Teilweise nimmt die Überwachung allerdings auch Züge an, die aus meiner Sicht nicht nur bedenklich sind, sondern ebenso erschreckend wie katastrophal. Meist bezieht sich dies auf den Abschnitt 11.13 des Developer-Agreements. Dieser besagt nämlich, dass bei Apps, die einen Abo-Dienst gegen Bezahlung anbieten, diese Bezahlung über Apple abwickeln müssen, wodurch sich für das Unternehmen aus Cupertino wiederum eine Umsatzbeteiligung durch den 70/30-Split ergibt. Ausgewirkt hatte sich dies bereits unter großem Getöse bei über den AppStore angebotenen Zeitschriften. Apps in denen Abos angeboten werden, deren Bezahlung nicht über Apple abgewickelt werden kann, flogen kurzerhand aus dem Store. Apple lockerte daraufhin die Bestimmungen dahingehend, dass die AppStore-Abwicklung zumindest alternativ angeboten werden muss. Aktuell gibt es allerdings wieder eine Serie von App-Ablehnungen, die einen einfach nur mit dem Kopf schütteln lässt.
"Apple lehnt Apps mit Dropbox-Integration ab" vollständig lesen
Apple hat in der vergangenen Nacht eine Reihe von Updates veröffentlicht. Darunter befinden sich Aktualisierungen für das gesamte Line-Up der iLife-Apps unter iOS, iTunes U, Cards und Entwickler-Updates für OS X Lion 10.7.4 und OS X Mountain Lion. Die neuen Versionen der iOS-Apps bringen im Wesentlichen Stabilitätsverbesserungen und kleinere Fehlerkorrekturen mit sich. So erhalten nun auch iPad-User von iMovie Zugriff auf die Programm-Hilfe und ein Fehler beim Teilen eines Clips wurde behoben. In GarageBand wird ein Problem bei Übertragungen in die iCloud korrigiert. Ebenfalls über eine Fehlerkorrektur im Zusammenhang mit iCloud freuen sich iPhoto-User. Zudem können nun Journal-URLs kopiert werden und es werden nun keine Fotos mehr doppelt angezeigte. Das Update für iTunes U behebt einen Fehler, bei dem die App unter Umständen abstürzen konnte und Cards bekommt neue Kartenmotive spendiert.
OS X Entwickler haben seit der vergangenen Nacht Zugriff auf eine neue Version von OS X Lion 10.7.4. Build 11E53 kommt exakt eine Woche nach der letzten Version, inkrementiert die Buildnummer gerade einmal um eine Stelle und weist keine bekannten Probleme mehr auf. Alles Umstände, die auf ein baldiges Erscheinen hindeuten könnten. Zudem steht auch ein Update für die Developer Preview 3 von OS X Mountain Lion zum Download bereit. Das Update beinhaltet eine neue und äußerst sinnvolle "Bitte nicht stören"-Funktion für das Notification Center. Hiermit können User eingehende Benachrichtigungen zweitweise deaktivieren. Dargestellt wird die aktivierte Funktion über ein kleines Mond-Logo in der Menüleiste. Möglich, dass wir eine solche Funktion auch demnächst in iOS 6 sehen werden.
