Seit Freitag befinden sich die ersten iPhone 12 Modelle in den Händen der Frühbesteller. In meinem Fall ist es ein graphitfarbenes iPhone 12 Pro mit 256 GB Speicher geworden. Ein ausführliches Review spare ich mir an dieser Stelle mal, da die meisten von euch inzwischen sämtliche Informationen zu dem Gerät gesammelt haben dürften und unter anderem die US-Kollegen ihre Reviews ja bereits in der vergangenen Woche veröffentlicht haben. Daher lediglich ein paar persönliche Meinungen zum iPhone 12 Pro und dem, was mir besonders gut an dem neuen Gerät gefällt.
Machen wir uns nichts vor, die Zeit der großen Sprünge bei neuen Smartphones liegen inzwischen lange hinter uns. Ja, Apple verbaut mehr Arbeitsspeicher und ja auch der A14 Bionic Chip verfügt sicherlich über beeindruckende Leistungsmerkmale. Beides zusammen macht für den normalen Nutzer allerdings in der alltäglichen Arbeit de facto keinen Unterschied. Auch die Zeiten, in den stets die Frage gestellt wurde, ob Safari durch die Neuerungen nun "snappier" laufe, sind lange her. Von daher: Nein, das iPhone 12 Pro fühlt sich nicht schneller an als ein iPhone 11 Pro. Das ist allerdings in der Technologie auch schon lange nicht mehr das Ziel. Es geht nicht darum, dass sich vorhandene Anwendungen schneller anfühlen. Viel mehr geht es darum, dass sich neue Anwendungen nicht langsam anfühlen. Zwar hören sich die neuen Leistungsmerkmale beeindruckend an, wirklich spürbar sind sie allerdings nicht.
Dies gilt im Übrigen auch für 5G, zumindest in meinem Fall. Dies liegt allerdings daran, dass ich in einer Gegend wohne, in der der 5G-Ausbau noch in der Entstehung ist - wie in vielen anderen Bereichen Deutschlands auch. Auch der momentan noch vielerorts gängige Parallelbetrieb von LTE und 5G auf denselben Leitungen wirkt sich eher negativ auf die 5G-Geschwindigkeiten aus. Und auch hier bin ich eher der Meinung, dass 5G eher ein "nice to have" ist. Zumindest hatte ich bislang auch im LTE-Netz nicht das Gefühl nervig langsamer unterwegs zu sein, als in einem gängigen WLAN. Hier fehlt mir allerdings sicherlich auch noch eine repräsentative Erfahrung in einem guten 5G-Netz.
Die großen Sprünge bei Smartphones finden inzwischen gefühlt vor allem bei der Kamera statt. Und hier lässt sich Apple dann auch in diesem Jahr nicht lumpen. Gerade Bilder bei schlechten Lichtverhältnissen gelingen nach ersten eigenen Tests noch einmal in sichtbar besserer Qualität. Hier wirkt sich dann auch der erstmals verbaute LiDAR Scanner aus, der nicht nur neue AR-Anwendungen ermöglicht, sondern auch die Kamera in den Pro-Modellen verbessert. Apple spricht dabei von einem 6x schnelleren Autofokus bei wenig Licht. Durch den neuen Sensor sind zudem auch nun mit dem Weitwinkelobjektiv Porträts im Nachtmodus möglich. Hier wird also eine Neuerung des iPhone 12 Pro wirklich auch in der Realität sichtbar.
Neben der neuen Kamera gefällt mir vor allem auch das neue (alte) Design. Apple kehrt beim iPhone 12 zurück zu dem ikonischen, kantigen Design des iPhone 4, was es zwar nicht mehr zu dem Handscheichler macht, der es durch die abgerundeten Seiten war, aus meiner Sicht aber zu einem deutlich schöneren Stück Technik. Über Geschmack lässt sich aber natürlich streiten.
Last but not least: MagSafe. Ich habe auch seit dem iPhone X meine iPhones stets am Kabel geladen. Hieran wird auch MagSafe nichts ändern. Mir erschließt sich nach wie vor der Nutzen nicht. Ob ich nun ein Kabel magnetisch an die Rückseite clippe oder es unten in das Gerät stecke ist ja mehr oder weniger dasselbe. Mit dem Unterschied, dass man das iPhone mit dem passenden Netzteil und einem Lightning-auf-USB-C Kabel deutlich schneller laden kann.
Fazit: Mir gefällt mein neues iPhone 12 Pro. Vor allem wegen der neuen Kamera und dem wunderschönen neuen Design. Viel mehr Verbesserungen kann man an einem Smartphone heute auch nicht mehr wirklich erwarten.