Während die ganze Welt über mögliche Spionage-Chips oder -Software in Huawei-Technologie spricht, gehen die Datenschutzprobleme bei den US-amerikanischen Technologiekonzernen munter weiter. Nachdem zuletzt verschiedene Probleme bei Facebook und seiner Tochter Instagram bekannt wurden und Amazon-Mitarbeiter offenbar die Sprachmitschnitte von Alexa-Nutzern mithören und auswerten, gerät nun Snap, das Unternehmen hinter Snapchat in die Kritik. Wie Motherboard berichtet, haben dort einige Mitarbeiter interne Tools verwendet, um auf private Daten zuzugreifen und die Nutzer auszuspionieren. Die Kollegen zitieren dabei verschiedene aktuelle und ehemalige Mitatbeiter von Snap, die davon berichteten, wie manche Kollegen die angesprochenen Tools nutzen, um an Positionsdaten, gespeicherte Snaps, Telefonnummern und E-Mail Adressen von Nutzern zu gelangen.
Eines dieser Tools mit Namen SnapLion ist eigentlich dafür gedacht, Informationen über Nutzer zu sammekn, sollte einmal eine Regierungsanfrage hierzu vorliegen. Manche Mitarbeiter nutzen ihren Zugang zu dem Tool allerdings aus, um verschiedene Nutzer auszuspionieren. Ein Sprecher gab hierzu auf Anfrage zu Protokoll, dass die Privatsphäre der Nutzer das höchste Gut bei Snap sei. Die gespeicherten Daten seien durch strikte Regeln geschützt und der Zugriff nur auf die nötigste Anzahl an Mitarbeitern beschränkt. Verstöße gegen diese Regeln werden demnach bei Snap hart bestraft.
"Unauthorized access of any kind is a clear violation of the company's standards of business conduct and, if detected, results in immediate termination."
Angeblich überwachen verschiedene Tools den Zugriff auf die Nutzerdaten, was den Quellen des Berichts zufolge jedoch alles andere als perfekt funktioniert. Derzeit ist unklar. ob die Datenzugriffe andauern, sie sollen aber auf jeden Fall in der Vergangenheit stattgefunden haben. Die meisten Inhalte, die auf und mit Snapchat geteilt werden, sind bekanntermaßen flüchtig. Allerdings werden bestimmte Daten auch auf den Snap-Servern gespeichert. Hierzu gehören unter anderem die Telefonnummer, Positionsdaten, bestimmte Snapchat-Inhalte, wie Memories oder auch Informationen darüber, wann und mit wem man über Snapchat Kontakt hatte. Das Ausmaß der Datenspionage ist unklar, allerdings lässt sich sowas mutmaßlich nie ganz verhindern, solange Menschen an der Bearbeitung beteiligt sind. Das sollte man stets im Hinterkopf behalten, wenn man private Dinge über soziale Medien oder per Technologie teilt.