Nicht wenige sehen in klappbaren Smartphones den nächsten großen Schritt in diesem Markt. Allerdings ist die Technik derzeit offenbar noch relativ weit davon entfernt, dies sinnvoll zu ermöglichen. Smasung hatte sich bereits bei seinem Galaxy Fold kräftig an dem Thema die Finger verbrannt, sich dadurch jedoch nicht davon abbringen lassen, mit dem Galaxy Z Flip erst kürzlich ein weiteres Klapp-Smartphone auf den Markt zu bringen. Doch auch hiermit gibt es nun offenbar die ersten Probleme mit der Haltbarkeit des Displays. Ebenso, wie auch bei der Smartphone-Neuauflage des Motorola-Klassikers RAZR, wie verschiedene Bilddokumente im Internet inzwischen zeigen (via MacRumors).
Unter anderem hat der YouTuber JerryRigEverything über das Wochenende die Haltbarkeit des Displays des Galaxy Z Flip getestet und das als Material verwendete "Ultra Thin Glass" auf Herz und Nieren geprüft. Herausgekommen ist dabei, dass das angebliche Glas offenbar extrem anfällig gegen Kratzer und ähnliche Beschädigungen ist. Nur mit einem Fingernagel kann man das Display so malträtieren, dass ein bleibender Schaden entsteht.
YouTube Direktlink
Samsung reagierte bereits auf das Video des YouTubers und erklärte gegenüber CNBC, dass man das Display vorsichtig behandeln sollte. Die Kratzer wurden offenbar nicht direkt im Glas hinterlassen, sondern auf einer auf der Oberfläche des Materials vorhandenen "Schutzschicht".
Ein weiterer Nutzer berichtet allerdings auf Twitter, dass er sein neues Smartphone lediglich ausgepackt und geöffnet habe und unmittelbar darauf bereits einen Bruch des Glases an der Klappstelle bemerkte. Er spekuliert, dass dies möglicherweise mit dem kalten Wetter zusammenhängen könnte.

Speziell diese Klappstelle ist naturgemäß die empfindlichste Region eines faltbaren Displays, was Samsung auch bereits beim Galaxy Fold feststellen musste. Entsprechend weist man die Nutzer darauf hin, dass man an dieser Stelle nicht stark auf das Display drücken und sicherstellen sollte, dass sich keine größeren Partikel auf der Oberfläche befinden, wenn man das Gerät zusammenklappt.
Doch nicht nur Samsung hat mit derlei Problemen zu kämpfen. Auch das noch ein wenig teurere neue Motorola RAZR hat mit ersten Problemmeldungen im Netz zu kämpfen. So vermeldet Ray Wong von Input, dass sich die einzelnen Schichten des Displays seines Geräts am Wochenende bereits begannen, voneinander zu lösen. Und dies nur eine Woche nach dem Kauf des RAZRs. Mit jedem Klappvorgang soll sich das Problem seither vergrößert haben. Dabei ist dieses nicht nur kosmetischer Natur, sondern ein kompletter Defekt des Displays in diesem Bereich, so dass es dort nicht einmal mehr auf Toucheingaben reagiert. Auch Wong spekuliert, dass kalte Temperaturen ihren Anteil an dem Problem haben könnten.

Es darf davon ausgegangen werden, dass auch Apple in seinen Forschungslaboren in Cupertino bereits an einem klappbaren iPhone arbeitet. Die Vergangenheit hat aber auch gezeigt, dass man sich bei Apple zunächst einmal die Entwicklung des Marktes anschaut und die Konkurrenz sich die Finger verbrennen lässt, ehe man selbst mit einem dann in der Regel ausgereiften Produkt auf den Markt tritt. Bis die Technologie soweit ist und Apple auch mit einem vertretbaren Preis auf den Markt kommen kann, dürfte jedoch noch das eine oder andere Jahr vergehen.
Spannend ist allerdings, dass sich Apple bereits verschiedene Technologien hat patentieren lassen, so etwa einen Mechanismus, der physikalische Schäden an einem klappbaren Display verhindern soll. Auch ein Display für klappbare Geräte, welches sich selbst aufheizen kann, um Beschädigungen durch kalte Temperaturen zu verhindern hat sich Apple bereits patentieren lassen.